„Die Beschlüsse zur Kernenergie führen zu erheblichen Ergebnisbelastungen“, kritisierte der RWE-Chef Jürgen Großmann. Doch eigentlich müsste es „Gewinnbelastung“ heißen, denn der für die deutschen Energieunternehmen unerwartete Atomausstieg macht sich jetzt in der Gewinnerwartung der Firmen bemerkbar. So sank der Gewinn von RWE bereits im ersten Halbjahr 2011 um 22 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Der Grund ist die erzwungene Stilllegung zweier Atomkraftwerke und die daraus resultierende Senkung der Stromproduktion um sieben Prozent, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Geschäftsjahr 2011 rechnet der Konzern mit einer Gewinnsenkung um 35 Prozent. RWE gab inzwischen bekannt, den Wechsel auf erneuerbare Energien mit einer Kapitalerhöhung und dem Verkauf von Aktien finanzieren zu wollen. 2,5 Milliarden Euro wurden bisher dafür veranschlagt. Zudem hofft das Unternehmen auf eine Rücknahme der Brennelementesteuer und weitere Zuschüsse für Ökostrom-Projekte von der Regierung.