Das Energieunternehmen RWE streicht zehn Prozent aller Arbeitsplätze. Schon seit der Entscheidung gegen Atomkraftwerke in Deutschland, hat RWE Schwierigkeiten, die sinkenden Gewinne zu kompensieren. Um die Kosten zu senken entschied sich die Unternehmensführung deshalb für den Stellenabbau. „Unser traditionelles Geschäftsmodell bricht uns unter den Füßen weg“, erklärte Firmenchef Peter Terium. Bereits 6200 der ursprünglich 73.600 Arbeitsplätze wurden in den letzten zwei Jahren abgebaut. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen insgesamt 6700 weitere Stellen ersatzlos gestrichen werden. In Deutschland sind 4700 Arbeitsplätze davon betroffen. Nicht nur der geplante Wegfall der Atomkraftwerke macht RWE zu schaffen. Die komplette, bisher hauptsächlich genutzte Stromerzeugung durch herkömmliche Rohstoffe, wie Braun- und Steinkohleverbrennung, steckt seit der geplanten Energiewende in der Krise. Der Umbau auf regenerative Stromerzeugung ist teuer und benötigt andere berufliche und strukturelle Voraussetzungen. Zugleich drückt das weltweit größere Angebot erneuerbarer Energien den gesamten Energiepreis. Konnte RWE von Januar bis September 2012 noch einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro verzeichnen, waren es im gleichen Zeitraum dieses Jahres nur noch 609 Milliarden. Für 2014 rechnet das Unternehmen mit weiteren Gewinneinbußen.