Das große Gemeinschaftsprojekt der EU-Staaten, der Fusionsreaktor ITER, verursacht wesentlich mehr Kosten, als ursprünglich von den beteiligten Ländern veranschlagt wurden. 1,4 Mrd. Euro beträgt allein die diesjährige Finanzierungslücke, die es zu schließen gilt. Auch bei dem letzten Treffen der EU-Forschungsminister am vergangenen Mittwoch, konnte keine Einigung über die weitere Vorgehensweise erzielt werden.
ITER ist nicht nur ein Atomreaktor, sondern zugleich auch ein Experiment. Normale Reaktoren erzeugen Energie, in dem sie Atomkerne spalten. Im ITER soll die Energie durch die Schmelzung von Atomkernen gewonnen werden. Nicht nur EU-Länder, auch China, Russland, Japan, Indien und Südkorea beteiligen sich an dem Projekt. Ende dieses Jahres soll die Anlage in Cadarache, in Südfrankreich in Betrieb genommen werden. Doch die mit 2,7 Mrd. Euro veranschlagten Baukosten, mussten auf insgesamt 7,2 Mrd. Euro aufgestockt werden – 4,5 Mrd. Euro mehr, als geplant. Die Wirtschaftskrise hat allerdings die meisten der beteiligten Länder hart getroffen und so ist es schwierig, das fehlende Geld aufzutreiben.
Wenn die man nur mit 10% des Geldes und der Energie an den Fusionsreaktor rangehen würden, wie an die Entwicklung der Atom-und Wasserstoffbomben, dann wäre das Ding wohl schon fertig.
Als ich heute morgen Nachrichten schaute, habe ich erfahren, dass es eine „kontrollierte Explosion“ gegeben hat. Es sind dabei 11 Menschen verletzt worden. Wie kann das eine „kontrollierte Explosion“ gewesen sein? Ich hoffe das wir aus dieser Katastrophe etwas lernen und das dies das Ende der Kernenergie ist. Der Glaube an die Beherrschbarkeit einer Kettenreaktion ist erschüttert. Wir sehen in den Nachrichten, wie ein Block nach dem anderen außer Kontrolle gerät. Jedoch sind unsere Kraftwerke sicher wenn es kein Menschliches Versagen gibt – wenn es kein Tsunami oder Hochwasser gibt und wenn es kein größeres Erdbeben gibt.