Archiv der Kategorie: Gasanbieter

BGH entscheidet gegen EWE

56 Kunden des Oldenburger Energieriesen EWE, hatten 2008 gegen die Gaspreiserhöhung geklagt. Da sie nur teilweise Recht bekamen, legten die Kläger, ebenso wie der Stromanbieter Revision ein. Jetzt hat der Bundesgerichtshof das ursprüngliche Urteil aufgehoben. Er gibt den Klägern überwiegend Recht und erklärt die Preiserhöhungen seit 2007 für ungültig. Das Urteil des BGH ist nicht nur für die Kunden von RWE interessant, gibt es doch Deutschlandweit den Verbrauchern die Möglichkeit, gegen nicht nachvollziehbare Preiserhöhungen rechtlich vorgehen zu können. Nach diesem Urteil dürfen Stromversorger keine „Abweichungen zu Lasten der Kunden einseitig vornehmen.“ Verbraucherschützer sind über das Urteil aber nicht glücklich. Der Prozess barg die Chance, endlich mehr Transparenz bei der Preisgestaltung zu verlangen, die nicht genutzt wurde. Ärgerlich ist auch, dass die Preiserhöhung seit 2007 zwar für ungültig erklärt, aber EWE nicht verpflichtet wurde, die Kunden zu entschädigen. Nach drei Jahren Kampf um das ihnen zustehende Recht, dass EWE ihnen nur aufgrund seiner wirtschaftlichen Macht vorenthalten konnte, ist dies ein unbefriedigendes Ergebnis.

E.ON importiert Gas aus Kator

E.ON Ruhrgas plant, flüssiges Erdgas aus Katar zu beziehen. Wie Bernhard Reutersberg, Vorstandsvorsitzender der E.ON Ruhrgas jetzt bekannt gab, plant E.ON vor Allem im Gas-Bereich weitere Märkte zu erschließen, um sich nicht von einem Anbieter, wie Russland, abhängig zu machen. Katar hat das drittgrößte Erdgasvorkommen weltweit. Erste vorgenommene Probebohrungen waren sehr erfolgreich. Auch Äquatorial-Guinea und der Iran haben hohe Gas-Vorkommen, sind aber wegen ihrer politischen Instabilität weniger attraktiv. Seit sechs Monaten verhandelt E.ON mit den Vertretern des Emirats. Aber bis zum endgültigen Vertragsabschluss ist es noch ein weiter Weg.

Regierung plant Gasmarktliberalisierung

Die Bundesregierung plant eine Änderung der Verordnung, über den Zugang zu den Gasnetzen. Das Ziel ist, es Neulingen auf dem Gasmarkt zu erleichtern, ihre potentiellen Kunden mit Erdgas zu versorgen. Dadurch soll der Wettbewerb verschärft werden, was sich positiv auf den Gaspreis auswirken wird. Bisher konnten die großen Energiekonzerne wie RWE und E.on, mit dem Hinweis auf angebliche vollständige Auslastung ihrer Netze, kleinere Unternehmen ausbremsen und so eine gesunde Konkurrenz verhindern. Das wird zukünftig nicht mehr möglich sein. Da Pipelines nur noch für höchstens vier Jahre gebucht werden dürfen, werden längere Blockierungen neuer Versorger verhindert. Die neue Verordnung soll bereits in diesem Jahr, mit dem Beginn der Heizsaison im Oktober, in Kraft treten. Die Verbrennung von Erdgas verursacht wesentlich weniger Abgase, als zum Beispiel die Verbrennung von Kohle. So ist diese Neuregelung auch ein Beitrag zum Umweltschutz.

Bereits 80 Kilometer Ostseepipeline verlegt

Mit dem Bau der insgesamt 1224 Kilometer langen Pipeline wurde vor fünf Wochen begonnen. Es handelt sich hierbei um eine Erdgastrasse von Russland nach Deutschland. Zum jetztigen Zeitpunkt werden je nach Wetterlage zwischen zwei und drei Kilometer am Meeresboden verlegt. So sind mittlerweile bereits 80 Kilometer bei der schwedischen Insel Gotland verlegt worden. Die Bauarbeiten für die Verlegung im Küstenmeer sind am 15.05. aufgenommen worden. Nach der Errichtung eines 150 Meter langen landseitigen Spundwandkorridors begannen Spezialmaschinen am künftigen Anlandepunkt von Lubmin mit dem Anlegen eines Fahrwegs in das flache Ufergewässer. Von dort aus soll bis Ende Juni ein 550 Meter langer Spundwandgraben in die See gerammt und anschließend ausgebaggert werden. Anschließend sollen mit dem aus Rotterdam kommenden Verlegeschiff „Castoro 10“ die ersten Rohrsegmente miteinander verschweißt und durch den Spundwandkorridor im Flachwasser an das Ufer gezogen. Diese Arbeiten beschäftigen derzeit rund 200 Bauarbeiter und Spezialisten. Für weitere Arbeiten werden mehr als 40 Schiffe im Einsatz sein und für Freizeitschiffer wurden von der Wasserschutzpolizei bereits zeitweiße Sperrungen von Seegewässern und -korridoren angekündigt.

Der erste Strang der Pipeline soll bis 2011 fertig gestellt sein. In dieser werden rund 27,5 Milliarden Kubikmeter sibirisches Erdgas jährlich nach Westeuropa fließen. Die zweite Parallelleitung soll bereits ein Jahr später angeschlossen werden.

19 Gasversorger in NRW wegen Preismissbrauch in Verdacht

Die Kartellbehörde in NRW ermittelt gegen 19 Gasversorger aus der Region wegen illegaler Preisabsprachen. Aufgefallen sind die Versorger durch viel zu hohe Preise während in anderen Regionen die Preise deutlich niedriger waren so das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium. Die Unternehmen sind jetzt in der Pflicht Unterlagen für die Rechtfertigung der Preise zu erbringen, geschieht dies nicht oder die Unternehmen äußern sich nicht, so wird eine Zwangssenkung der Kartellbehörde durchgeführt welche ein anschließendes Verfahren wegen illegaler Preisabsprache nach sich ziehen kann. Die Preise lagen im Schnitt mehr als zehn Prozent über dem normalen Landesdurchschnitt. Bei den Versorgern die in Verdacht stehe handelt es sich überwiegend um Stadtwerke.