Solarbranche am Scheideweg

Noch hat die deutsche Solarbranche einen guten Stand auf dem Weltmarkt. Doch mit den Dumping-Preisen der chinesischen Hersteller kann sie nicht mithalten. Viele Unternehmen sind mit ihrer Preiskalkulation bereits am Limit angekommen und haben nicht das Kapital für Investitionen in neue Technologien. „Um in mehr Innovationen zu investieren, brauchen wir Kapital. Die Banken zeigen sich gegenüber den Herstellern aber sehr knauserig“, erklärt der Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Günther Häckl, auf der Energiekonferenz, die das Thüringer Wirtschaftsministerium am Montag in Weimar abhielt. Dafür sieht er vorrangig die Regierung verantwortlich, denn die Zurückhaltung der Banken hat ihre Ursache in der anhaltenden Debatte um Kürzungen der Förderung von Solaranlagen. Für die dringend notwendigen Investitionen, fordert auch der Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Ewald Woste, mehr Planungssicherheit. Seiner Ansicht nach, kann der Umstieg auf erneuerbare Energien nur mit einem neuen Marktmodell gelingen. „Allein über den börsenbasierten Preis für den Strom wird das Netz zukünftig nicht mehr finanzierbar sein“, erklärt Woste. Außerdem empfiehlt er, erneuerbare Energien verstärkt für die Wärmeerzeugung zu nutzen. In dem Bereich sieht der Verbandspräsident noch viel Potential.