Österreich hofft aufgrund des deutschen Atomausstiegs auf mehr und lukrativere Geschäfte mit Deutschland im Energiesektor. Der Vorstandschef des österreichischen Verbunds der Energiekonzerne, Wolfgang Anzengruber, erklärt in einem Interview, der zu 90 Prozent aus Wasserkraft generierte Strom aus würde eine gute Ergänzung der neuen Wind- und Solaranlagen in Deutschland darstellen. Anzengruber: „Deutschland ist für uns der wichtigste Markt gleich nach Österreich“. Die Bundesregierung plant, den derzeit bei 20 Prozent liegenden Anteil an erneuerbarer Energien innerhalb dieses Jahrzehnt auf 35 Prozent zu erhöhen. Bereits 2030 sollen fünfzig Prozent des gesamten in Deutschland produzierten Stroms regenerativ sein. Windkraftanlagen und Photovoltaik sind dabei in Deutschland die Haupttechnologien, auf die sich die Stromkonzerne stützen. Der österreichische Verbund verfügt seinerseits über Pumpspeicherkraftwerke, die überschüssige Wind- und Solarenergie speichern können. Allerdings warnt auch Anzengruber vor dem noch immer minderwertigen Stromnetz in Deutschland. „Die Energiewende wird nicht gelingen, wenn der Ausbau der Netze nicht forciert wird“, mahnt der Vorstandschef.