Auch nach dem Beschluss von Bundesrat und Bundestag, die staatliche Solarförderung für Anlagen auf dem Hausdach rückwirkend zum 1. Juli um 13 Prozent und zum 1. Oktober um weitere 3 Prozent zu kürzen, halten es Experten dennoch ratsam auf diese Anlagen nicht zu verzichten. Nils Boenigk von der Agentur für Erneuerbare Energien rät: „Jedem, der vorhat eine Solaranlage anzuschaffen, rate ich es jetzt zu tun.“ Dies hatten die meisten auch bereits befolgt. In der ersten Jahreshälfte gab es nach der Ankündigung der Kürzung einen regelrechten Boom. Der Ansturm wird nach Einschätzung von Boenigk höchstwahrscheinlich bis Oktober anhalten. Doch nach den Entwicklungen der letzten Jahre zu urteilen, könnte sich eine Solaranlage auch noch nach Oktober lohnen, denn die weiter sinkenden Preise für Solarmodule werden die Förderungskürzung zum größten Teil kompensieren. Doch Boenigk warnt: „Verbraucher sollten aber nach wie vor genau durchrechnen, ob sich eine Solaranlage für sie lohnt.“ Je nach den vorgegebenen Konstellationen kann es ratsam sein, auf eine Solaranlage zu verzichten. Faktoren wie die Beschaffenheit des Daches, der Ausrichtung und Zahl der Module sowie der täglichen Sonneneinstrahlung sind immer zu berücksichtigen. „Auch wenn die Rendite immer noch gut ist: Eine goldene Nase werden Sie sich nicht mehr verdienen“, dämpfte Boenigk allzu hohe Erwartungen. Die Regierung hatte zur Kürzung der Solarförderung zugestimmt, da die Modulpreise gesunken sind und sich die Strompreise wieder anpassen sollten. Denn die Stromkunden haben die Solarförderung als Umlage über den Strompreis mitbezahlt.