Wie ein Experten-Team des Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministeriums, der Bundesnetzagentur und weiterer zuständiger Verbände aus dem Bereich regenerative Energien ermittelte, müssen die ersten der in den vergangenen Jahren errichteten Ökostromanlagen in naher Zukunft schon wieder nachgerüstet werden. Der Grund dafür liegt in dem zu schwachen Stromnetz. Dieses verursacht, dass eine große Zahl von Windrädern, Wasserkraftwerken und Biogasanlagen automatisch abgeschaltet wird, wenn die Frequenz Grenzwerte von rund 50 Hertz überschreiten. Die Anlagen wurden entsprechend eingestellt, als die Produktion von Ökostrom noch wesentlich geringer war. Inzwischen wird durch Ökostrom jedoch in Spitzenzeiten bereits bis zu 20 Prozent des gesamten benötigten Stroms generiert. Mehrere Tausend Ökostromanlagen könnten gleichzeitig ausfallen, wenn die Grenzwerte nicht neu justiert werden. Um die Gefahr eines größeren Stromausfalles zu minimieren, berät die Experten-Gruppe aktuell über die notwendigen Umbaumaßnahmen.
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E.on klagt gegen Atomausstieg
Laut eines Presseberichtes der „Financial Times Deutschland“, will E.on noch in diesem Jahr eine Klage gegen die Bundesregierung einreichen. In der Klageschrift argumentiert der Energiekonzern damit, dass der im Sommer beschlossene Atomausstieg gegen das Eigentumsrecht des Konzerns verstoßen würde, das im Grundgesetz durch Artikel 14 geschützt wird. Darin steht allerdings auch, dass eine Enteignung, als solche betrachtet E.on wohl die erzwungene Abschaltung der Reaktoren, „zum Wohle der Allgemeinheit zulässig ist“. Trotzdem hofft der Energieriese, dass der durch den Atomausstieg entstehende Gewinnverlust in Milliardenhöhe von der Bundesregierung und damit vom deutschen Steuerzahler ersetzt wird. Brisant dabei ist, dass der Ausstieg aus der Atomkraft bereits beschlossen und von der amtierenden Regierung erst ein halbes Jahr zuvor zurück genommen worden war. Dieser Ausstieg aus dem Ausstieg war ebenfalls rechtlich umstritten und hätte durchaus noch vom Verfassungsgericht für widerrechtlich erklärt werden können. Sollte E.on mit seiner Klage Erfolg haben, müsste trotz inzwischen erfolgtem Atomausstieg, noch eine Klage gegen dessen Rücknahme geführt werden, was dann wiederum eine Neubewertung der E.on-Klage nach sich zöge. Erstaunlich ist, dass E.on und die Unternehmen RWE und Vattenfall, die ebenfalls noch eine Klage gegen den Atomausstieg anstreben, die bei der Kernenergieerzeugung anfallenden radioaktiven Abfälle nicht mehr als ihr Eigentum betrachten und „zulassen“ dass diese, zu Lasten der Allgemeinheit, über Jahrhunderte sicher verwahrt werden müssen. Sollte den Stromkonzernen die dafür anfallenden Kosten bis zum Ende der Radioaktivität des Abfalls berechnet werden, wären sie die ersten, die den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie forderten. Verbraucher sollten außerdem bedenken, dass die Energiekonzerne nicht entstandene Schäden, sondern noch rechtlich nicht sichere Gewinne in Milliardenhöhe vom Steuerzahler ersetzt haben möchten. Die sicherste Möglichkeit diese und weitere Klagen zu verhindern, wäre ein sofortiger Anbieterwechsel aller, nicht an Atomstrom interessierten Menschen.
Ausstieg aus der Braunkohle gefordert
Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie planen erste Organisationen des Bundeslandes Brandenburg jetzt auch den allmählichen Ausstieg aus der Braunkohle. Der Brandenburger Bauernbund kündigte die Gründung eines „Bündnis Heimat und Zukunft in Brandenburg“ an, dessen Ziel es ist, die Menschen gegen die Nutzung der, die Umwelt belastenden Braunkohle, zu mobilisieren. Die Fixierung auf Braunkohle habe die Energiepolitik Brandenburgs in eine Sackgasse geführt, wie im Gründungsaufruf des neuen Bündnis argumentiert wird. Die von der Landesregierung geplante Abbaggerung neuer Braunkohlelager, würden große Teile der brandenburgischen Kulturlandschaft nachhaltig zerstören. Betroffen sind davon beispielsweise Atterwasch, Grabko, Proschim und Kerkwitz. „Kein verantwortlich denkender Politiker darf Teile Brandenburgs und seiner Bewohner abschreiben“, fordert das Bündnis. Die Politik sollte einen Genehmigungsstopp für neue Tagebaue aussprechen und lieber in regenerative Energien investieren. Der Gründungsaufruf wurde bereits von mehreren Landtagsabgeordneten der Grünen, der CDU, der SPD, von namhaften Wissenschaftlern und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland unterzeichnet.
Stadtwerke planen staatliche Konkurrenz für Energieriesen
Wie jetzt bekannt wurde, planen die acht größten Stadtwerke Deutschlands, gemeinsam in den Bau neuer Kraftwerke zu investieren und so den vier großen Stromkonzernen erfolgreich Konkurrenz zu machen. Rund zehn Milliarden Euro wollen die Stadtwerke gemeinsam in Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung auf Gas- und Kohlebasis investieren. Thomas Prauße, der das Investitionsteam leiten wird erzählt in einem Interview mit der „Financial Times Deutschland“ weiter, dass außerdem ein Großteil der geplanten Gelder in den Ausbau von Öko-Energie gesteckt werden soll. Vor allem die Windkraft soll durch das Konsortium gefördert werden. Er geht davon aus, dass mit dem Geld die Strommenge von circa zehn Gigawatt erzielt werden kann. Der Grund für die Zusammenarbeit ist, dass die Stadtwerke bisher völlig abhängig von RWE, Eon, Vattenfall und EnBW sind. Das soll sich durch die geplante Zusammenarbeit ändern.
Steigende Gaskosten rechtzeitig zum Start in den Winter
Wie bereits von den meisten Energiekonzernen bekannt gegeben wurde, sollen zum Beginn der diesjährigen Heizsaison auch die Gaspreise wieder steigen. Der größte Kostenanteil fällt dafür beim Heizen an. Um hier langfristig Kosten zu senken, hilft nur eine gute Dämmung der Wohnung. Je älter ein Haus ist, umso schlechter ist dieses in der Regel auch gedämmt, so das ein Großteil der Wärme im Winter verloren geht. Zwar sind die Anschaffungskosten für gutes Dämmmaterial nicht unerheblich, doch aufgrund des geringeren Wärmeverlustes amortisieren sich diese Kosten innerhalb weniger Jahre. Zudem profitieren Mieter und Vermieter langfristig, da sich an kalten Wänden Kondenswasser bildet, was zur Schimmelbildung führt, wenn dies nicht rechtzeitig erkannt und behoben wird. Dieser beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit der Bewohner, sondern schädigt auch die Bausubstanz. Aktuell unterstützt der Staat sanierungswillige Immobilienbesitzer mit umfangreichen Fördermitteln. Verschiedene Finanzhilfen der einzelnen Bundesländer und Gemeinden stehen derzeit für die Sanierung und Nachrüstung alter Gebäude zur Verfügung. So lange die Möglichkeit von staatlichen Zuschüssen besteht, sollten diese auch genutzt werden. Denn die diesjährige Gas- und Strompreiserhöhung, wird nicht die letzte gewesen sein.