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Offshore-Windpark: Ziel fast erreicht

Ein Großteil der geplanten Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee befinden sich bereits im Bau, oder in Planung. Wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrologie (BSH) bekannt gab, liegen zwar noch 95 Bauanträge für weitere Windparks vor, doch von diesen kann nur noch ein Teil genehmigt werden. Als Grund gab das BSH die bald erreichten Energie-Mengen an, die nach dem Entwurf des Erneuerbare-Energie-Gesetzes geplant sind. Demnach sollen bis 2030 alle Offshore-Windparks insgesamt 15 Gigabyte erzeugen. Bisher wurden 33 Windparks zugelassen, die gemeinsam schon 11 Gigawatt erzeugen, sobald sie fertig gestellt sind. Allerdings liegen die im neuen EEG-Entwurf geplanten Leistungen deutlich unter den ursprünglichen Vorgaben. Statt 15 sollten eigentlich 25 Gigabyte mit Offshore-Windparks erzielt werden. Die enorme Kürzung ist dem neuen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zu verdanken, der so die Kosten für die Energiewende senken und dadurch die Höhe EEG-Umlage für die Verbraucher deutlich verringern will. Allerdings verringert er damit auch den Erfolg der Energiewende, zumal die Regierung nicht nur in diesem Bereich der CO²-Senkungs-Pläne zurückgerudert ist.

Förderprogramm für Solarspeicher

Seit dem ersten Mai 2013 gilt das neue Förderprogramm für Solarstrom-Speicher, dass Besitzern von Solaranlagen bei der Solar-Nutzung zum Eigenverbrauch unterstützen soll. Staatlich finanziell gefördert wird beispielsweise die Anschaffung von Batterien, zur Speicherung von Solarstrom. „Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird zur Unterstützung der Energiewende im Jahr 2013 bei den von ihr selbst durchgeführten Programmen die Ausgaben selbst übernehmen“, erklärte das Umweltministerium. 25 Millionen Euro wurden dafür zur Verfügung gestellt. Das Programm hat allerdings auch einen Haken; gefördert werden nur neu errichtete Photovoltaik-Anlagen, so dass Alteigentümer keine Chance auf finanzielle Hilfe für die Anschaffung einer Batterie bekommen. „Wird eine Photovoltaikanlage neu installiert, erhält deren Besitzer einen Zuschuss von bis 30 Prozent oder maximal 600 Euro pro Kilowattstunde Spitzenleistung (kWp) seiner Anlage , wenn er auch ein Speichersystem dazu kauft“, erklärt Michael Wieser, vom Solarspeicherhersteller Neovoltaik. Die Förderung gilt zudem nur für kleine Anlagen, bis zu einer Leistung von maximal 30 kWp. Der erzielte Strom muss zu mindestens 40 Prozent vom Hauseigentümer selbst verbraucht werden. Noch immer sind die recht hohen Investitionskosten der Haupthinderungsgrund, für die Anschaffung einer Solaranlage, weshalb die Solarbranche hofft, dass die staatliche Unterstützung die Hemmschwelle langfristig etwas senkt.

EEG-Umlage steigt um fast 20 Prozent

Die deutschen Übertragunsnetz-Betreiber teilten jetzt mit, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr, um einen auf sechs Cent steigen wird. Das entspricht einer Erhöhung um fast 20 Prozent. Ein durchschnittlicher Familienhaushalt, mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden, zahlt dann ca. 3,30 Euro monatlich mehr, als bisher. Mit der EEG-Umlage wird die Förderung von Ökostrom finanziert. So erhalten beispielsweise die Betreiber von Ökostrom-Anlagen eine Vergütung, mit 20-jährige Garantie, für den in das Netz eingespeisten Strom. Rund 19,1 Milliarden Euro werden dafür 2014 Euro voraussichtlich benötigt. Dadurch wirkt sich die derzeitige Senkung der Börsenpreise für Strom nachteilig für den Verbraucher aus, da mit der EEG-Umlage die Differenz zwischen dem Börsenpreis und dem garantierten Preis für Ökostrom bezahlt wird. Allerdings widerspricht der Bundesverband der Solarwirtschaft der Kritik, dass dies der Hauptgrund für die Erhöhung sei. 36 Prozent der Erhöhung werden zusätzlich für die Ökostrom-Förderung, aufgrund der gesunkenen Preise benötigt. Mit 33 Prozent der Mehreinnahmen müssen die zahlreichen Ausnahmen für energieintensive Unternehmen bezahlt werden und nur 15 Prozent verbleiben für den Bau neuer Ökostromanlagen.

EnBW will ein „Öko-Konzern“ sein

Der ehemalige Atomstromlieferant EnBW, hat sich für einen Umbau zum „Öko-Konzern“ entschieden. Zukünftig will EnBW Strom vorrangig aus Wind und Wasser erzeugen. Da die großen Gewinne durch den Atomausstieg wegfallen, will das Unternehmen sich auch in der Gasversorgung engagieren. Wie jetzt bekannt wurde, plant EnBW derzeit die komplette Übernahme des Gasversorgers Süddeutschland GVS und dessen Schwestergesellschaft Terranets BW. Bisher war die Gasversorgung eher ein Nebengeschäft für den Konzern. 2,5 Milliarden Euro, vom Gesamtumsatz EnBW’s in Höhe von 19,2 Milliarden Euro, gingen 2012 auf den Gasumsatz zurück. Doch bereits im vergangenen Jahr entschied das Unternehmen sich für einen neuen Vertrag mit dem russischen Gaslieferanten Novatek, der über zehn Jahre lang, 21 Milliarden Kilowattstunden Gas an EnBW liefern wird. Mit dem Vertrag hat EnBW außerdem sicher gestellt, selbst Angebote strukturieren zu können und sich so, für den erhofften Ausbau der Partnerschaften mit den Kommunen zu qualifizieren. Diesbezüglich wäre auch die Übernahme des GVS vorteilhaft, für die Verhandlungen. Die Finanzierung der Übernahme, für die eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe bekannt wurde, ist allerdings noch nicht gesichert. Angedacht wird derzeit, auch „institutionelle Anleger“ an dem Geschäft zu beteiligen.

AKWs arbeiten kaum noch rentabel

Die Atomkraftwerke des Energieversorgers E.ON arbeiten kaum noch rentabel, wie Vorstandsmitglied Mike Winkel, in einem Interview gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte. Demnach könnten die Akw nur noch wirtschaftlich arbeiten, wenn die Börsenpreise für Strom nicht weiter sinken, so Winkel. Seiner Aussage nach, deckt der aktuelle Strompreis gerade so die laufenden Kosten. Winkel: „Wir prüfen laufend, ob sich der Betrieb unserer Kraftwerke, auch der Kernkraftwerke, noch lohnt“. E.ON verfügt über vier laufende Atomkraftwerke. Aufgrund der steigenden Produktion von Ökostrom, gehen Experten allerdings davon aus, dass die Strompreise weiter sinken werden. Ökostrom wird im Stromnetz vorrangig verwendet und für die Ökostromerzeugung gibt es eine feste Vergütung, so dass diese nicht von den Börsenschwankungen abhängig sind. Auch die Nachfrage nach Ökostrom erhöht sich stetig, so dass der Bedarf an Strom aus traditioneller Erzeugung auch in Zukunft weiter sinken wird, was sich ebenfalls auf dessen Preis auswirkt.