Archiv der Kategorie: Ökostrom

Atomstromanteil sinkt, Erneuerbare E. steigen

Positives Fazit: Seit dem schweren Unglück in der Atomkraftanlage in Fukushima, ist der Anteil des mittels Kernenergie erzeugten Stroms auf 16 Prozent gesunken. Vor der Katastrophe in Japan lag die Zahl noch bei 22,4 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energieträger, die in diesen zwei Jahren umgekehrt, von 16,4 auf 22,1 Prozent kamen. In ihrer Entscheidung bestätigt werden die Deutschen durch immer wiederkehrende Nachrichten über Pannen in französischen Kraftwerken, in der Nähe der deutschen Grenze. So fällt unter anderem das Atomkraftwerk in Fessenheim regelmäßig durch Ausfälle, Störungen und Unfälle auf, durch welche die Sicherheit der Anlage gefährdet ist. Insgesamt verbrauchte Deutschland im vergangenen Jahr 617,6 Milliarden Kilowattstunden Strom.

EnBW investiert in Ökostrom

Fast sieben Milliarden Euro lässt sich der Energieanbieter EnBW, nach eigenen Angaben, den Konzernumbau für die Öko-Strom-Erzeugung kosten. Damit gibt das Unternehmen ein „Klares Bekenntnis, ohne Wenn und Aber zur Energiewende“ ab, erklärt Frank Mastiaux, der Vorstandschef von EnBW. Zukünftig sollen vierzig Prozent der gesamten Stromerzeugung des drittgrößten deutschen Energiekonzerns mit Ökostrom erfolgen. Aktuell liegt der Anteil bei 12 Prozent. Um das nötige Kapital aufzubringen, will EnBW die Firma „verschlanken“. Das bedeutet, dass etliche, strategisch weniger wichtige Beteiligungen, an andere Unternehmen verkauft werden sollen. Rund 2,7 Milliarden Euro sollen so zusammen kommen. Auch die Mitarbeiter firmeneigener Filialen müssen mit Veränderungen rechnen. Viele Geschäftsbereiche werden zusammen gelegt und viele Geschäftsstrukturen vereinfacht. Aktuell laufen Verhandlungen mit dem Aufsichtsrat und der Arbeitnehmerseite, über die Möglichkeiten der Umstrukturierung.

Altmaier für Ausbau von Offshore-Windparks

Bundesumweltminister Peter Altmaier setzt weiterhin auf Offshore-Windparks. „An dem Projekt hängt die Hoffnung einer ganzen Region“, erklärte er am vergangenen Mittwoch im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung des ‚Denklabors Agora‘ zur Energiewende. Auch die bisher noch relativ hohen Baukosten ändern, seiner Meinung nach, nichts an der großen Gesamteffizienz von Offshore-Windkraftanlagen. Problematisch sind die hohen Investitionskosten trotzdem. Dazu kommt die noch immer unzureichende Netzanbindung. Wie bei der Untersuchung von Agora ermittelt wurde, könnten rund 2,5 Milliarden Euro eingespart werden, wenn statt Offshore- mehr Windkraftanlagen auf dem Land gebaut würden. Zwar stimmt Altmaier zu, dass auch an Land die Windenergie weiter ausgebaut werden muss, doch prinzipiell hält er an den Plänen für Windkraftanlagen in der Nord- und Ostsee fest. Der Minister erkennt aber an, dass die volkswirtschaftlichen Kosten für die Energiewende „überschaubar“ bleiben müssten.

EU plant Zoll für Solarprodukte aus China

Um die europäische Solarwirtschaft vor Dumping-Preisen bei Solarprodukten aus China zu schützen, plant die EU Schutzzölle für chinesische Solaranlagen einzuführen. „Die EU-Kommission schlägt Anti-Dumping-Zölle vor und möchte wissen, was die Mitgliedstaaten davon halten“, erklärte jetzt einer der zuständigen EU-Diplomaten in Brüssel. Wenn es der EU-Kommission gelingt ihre Pläne durchzusetzen, wäre dies das bisher größte Anti-Dumping-Projekt, dass die Europäische Union seit ihrem Bestehen eingeleitet hat. Als Grund für die Notwendigkeit eines solchen Schrittes, wurde der als Explosion bezeichnete rasante Anstieg der Solarimporte aus China genannt. Wegen der dort bestehenden niedrigen Löhne, der fehlender Arbeitsschutzmaßnahmen und kaum vorhandener Umweltauflagen, betragen die Preise für Solarmodule aus China nur ein Bruchteil der Preise, die europäische Hersteller anbieten können. Allein 2011 exportierte China für 21 Milliarden Euro Solarmodule in EU-Staaten. Um das zu bremsen sollten Zölle von durchschnittlich 47 Prozent auf die Preise der Waren erhoben werden. Die Regierungen der einzelnen EU-Staaten müssen sich bis zum 5. Juni darüber äußern, ob sie dem Zoll zustimmen. Während der Branchenverband „EU Pro Sun“ die EU-Pläne begrüßte, wurden sie erwartungsgemäß von Seiten jener Unternehmer kritisiert, die sich auf die Installation der preisgünstigen Solarmodule aus China spezialisiert haben. Innerhalb der deutschen Regierung ist die Meinung darüber gespalten, da einerseits durch die Herstellung der chinesischen Billigware in Deutschland viele Arbeitsplätze verloren gehen, andererseits durch das drosseln des Importes die Preise für Solaranlagen drastisch steigen würden. Der Wirtschaftsrat der CDU warnte zudem vor einem möglichen „Handelskriegs“, der auch andere Wirtschaftsbereiche treffen könnte.

Solarbranche am Scheideweg

Noch hat die deutsche Solarbranche einen guten Stand auf dem Weltmarkt. Doch mit den Dumping-Preisen der chinesischen Hersteller kann sie nicht mithalten. Viele Unternehmen sind mit ihrer Preiskalkulation bereits am Limit angekommen und haben nicht das Kapital für Investitionen in neue Technologien. „Um in mehr Innovationen zu investieren, brauchen wir Kapital. Die Banken zeigen sich gegenüber den Herstellern aber sehr knauserig“, erklärt der Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Günther Häckl, auf der Energiekonferenz, die das Thüringer Wirtschaftsministerium am Montag in Weimar abhielt. Dafür sieht er vorrangig die Regierung verantwortlich, denn die Zurückhaltung der Banken hat ihre Ursache in der anhaltenden Debatte um Kürzungen der Förderung von Solaranlagen. Für die dringend notwendigen Investitionen, fordert auch der Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Ewald Woste, mehr Planungssicherheit. Seiner Ansicht nach, kann der Umstieg auf erneuerbare Energien nur mit einem neuen Marktmodell gelingen. „Allein über den börsenbasierten Preis für den Strom wird das Netz zukünftig nicht mehr finanzierbar sein“, erklärt Woste. Außerdem empfiehlt er, erneuerbare Energien verstärkt für die Wärmeerzeugung zu nutzen. In dem Bereich sieht der Verbandspräsident noch viel Potential.