Der Energieversorger „Teldafax“ musste jetzt einen Insolvenzantrag stellen. Als Grund dafür gab er an, dass mehrere Unternehmen ihre Rechnungen nicht bezahlt haben, was irgendwann zu einem nicht mehr zu überbrückenden Liquiditätsverlust für Teldafax führte. Betroffen vom Insolvenzantrag sind nicht nur die Teldafax Holding AG, sondern auch Teldafax Energy GmbH und Teldafax Services GmbH. Auf die Kunden von Teldafax soll die Insolvenz vorläufig noch keinen Einfluss haben, wie das Amtsgericht Bonn mitteilte. Für Kunden die trotzdem Fragen zur Insolvenz haben, wurde eine Infohotline eingerichtet. Unter Tel: 0228/702-2216, -2217, -1908 und -1909 werden alle nötigen Informationen an die Kunden weiter gegeben. Zusätzlich werden Neuigkeiten auf dem Webportal „insolvenzbekanntmachungen“ gepostet. Ein Recht auf die vorzeitige Beendigung der mit Teldafax eingegangenen Verträge, haben die Kunden allerdings nur, falls der Energieversorger mit der Stromversorgung in Rückstand gerät.
Kritik von AKW-Betreibern an Regierung
Die Betreiber der deutschen Atomkraftwerke haben die Regierung für ihren Ausstiegsbeschluss stark kritisiert. So beschwerte sich der Chef von RWE, Jürgen Großmann, mit einem offenen Protestbrief an die Kanzlerin. Vor allem die Festlegung der konkreten Abschalttermine für die einzelnen Meiler, ärgern die Konzerne. Wie aus dem Brief hervorgeht, befürchtet RWE, die als Höchstmaß angegebenen Restlaufzeiten pro Meiler nicht mehr vollständig nutzen zu können. Eine nicht mehr „verstombare Restmenge“ von 60 bis 80 Terrawattstunden und damit einen geringeren Profit, als ursprünglich erhofft, könnte nach Schätzung der Atomindustrie zusammen kommen. Sie beklage einen „Schaden“ – also einen geringeren Profit – von rund vier Milliarden Euro. Dies ist allerdings auch von Seiten der Stromkonzerne eine Schätzung, da man die genaue Strommenge nicht exakt voraus berechnen kann. Noch immer hoffen die Stromunternehmen auf eine Entschädigung. „Wir erwarten eine faire Behandlung und eine faire Entschädigung für unsere Verluste aufgrund der Regierungsentscheidung. Vattenfall vertraut darauf, dass die deutsche Politik die volle Verantwortung für ihre Entscheidungen übernimmt“ erklärte auch Vattenfall in Berlin.
Raffinerie in Wales explodiert
Wieder ist eine Ölraffinerieanlage explodiert. Die Raffinerie des US-amerikanischen Konzerns „Chevron“, explodierte in Wales. Dabei wurden vier Menschen getötet und weitere schwer verletzt. Die Explosion geschah am vergangenen Donnerstag in einem Werk in der Nähe von Pembroke, als Reinigungsarbeiten an einem Tank durchgeführt wurden. „Die ersten Hinweise zeigen, dass es sich um einen tragischen Industrieunfall handelt“, äußerte sich ein Pressesprecher des Unternehmens. Die getöteten Arbeiter gehören zu einem Vertragspartner von Chevron. Der durch die Explosion verursachte Brand konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden, so dass sich die Rauchbedingten Umweltschäden in Grenzen halten. In der Raffinerie von Pembroke werden täglich bis zu 220.000 Barrel Rohöl verarbeitet. 1400 Mitarbeiter sind allein in dieser Filiale tätig. Damit gehört diese Anlage zu einer der größten ihrer Art in Europa.
Regierung verdoppelt Förderung von Elektroautos
Für volle zehn Jahre sollen Elektroautos von der Steuer befreit werden. Damit verdoppelte die amtierende Regierung die Subventionen für Elektrofahrzeuge. Das Ziel der Regierung ist es, Deutschland zum „Leitanbieter“ für Elektrofahrzeuge zu profilieren. Nicht nur die Steuererleichterung ist Teil des „Regierungsprogramms Elektromobilität“. Dazu gehören auch besondere Privilegien, wie spezielle Fahrspuren und Parkplätze, die extra für E-Autos eingerichtet werden sollen. Auch die Zuschüsse für die Erforschung und Weiterentwicklung von Elektrofahrzeugen plant die Bundesregierung zu erhöhen. Bis zum Ende des Jahres 2013 sollen nicht wie bisher geplant eine, sondern zwei Milliarden Euro in die Forschung gesteckt werden. Besonders in die Entwicklung leistungsfähigerer Batterien will Angela Merkel weiter investieren. Sie betonte, dass die Fahrzeughersteller abwandern würden, wenn die Fahrzeugbatterien für Elektroautos nicht in Deutschland entwickelt würden. Langfristiger Plan der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschen Straßen zu haben. Kanzlerin Merkel bekräftigte im Rahmen der Förderungserhöhungen noch einmal, dass dies noch immer das Ziel der Regierung sei. Derzeit fahren rund 2300 E-Autos auf deutschen Straßen.
Netzbetreiber behindern Stromanbieterwechsel
Peter Reese, der Leiter der Energiewirtschaft von „Verivox“, hat die Zusammenfassung einer Befragung von Stromendverbrauchern bekannt gegeben. Demnach kommt es noch immer zu massiven Behinderungen der Verbraucher, wenn diese versuchen ihren Stromanbieter zu wechseln. Reese: „Die Umfrage zeigt leider deutlich, dass zu viele Netzbetreiber nicht neutral handeln. Das hemmt den Wettbewerb und führt zu höheren Kosten für die Verbraucher.“ Für die Stromleitungen ist der Verteilnetzbetreiber verantwortlich. Wenn ein Kunde zu einem anderen Anbieter wechseln möchte, muss der neue Stromanbieter den Kunden beim zuständigen Verteilnetzbetreiber anmelden. Zwar gibt es standardisierte Vorgaben von der Bundesnetzagentur darüber, wie die Kommunikation zwischen beiden Konkurrenten abzulaufen hat, doch die aktuellen Gesetze lassen noch genug Interpretationsspielraum, den die Netzbetreiber ausnutzen. Das führt dann für die Kunden zu Behinderungen, wenn zum Beispiel gesetzte Fristen oft nicht eingehalten werden. Von 44 befragten Stromanbietern haben 22 Prozent moniert, dass sich die Netzbetreiber nicht an Termine halten. 14 Prozent von ihnen beklagten, dass Umstellungen einfach ohne ausreichende Begründung abgelehnt würden. „Es ist ein Skandal, dass 12 Jahre nach Einführung des Wettbewerbs immer noch viele Anbieter den freien Wettbewerb auf der Verteilernetzebene behindern. Wer unverfälschten und funktionierenden Wettbewerb will, muss dafür sorgen, dass die Wettbewerber tatsächlich diskriminierungsfrei die Verteilernetze nutzen können. Die aktuelle Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) ist die einmalige Chance, dieses Problem endlich abzustellen“, fasst Peter Reese zusammen.