Die deutsch-russische Pipeline geht mit dem Bau viel schneller voran, als geplant. Projektleiter Georg Nowack spricht von einem Zeitvorsprung von fast vier Wochen. Doch das erste sibirische Erdgas soll dennoch erst Ende 2011 durch die Pipeline nach Europa fließen. Nach Fertigstellung des Zwillingsstrangs ein Jahr später werden jährlich rund 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas durch die 1220 Kilometer lange Meeresleitung geliefert. Derzeit wird in Rügen weitergearbeiten. Dazu wird das 152 Meter lange Spezialschiff „Castoro 6“ der italienischen Reederei Saipem in den nächsten Monaten den ersten Pipelinestrang in Richtung der dänischen Insel Bornholm weiterbauen. Pro Tag soll die sogenannte Nord-Stream-Leitung um drei Kilometer verlängert werden.
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Druck beim Energiekonzept?
Nach Recherche der „Frankfurter Rundschau“ hat die Regierung in ihrem aktuellen Entwurf des Energiekonzeptes aufgrund des Drucks aus der Wirtschaft etliches gestrichen. Zum Beispiel die Verpflichtung zur Sanierung von Altbauten. Als Ziel steht zwar weiterhin die Senkung der Energiekosten um 80 Prozent, dass ist allerdings ohne die Verpflichtung der großen Firmen und Konzerne nicht umzusetzen. Auch will die Regierung nur circa ein Zehntel dessen an Fördermittel einsetzen, was tatsächlich nötig wäre, um das angestrebte Einsparungsziel zu erreichen. Das für 2040 geplante Klimaziel wurde sang- und klanglos gestrichen. War ursprünglich gefordert worden, dass Privatfahrzeuge nur noch 35 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer erzeugen dürfen sollen, so steht jetzt nur noch ein schwammiger Text von einer „ambitionierten Ausgestaltung“ der Grenzwerte auf dem Programm. Das ist nicht nur Betrug am Wähler, es ist auch dumm, feige und kurzsichtig, zugunsten kurzzeitig höherer Profite der Industrie auf den Schutz unserer Lebensgrundlage zu verzichten.
Energiepolitik: Nationale Alleingänge kosten Billionen
Eine neue Analyse hat ergeben, dass nationale Alleingänge in der Energiepolitik die Europäische Union mindestens 2 Billionen Euro kosten. Energiekonzepte wie jenes, welches die deutsche Bundesregierung vorgelegt hat, sind nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch EU-weit ineffizient. Durch einen besser koordinierten Ausbau vor allem des Stromnetzes und des Ausbaues der Wind- und Solarenergie, könnten Billionen Euro gespart werden. Geplant haben die EU-Staaten einen radikalen Umstieg auf erneuerbare Energien. Dafür werden in den nächsten zehn bis dreißig Jahren circa 6,6 Billionen Euro ausgegeben. Notwendig ist dies auch aus wirtschaftlicher Sicht, weil eine „Nichtreduzierung“ des CO2-Ausstoßes wesentlich mehr Geld an Folgekosten verschlingen würde. Um mit den prognostizierten 6,6 Billionen Euro für diese Umstellung auszukommen, muss so koordiniert vorgegangen werden, dass eine möglichst optimale Nutzung der geplanten Anlagen und Stromnetze gewährleistet wird. Im Alleingang nationale Interessen zu verfolgen bedeutet, dass die veranschlagten Kosten um über 30 Prozent ansteigen. McKinsey-Berater Thomas Vahlenkamp bringt es auf den Punkt: „Durch nationale Alleingänge werden riesige Summen verschleudert“. Sinnvoll ist es, Solarstrom dort zu produzieren, wo die meiste Sonne scheint, Windkraftanlagen in Küstenregionen und Biomasse-Kraftwerke in landwirtschaftlich genutzten Gebieten.
AKW-Laufzeitverlängerung freut Stromkonzerne
Die großen Stromkonzerne wie E-on, Vattenfall, EnBW und RWE haben die vorläufige Entscheidung der noch amtierenden Bundesregierung über die AKW-Laufzeitverlängerung als positiv begrüßt. Dazu haben sie auch allen Grund. 127 Milliarden Euro Mehreinnahmen erwartet die Konzerne in den nächsten 12 Jahren. Nur 25 Prozent davon soll vom Staat abgeschöpft werden. Am stärksten profitiert das größte deutsche Energieunternehmen E.on davon. 53,5 Milliarden Mehrgewinn, bringt ihnen diese Entscheidung ein. RWE bekommt immerhin noch 32,8 Milliarden Euro mehr und EnBW 26,5 Milliarden. Das hält die Sprecher von E.on nicht davon ab, über die „hohe wirtschaftliche Belastung“ zu schwadronieren. Die Entscheidung der Regierung schaffe zwar für die Energiekonzerne verlässliche Rahmenbedingungen, aber die angezogene „Belastungsschraube“ müsse „unternehmerische Konsequenzen“ nach sich ziehen. Durch eine bereits angekündigte Erhöhung der Strompreise, die in einigen Bundesländern wie Niedersachsen schon durchgeführt wurde, können sie und werden sie locker die an den Staat zu zahlenden Steuern wieder herein holen. Forscher vom Öko-Institut haben ausgerechnet: „Von den gesamten Zusatzgewinnen verbleiben rund 15 Prozent für den Energieeffizienz- und Klimaschutzfonds, wobei auch hier das wesentliche Aufkommen erst nach 2016 erwartet werden kann„. Bleibt nur zu hoffen, dass der Bundesgerichtshof dem einen Riegel vorschiebt.
Tschüss 75 Watt Glühbirne!
Im letzten Jahr wurde bereits der Verkauf von 100 Watt Glühbirnen verboten. Ab September folgt jetzt die Ausführung in 75 Watt. Dann sind alle Leuchtmittel verboten, die mehr als 60 Watt Stärke aufweisen. Ob jetzt wieder das große Glühbirnen-Horten los geht ist fraglich. Schon bei der 100-Watt-Ausführung gab es Kritik am Einzelhandel, die extra Werbung für die Glühbirnen austeilten. Für den Verbraucher ist der Unterschied sehr groß. Beispielsweise ist eine 11 Watt Energiesparlampe so stark wie eine 60 Watt Glühbirne. Man spart also 49 Watt ein. Auf die Anzahl der Haushalte in Europa gesehen ist das eine enorme Menge. Neben der hohen Effizienz ist auch die Lebensdauer einer Energiesparlampe besonders hoch. Viele Hersteller geben eine Lebensdauer von 10.000 Stunden an. Wichtig bei der Entsorgung von Energiesparlampen ist, dass diese nicht einfach in den Hausmüll oder in den Altglascontainer gegeben werden. Diese müssen an gesonderten Stellen wie beispielsweise der städtischen Sammelstelle abgegeben werden, da geringe Mengen an Quecksilber in den Leuchtmitteln vorhanden sind und nicht in die Umwelt gelangen darf. Die Entsorgung ist kostenlos!