Positives Fazit: Seit dem schweren Unglück in der Atomkraftanlage in Fukushima, ist der Anteil des mittels Kernenergie erzeugten Stroms auf 16 Prozent gesunken. Vor der Katastrophe in Japan lag die Zahl noch bei 22,4 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energieträger, die in diesen zwei Jahren umgekehrt, von 16,4 auf 22,1 Prozent kamen. In ihrer Entscheidung bestätigt werden die Deutschen durch immer wiederkehrende Nachrichten über Pannen in französischen Kraftwerken, in der Nähe der deutschen Grenze. So fällt unter anderem das Atomkraftwerk in Fessenheim regelmäßig durch Ausfälle, Störungen und Unfälle auf, durch welche die Sicherheit der Anlage gefährdet ist. Insgesamt verbrauchte Deutschland im vergangenen Jahr 617,6 Milliarden Kilowattstunden Strom.
Afrika erhält Investitionen für Stromausbau
Der US-amerikanische Präsident, Barack Obama, hat im Rahmen seiner Reise nach Afrika bekannt gegeben, für die Energieversorgung Afrikas Investitionen in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar, das entspricht 5,4 Milliarden Euro, zur Verfügung zu stellen. Der auf sieben Jahre angelegte Investitionsplan soll die Stromversorgung verbessern, die noch immer in großen Teilen des Kontinents unzureichend ist. Derzeit leben noch immer zwei Drittel aller Menschen südlich der Sahara ohne Strom. Das von Obama als „Power Africa“ bezeichnete Projekt hat das ehrgeizige Ziel, die Stromversorgung in diesen Gebieten zu verdoppeln. Geplant ist unter anderem die Erschließung neuer Öl- und Gasvorkommen, aber auch der Bau sauberer Ökostrom-Anlagen, beispielsweise im Bereich Wind- und Solartechnik, oder durch die Nutzung von Wasserkraft und Geothermie. Von der Unterstützung sollen vorrangig Tansania, Äthiopien, Ghana, Kenia, Nigeria und Liberia profitieren. Allerdings müssten, wie die Internationale Energieagentur errechnet hat, insgesamt über 300 Milliarden US-Dollar investiert werden, um wirklich allen Afrikanern in diesem Gebiet, einen Stromzugang zu ermöglichen.
Strompreise werden weiterhin steigen
Wie die Grünen-Bundestagsfraktion errechnete, werden die Strompreise in den nächsten Jahren weiter steigen. Die höhere Belastung entsteht zum einen durch die Netzentgelte, die für den Ausbau des Stromnetzes nötig werden. Um zehn bis zwanzig Prozent sollen die Netzentgelte teurer werden. Dazu kommt, das große Unternehmen sich weiterhin von den Netzentgelt befreien lassen können. Die dadurch fehlenden Einnahmen werden auf mittelständische Betriebe und Privathaushalte umgelegt. Eine Studie des Forums für Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) prognostiziert anhand der bereits eingereichten Befreiungs-Anträge, dass die Zahl der Nachlässe – und die damit verbundene Erhöhung des Strompreises für alle anderen – im nächsten Jahr um circa 50 Prozent steigen wird. Rund 1,2 Milliarden Euro, von deren Zahlung Großunternehmen befreit werden, müssten demnach 2014 „privatisiert“ werden.
EnBW investiert in Ökostrom
Fast sieben Milliarden Euro lässt sich der Energieanbieter EnBW, nach eigenen Angaben, den Konzernumbau für die Öko-Strom-Erzeugung kosten. Damit gibt das Unternehmen ein „Klares Bekenntnis, ohne Wenn und Aber zur Energiewende“ ab, erklärt Frank Mastiaux, der Vorstandschef von EnBW. Zukünftig sollen vierzig Prozent der gesamten Stromerzeugung des drittgrößten deutschen Energiekonzerns mit Ökostrom erfolgen. Aktuell liegt der Anteil bei 12 Prozent. Um das nötige Kapital aufzubringen, will EnBW die Firma „verschlanken“. Das bedeutet, dass etliche, strategisch weniger wichtige Beteiligungen, an andere Unternehmen verkauft werden sollen. Rund 2,7 Milliarden Euro sollen so zusammen kommen. Auch die Mitarbeiter firmeneigener Filialen müssen mit Veränderungen rechnen. Viele Geschäftsbereiche werden zusammen gelegt und viele Geschäftsstrukturen vereinfacht. Aktuell laufen Verhandlungen mit dem Aufsichtsrat und der Arbeitnehmerseite, über die Möglichkeiten der Umstrukturierung.
Roamingverfahren für Stromtankstellen geplant
Im Zuge der Energiewende will die Regierung das fahren von Elektroautos attraktiver gestalten. So sollen E-Autos zukünftig an allen öffentlichen Ladestationen, unabhängig vom jeweiligen Betreiber, tanken und bezahlen können. Wie beim Mobilfunk, sollen die Stromanbieter mittels Roaming-Verfahren die Tankrechnungen ihrer Kunden miteinander verrechnen. Bisher können Elektrofahrzeuge nur bei jenen Ladesäulenbetreiber tanken, mit denen sie einen Vertrag abgeschlossen haben. Da noch immer nicht ausreichend, flächendeckend E-Tankstellen in Deutschland vorhanden sind, ist die bisherige Verfahrensweise eine zusätzliche, unnötige Hürde für die Nutzung von Elektroautos. Damit die Kosten eindeutig zugeordnet werden können, erhalten Kunden eine neue Identifikationsnummer, die erstmals testweise vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, für drei Jahre vergeben wird. „In Zukunft wird es darauf ankommen, dass es auch in Europa einen Konsens über die Vergabe von Identifikationsnummern gibt“, erklärte Wirtschaftsminister Philipp Rösler, bei der Bekanntgabe der Pläne. Dadurch würde auch der grenzüberschreitende Verkehr, mit Elektroautos erleichtert werden. Bis 2020 will die Regierung mindestens eine Million Elektrofahrzeuge im Einsatz haben. Aktuell sind es allerdings nur 7100 Stück und 65.000 Hybride, mit einem kombinierten Elektro- und Kraftstoffmotor. Die größten Barrieren für ihre Anschaffung ist, neben den Preisen, die fehlende Zahl von Stromtankstellen.
