Vorgetäuschte Energieeffizienz bei Autos?

Die deutschen Behörden gehen inzwischen verstärkt gegen falsche Werbeversprechen vor. So werben viele Firmen beispielsweise mit Energieeffizienz bestimmter Produkte, die nur durch manipulierte Berechnungen vorgetäuscht wird. Der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gelang es jetzt eine Verfügung gegen den Autohersteller Daimler zu erwirken, der für seine neuen S-Klasse-Fahrzeuge mit einem falschen Spritverbrauch und geschöntem Schadstoffausstoß warb. Daimler hatte in seiner Werbekampagne mehrere Modelle der Oberklasse-Serie in einer besseren Energieeffizienz-Klasse eingestuft, als diesen nachweislich zustand. Das Landesgericht Stuttgart folgte dem Antrag der Deutschen Umwelthilfe und verbot die weitere Werbung mit den missverständlichen Daten. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bezeichnete die Werbung des Aubobauers als „besonders dreisten Fall von Verbrauchertäuschung“ und lobte die Entscheidung des Gerichts, dem einen Riegel vorzuschieben.

AKWs arbeiten kaum noch rentabel

Die Atomkraftwerke des Energieversorgers E.ON arbeiten kaum noch rentabel, wie Vorstandsmitglied Mike Winkel, in einem Interview gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte. Demnach könnten die Akw nur noch wirtschaftlich arbeiten, wenn die Börsenpreise für Strom nicht weiter sinken, so Winkel. Seiner Aussage nach, deckt der aktuelle Strompreis gerade so die laufenden Kosten. Winkel: „Wir prüfen laufend, ob sich der Betrieb unserer Kraftwerke, auch der Kernkraftwerke, noch lohnt“. E.ON verfügt über vier laufende Atomkraftwerke. Aufgrund der steigenden Produktion von Ökostrom, gehen Experten allerdings davon aus, dass die Strompreise weiter sinken werden. Ökostrom wird im Stromnetz vorrangig verwendet und für die Ökostromerzeugung gibt es eine feste Vergütung, so dass diese nicht von den Börsenschwankungen abhängig sind. Auch die Nachfrage nach Ökostrom erhöht sich stetig, so dass der Bedarf an Strom aus traditioneller Erzeugung auch in Zukunft weiter sinken wird, was sich ebenfalls auf dessen Preis auswirkt.

Deutsche befürworten mehrheitlich Energiewende

Trotz der damit verbundenen Strompreiserhöhung, stehen die meisten Deutschen der Energiewende positiv gegenüber. Eine Umfrage ergab eine Quote von 82 Prozent, die den Ausstieg aus der Kernenergie und als Alternative den Ausbau erneuerbarer Energien befürworten. Allerdings kritisieren 48 Prozent der Deutschen die aktuellen politischen Vorstöße als unzureichend. Nur 40 Prozent der Befragten sind mit den bisherigen Maßnahmen zufrieden. Die steigenden Strompreise halten zwar 52 Prozent für einen Nachteil der Energiewende, doch für die Mehrheit der Deutschen überwiegen trotzdem die Vorteile. So erhoffen sich die meisten Menschen, durch die Abschaltung der Atomkraftwerke eine höhere Sicherheit. Der Umstieg auf erneuerbare Energien schont zudem die Umwelt und macht Deutschland unabhängiger von Energielieferanten, auf die wir, wegen fehlender Ressourcen, bisher größtenteils angewiesen sind. SPD und Grüne planen eine Senkung der Ökostrom-Umlage, um den Strompreisanstieg etwas abzufedern. Bisher ist von der amtierenden Regierung geplant, die Ökostrom-Umlage bis 2014 auf mindestens 7 Cent pro Kilowattstunde zu erhöhen.

Jugendliche sparsamer als ihre Eltern

Obwohl die Deutschen sich in den vergangenen Jahren zu wahren Sparmuffeln entwickelt haben, trifft das überraschenderweise nicht auf die Jugendlichen in Deutschland zu. Wie eine Online-Umfrage der Deutschen Bundesbank ergab, sind die als „konsumorientiert“ verschrieenen Jugendlichen viel sparsamer, als Ältere. In der Altersgruppe der 14 bis 25-Jährigen werden 28 Prozent, mehr als ein Viertel des zur Verfügung stehenden Geldes, gespart. Private Haushalte kommen dagegen nur auf eine Sparrate von 10 Prozent, des verfügbaren Nettoeinkommens. 467 Euro haben Jugendliche durchschnittlich, aus Einnahmen von Arbeit, Nebenjobs, Taschengeld, Lehrgeld und Studienzuschüssen zur Verfügung. Bei der Art der Sparanlage orientieren sich Jugendliche aber noch immer an den Vorlieben der älteren Generation. So sparen 65 Prozent von ihnen ihr Geld in klassischen Anlagen, wie Sparbüchern oder Sparcards. 38 Prozent legen ihr Geld bevorzugt in Tagesgeldkonten, 23 Prozent in Bausparverträgen, 13 Prozent in Riester-Renten und 7 Prozent in Versicherungen an. Nur 9 Prozent jugendlicher Sparer trauen sich Aktien und Fondsanlagen zu nutzen. Sicherheitsbedürfnis ist allerdings selten der Grund für die Sparsamkeit. Die meisten Anleger in diesem Alter sparen, um sich größere Konsumwünsche, wie ein Auto und Führerschein, oder eine längere Reise leisten zu können.

Energieanbieter verschenkt Strom für die Effizienz

Das britische Energieunternehmen „British Gas“ hat bekannt geben, dass seine Kunden, ab Mitte des kommenden Jahres, ihren Strom Samstags immer kostenlos bekommen sollen. Der Grund für das Angebot sind die logistischen Probleme die entstehen, weil der meiste Strom von Montags bis Freitags benötigt wird. In dieser Zeit verbraucht die Industrie große Strommengen, so dass es Wochentags oftmals zu Engpässen kommt, während am Wochenende ein Großteil des produzierten Stroms ungenutzt bleibt. Da die Speicherung von Strom sehr aufwändig und teuer ist, geht sehr viel des nicht benötigten Stroms verloren. Das Angebot für kostenlosen Strom an allen Sonnabenden soll Privatkunden dazu animieren, mehr energieintensive Hausarbeiten an diesem Tag zu erledigen. Das würde den Stromverbrauch an den Wochentagen etwas entlasten, ohne den Anbieter mehr zu kosten. Da der ungleichmäßige Stromverbrauch in allen Ländern das gleiche Problem nach sich zieht, werden alle großen Stromanbieter gespannt auf die Ergebnisse des unkonventionellen Versuchs von British Gas sein. Wenn es funktioniert, könnte das Angebot bald Schule machen.