Europäische Forscher suchen gemeinsam nach immer neuen Möglichkeiten, auch die Wasserkraft ruhigerer Flüsse für die Energiegewinnung zu nutzen. Aktuell wird ein völlig neues Modell in Mecklenburg-Vorpommern auf der Warnow getestet. Ein Miniatur-Strömungskraftwerk treibt hier auf dem eher trägen Fluss. Die Fließgeschwindigkeit treibt ein Schaufelrad an, dessen Bewegungsenergie wiederum in elektrische Energie umgewandelt wird. Zwar schafft das schwimmende „Kraftwerk“ gerade mal fünf Umdrehungen pro Minuten, doch das reicht aus, um relevante Strommengen zu erzeugen. Das Vorbild dafür waren die Schiffsmühlen der alten Römer, die schon vor 1000 Jahren auf diese Art ihr Korn auf Flüssen gemahlen haben. Das Ziel dieser Forschung ist es, herauszufinden, welche Fließgeschwindigkeit, wie viel Strom erzeugt, um so auch für Menschen in entlegenen Winkeln der Erde die Stromversorgung zu gewährleisten. Auch in Krisengebieten ist eine dezentralisierte Stromversorgung oft überlebenswichtig. Weitere Tests sollen in einem Jahr in abgelegenen Ortschaften Skandinaviens und Russlands statt finden. Herausragend ist bei diesem Modell der Stromerzeugung vor allem die hohe Umweltverträglichkeit, da für die schwimmenden Generatoren nicht in die Ökologie der Gewässer und der sie umgebenden Landschaften eingegriffen werden muss.