Ministertreffen zu Energiepolitik

Die Bundesregierung hat eine Art „Machbarkeitsstudie“ in Auftrag gegeben. Damit will sie die Möglichkeit prüfen, das bereits vorhandene Bahnnetz für die Verteilung von, aus erneuerbarer Energie erzeugtem, Strom zu nutzen. Dies würde das bisher vorhandene Stromnetz schnell und kostengünstig ergänzen können. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hält diese Variante für ein bisher ungenutztes Potential. Um über diese und andere mögliche Alternativen zu beraten, trafen sich in der vergangenen Woche der Umweltminister Norbert Röttgen, der Verkehrsminister Peter Ramsauer und die Umweltminister der Länder in Berlin. Röttgen betonte bei diesem Treffen den Wunsch zur Kooperation: „Wir wollen eine alte Kampf- und Streitfrage zum Konsens führen. Wir wollen Kooperationen zwischen Ländern und Bund, keine Kompetenzveränderungen. Das erste Mal zieht etwas ganz, ganz Großes heran wie ein Energiekompromiss.“ Bisher hatten sich die Länderregierungen geweigert, ihre Entscheidungsbefugnisse im Energiebereich, einschließlich des Ausbaus der Stromnetze, an den Bund zu übertragen. Auch die Gebäudesanierung als Teil der notwendigen Energieeinsparungen für den Klimaschutz, wurde bei dem Ministertreffen angesprochen. Doch obwohl alle Beteiligten beteuerten, der Klimaschutz wäre ein „gemeinsames Anliegen“, konnten sich die Minister nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen. Entscheidend dafür werden die vom Bund garantierten finanziellen Zuschüsse sein, über die jedoch erst nach der nächsten Steuerschätzung beraten werden kann.

Energiesparlampen gesundheitlich unbedenklich

Nach einer umfangreichen Sichtung der verschiedenen Untersuchungsergebniss über die Gesundheitsgefahr von Energiesparlampen, gibt die Bundesregierung jetzt Entwarnung. Zwar geben die Lampen tatsächlich, besonders so lange sie neu sind, giftige Stoffe wie Phenol ab, dies geschieht jedoch in so geringen Mengen, dass davon keine Gesundheitliche Gefahr für Menschen ausgeht. Die Besorgniserregenden Analyseergebnisse waren dadurch zustande gekommen, dass die Konzentration der Ausdünstungen dieser Lampen über drei Tage, in denen die Lampen ununterbrochen eingeschaltet waren, in einer Prüfkammer mit einem Volumen von 22 Litern gemessen wurde, dass in dieser Zeit verschlossen blieb. Tatsächlich hat jedoch selbst ein sehr kleines beleuchtetes Zimmer, mindestens ein Volumen von 25, oder 30 Quadratmetern. Außerdem waren für die Tests neue Lampen genutzt worden, die anfangs immer flüchtige Stoffe absondern. Aus Sicht des Umweltbundesamtes besteht kein Gesundheitsrisiko, durch die Nutzung der Energiesparlampen.

Erster Offshore-Windpark in der Ostsee eingeweiht

Der erste Offshore-Windpark in der Ostsee, konnte jetzt von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweiht werden. Dieser besteht aus 21 Windkrafträdern, die zusammen eine Leistung von 48,3 Megawatt erzeugen. Damit werden pro Jahr rund 185 Gigawattstunden Strom erzeugt, wovon 50.000 Haushalte versorgt werden können. Vom Standort der Windräder aus, wird der Strom über ein Seekabel zum Verteilernetz an Land transportiert. Kanzlerin Merkel bezeichnete den Offshore-Windpark als „Schlüsselprojekt“, von dem wir für weitere Anlagen dieser Art lernen könnten. Merkel: „Wir haben diese gewaltige technische und logistische Herausforderung angenommen und erfolgreich gemeistert.“ Geplant ist bereits ein zweiter Offshore-Windpark, der um das sechsfache größer sein soll, als dieses Pilotprojekt. Der Vorteil von Windkraftanlagen im Meer ist, dass hier fast ständig Wind weht und die Anlagen dadurch sehr effizient ausgenutzt werden können. Zukünftig sollen deshalb Offshore-Anlagen einen großen Teil der in Deutschland benötigten Energie liefern. Schwierig ist dabei allerdings der Transport des Stroms in den Süden Deutschlands, wofür ein wesentlich besseres Stromnetz notwendig ist, als bisher zur Verfügung steht.

Plan für Netzausbau steht

Die Bundesnetzagentur erarbeitet einen auf zehn Jahre angelegten Plan, der als Grundlage des Netz-Ausbaugesetzes dienen soll. Damit reagiert der Präsident der Netzagentur, Matthias Kurth, auf das von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) angestrebte Netzausbaubeschleunigungsgesetz. Im Zehn-Jahres-Plan sollen die wichtigsten neuen Strecken anhand des energiewirtschaftlichen Bedarfs festgelegt werden. Dadurch können die einzelnen regionalen Planungsverfahren beschleunigt werden. Matthias Kurth denkt; „dass wir mit unserer Arbeit schon im Juni starten können, dann will ja die Bundesregierung ihre neue Energie-Strategie auf den Weg gebracht haben“. Die Behörde geht davon aus, dass der geplante Netzausbau recht zügig voran getrieben werden kann. Kurth: „Wir müssen vor allem mehr Strom von Norden nach Süden transportieren können“. Auch Matthias Kurth geht davon aus, dass durch den Ausbau der Stromnetze eine Erhöhung der Stromkosten unumgänglich ist. Bisher fließen lediglich 2,5 Prozent des Strompreises in den Netzausbau. Agenturpräsident Kurth hält eine solche Preisanpassung allerdings für verträglich: „Selbst eine deutliche Steigerung bei den Investitionen hätte verkraftbare Auswirkungen, zumal die Kosten für den Bau über viele Jahre Stück für Stück in den Strompreis einfließen.“

Google investiert in Brandenburger Solarpark

Der Internetdienstleister Google plant, sich auch in anderen Bereichen finanziell zu engagieren. Wie jetzt bekannt wurde, wird sich Google gemeinsam mit „Capital Stage“, an einem deutschen Solarpark beteiligen. Bei dem Solarpark handelt es sich um die Anlage im brandenburgischen Briest. Hier werden auf 47 Hektar 18 Millionen kWh Solarstrom produziert. Damit können circa 5000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Dreieinhalb Millionen Euro, will der Internetgigant dort investieren. Zwar hatte der Google-Vorstand bereits vor einem Jahr angekündigt, zukünftig in erneuerbare Energien investieren zu wollen, doch dies ist das erste Energieprojekt außerhalb Amerikas. „Deutschland zählt bei der Entwicklung erneuerbarer Energien seit vielen Jahren zur Weltspitze. Das Land verfügt über gute Rahmenbedingungen, die Bürger stehen sauberer Energie positiv gegenüber, und die deutschen Hersteller liefern hervorragende Technologie.“, erklärt Google-Manager Benjamin Kott, die Entscheidung. Die für den Konzern relativ geringe Investitionssumme, lässt allerdings eher auf eine Werbemaßnahme, oder Imagepflege, als auf echtes Interesse an erneuerbarer Energie schließen.