Wieder Gaspreiserhöhung in diesem Herbst

200 Gasversorger erhöhen ab Herbst ihre Preise, wie das Verbraucherportal „Verivox“ berichtete. Durchschnittlich 11 Prozent müssen die Verbraucher im kommenden Winter mehr bezahlen. Einzelne Gegenden sind sogar von einer Erhöhung um 47 Prozent betroffen, was eine Mehrbelastung von 600 Euro pro Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet. Zu den Gasversorgern die ihre Preise jetzt erhöhen gehören unter anderem EWE, Eon Avacon, oder Mainova. Schon 2010 erhöhten 260 Energieversorger ihre Gaspreise um durchschnittlich 9 Prozent. Als Begründung geben sie an, dass ihre Lieferverträge an den Ölpreis gebunden sind. Dadurch erhöht sich der Gaspreis mit einer Verzögerung von rund 6 Monaten stets nach einer Ölpreiserhöhung. Umfragen ergaben, dass trotzdem wesentlich weniger Verbraucher ihren Gasanbieter wechseln, als ihren Stromversorger.

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Erste Ausschreibungen für Elektromobil-Zuschüsse

Die von der Bundesregierung geplanten Subventionen in Milliardenhöhe für den Ausbau der Elektromobilität, führt allmählich durch den Wettlauf der Unternehmen um den Erhalt dieser Subventionen zu einem Boom bei der Entwicklung und Fertigstellung neuer Elektrofahrzeuge. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ jetzt berichtete, wurden allein für die Bewerbung der Elektroautos bisher schon 200 Millionen Euro Zuschuss von der Regierung bereit gestellt. Das Verkehrs- und Wirtschaftsministerium plant den Beginn der Ausschreibungen für mehrere sogenannte „Schaufenster“-Projekte schon für Mitte September. Diese sollen jeweils von einem Fahrzeughersteller und einem Stromkonzern gemeinsam umgesetzt werden. Welche der vorgestellten Konzepte die hohe staatliche Förderung verdient, wird von einem siebenköpfigen Team von Vertretern aus Wissenschaft und Industrie entschieden. Weitere 400 Millionen Euro müssen die Unternehmen für die geplanten Projekte selbst zur Verfügung stellen. Bis zum Februar 2012 wird die Bundesregierung dann gemeinsam mit dem Jury-Team endgültig entscheiden, welche Unternehmen die Zuschüsse für die Elektromobil-Werbung erhalten. Vier bis sechs verschiedene Projekte sollen mit dem Geld umgesetzt werden.

Energiekonzerne: Sinkende Gewinne durch Atomausstieg?

„Die Beschlüsse zur Kernenergie führen zu erheblichen Ergebnisbelastungen“, kritisierte der RWE-Chef Jürgen Großmann. Doch eigentlich müsste es „Gewinnbelastung“ heißen, denn der für die deutschen Energieunternehmen unerwartete Atomausstieg macht sich jetzt in der Gewinnerwartung der Firmen bemerkbar. So sank der Gewinn von RWE bereits im ersten Halbjahr 2011 um 22 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Der Grund ist die erzwungene Stilllegung zweier Atomkraftwerke und die daraus resultierende Senkung der Stromproduktion um sieben Prozent, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Geschäftsjahr 2011 rechnet der Konzern mit einer Gewinnsenkung um 35 Prozent. RWE gab inzwischen bekannt, den Wechsel auf erneuerbare Energien mit einer Kapitalerhöhung und dem Verkauf von Aktien finanzieren zu wollen. 2,5 Milliarden Euro wurden bisher dafür veranschlagt. Zudem hofft das Unternehmen auf eine Rücknahme der Brennelementesteuer und weitere Zuschüsse für Ökostrom-Projekte von der Regierung.

Gravierende Sicherheitsmängel in AKWs entdeckt

Laut einer aktuellen Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz gibt es gravierende Sicherheitsmängel in den vier baden-württembergischen Atomkraftwerken. Atomkraftgegner fordern das diese sofort abgeschaltet werden, da die festgestellten Mängel auch nicht durch Nachrüsten zu beheben seien. Mängel wurden nicht nur in veralteten Reaktoren, Druckbehältern und Lagerbecken verzeichnet, sondern auch in den neueren AKW Neckarwestheim II und Philippsburg II, die nicht mehr den schon seit 15 Jahren geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. Keiner der Reaktoren ist gut genug für den Fall eines Anschlags oder Unfalls gesichert. Bei einer Protestaktion von Greenpeace im Februar hatten Greenpeace-Mitglieder den Kühlturm des Atommeilers Neckarwestheim I besetzt um zu beweisen, wie schlecht die Anlage gegen terroristische Anschläge gesichert ist. Angesichts der Studie fordert der Naturschutzbund Baden-Württemberg, dass die AKW bist 2012 abgeschaltet werden. Die Grünen unterstützten die Forderungen und gaben bekannt, dass sie im Falle einer Wahlbeteiligung eine Schwachstellenanalyse anfertigen und auch die Abschaltung der jüngeren Atommeiler bis Ende nächsten Jahres in die Wege leiten würden. Im baden-württembergischen Umweltministerium wurde bereits 2007 eine Beseitigung der nachgewiesenen Sicherheitsmängel beantragt, was jedoch bisher nicht geschehen ist.

Oettinger gegen deutschen Solarstrom

Der EU-Industriekommissar Günther Oettinger (CDU) hat sich jetzt kritisch über die Zukunft der Photovoltaik in Deutschland geäußert, da seiner Meinung nach, Deutschland kein Sonnenland sei. Oettinger: „In Deutschland stößt Photovoltaik an seine Grenzen. Wir sind kein Sonnenland, wo die Bauern auf einmal Orangenplantagen betreiben können. Photovoltaik kann hierzulande nie eine große und kostengünstige Stromquelle sein.“ Er spricht sich dafür aus, dass Deutschland bei der Planung des Stromverbrauches im Bereich Sonnenenergieerzeugung stärker auf die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern setzt. So könnte zum Beispiel der angeschlagenen griechischen Wirtschaft geholfen werden, indem das südlich liegende Land stärker in die Stromerzeugung für Deutschland eingebunden wird. Vor allem eine autarke Stromversorgung der einzelnen Bundesländer lehnt der Industriekommissar strikt ab. Oettinger: „Gerade bei den erneuerbaren Energien liegen beste Standorte für Wind und Sonne nicht unbedingt im deutschen Süden, sondern oftmals in der Nordsee oder in südeuropäischen Ländern, wo die Kosteneffizienz und der Nutzungsgrad deutlich besser sind“. Dagegen verteidigen die Grünen die deutsche Solarindustrie und weisen darauf hin, dass Solaranlagen trotz der geringeren Stromausbeute in Deutschland noch immer zu den günstigsten Stromquellen gehören. Strom aus anderen EU-Staaten müsste dagegen erst über teure Stromleitungen nach Deutschland transportiert werden.