Ostseepipeline: Ausbau der Erdastrasse geplant

Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde der zweite, neu gebaute Strang der „Ostseepipeline“ in Betrieb genommen und bereits jetzt legt das Betreiberkonsortium, „Nord Stream“ Pläne für einen Ausbau vor. Um zwei Stränge soll die Erdgasstrasse erweitert werden. Als Endpunkte sind bisher Vierow und Lubmin im Gespräch. Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung gab bekannt, dass für den Ausbau der Pipeline ein Antrag vorliegt und das Genehmigungsverfahren eingeleitet wurde. Die Pipeline durchquert die Gewässer des Gaslieferanten Russland, sowie Finnland, Schweden Dänemark und Deutschland, weshalb auch von allen betroffenen Ländern eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen werden muss. Bisher erstreckt sich die Ostseepipeline über eine Länge von 1.224 Kilometer, von Wyborg an der russischen Küste, bis nach Lubmin. 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas werden auf diesem Weg importiert.

Neue Batteriegeneration im Anmarsch?

Techniker der Nordrhein-Westfälischen Stadt Oberhausen haben eine neue Batterie entwickelt, die zehnmal leistungsfähiger ist, als die bisher gebräuchlichen. Wie Jens Burfeind, der Leiter des zuständigen Fraunhofer Forschungsteams am Institut für Umwelt-, Energie- und Sicherheitstechnik erklärte, ist die Technik der neuen Batterie jetzt marktreif. „Jetzt geht es darum, sie für die Massenfertigung vorzubereiten“, erklärte er in einem Interview mit der „Neuen Ruhr Zeitung“. 25 Kilowatt können die neuen Batterien speichern. Bisher lag die Speicherkapazität bei maximal 2,3 Kilowatt. Damit kann Energie, die aus regenerativen Energiequellen erzeugt wurden, gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden. „Je mehr erneuerbare Energien in die Stromnetze eingespeist werden, desto mehr Schwankungen kann es geben“, erläutert Jens Burfeind. Mithilfe leistungsfähiger Batterien sollen die logistischen Probleme, die aktuell eine effiziente Nutzung des erzeugten Ökostroms bremsen, verringert werden. Schon im April wird die neue Technologie auf der Messe in Hannover vorgestellt werden.

Eon jammert – trotz Milliardengewinnen

Von den Milliardenverlusten, durch den Wiederausstieg aus der Kernkraftnutzung, hat sich der Energiekonzern Eon im vergangenen Jahr erholt. Trotz Weltuntergangstimmung, nach der Abschaltung der ersten Atomreaktoren, fährt Eon schon wieder Milliardengewinne ein – ein Umstand, den man im Hinterkopf behalten sollte, während der jetzt laufenden Diskussion über die „notwendigen“ Subventionen für den Ausbau des Stromnetzes. So konnte der Konzern 2012 2,2 Milliarden Euro Gewinn verbuchen, genauso viel, wie er im Vorjahr als Verlust angegeben hatte. Zufrieden werden dies vor allem die Aktionäre von Eon zur Kenntnis nehmen. Für sie ist die Ausschüttung einer Dividende von 1,10 Euro pro Anteilsschein geplant. Konzernchef Johannes Theyssen äußert sich, sicher auch im Hinblick auf die laufenden Verhandlungen über die notwendigen Investitionen in neue Stromnetze, zurückhaltend zu den erwirtschafteten Gewinnen und erklärt, die Gewinne seien kein Anlass, „die Hände in den Schoß zu legen“. Außerdem beklagt er den gestiegenen Konkurrenzdruck und lamentiert, dass die Gaskraftwerke inzwischen kaum noch rentabel arbeiten würden. In welche Richtung die Klage zielt wird allerdings schnell klar, fügt er doch hinzu, dass der Staat die Energiewirtschaft „unterstützen müsse“, da Eon sich sonst gezwungen sehe, Anlagen stillzulegen – eine versuchte Erpressung, die mittlerweile in der deutschen Wirtschaft üblich ist.

Solarbranche am Scheideweg

Noch hat die deutsche Solarbranche einen guten Stand auf dem Weltmarkt. Doch mit den Dumping-Preisen der chinesischen Hersteller kann sie nicht mithalten. Viele Unternehmen sind mit ihrer Preiskalkulation bereits am Limit angekommen und haben nicht das Kapital für Investitionen in neue Technologien. „Um in mehr Innovationen zu investieren, brauchen wir Kapital. Die Banken zeigen sich gegenüber den Herstellern aber sehr knauserig“, erklärt der Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Günther Häckl, auf der Energiekonferenz, die das Thüringer Wirtschaftsministerium am Montag in Weimar abhielt. Dafür sieht er vorrangig die Regierung verantwortlich, denn die Zurückhaltung der Banken hat ihre Ursache in der anhaltenden Debatte um Kürzungen der Förderung von Solaranlagen. Für die dringend notwendigen Investitionen, fordert auch der Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Ewald Woste, mehr Planungssicherheit. Seiner Ansicht nach, kann der Umstieg auf erneuerbare Energien nur mit einem neuen Marktmodell gelingen. „Allein über den börsenbasierten Preis für den Strom wird das Netz zukünftig nicht mehr finanzierbar sein“, erklärt Woste. Außerdem empfiehlt er, erneuerbare Energien verstärkt für die Wärmeerzeugung zu nutzen. In dem Bereich sieht der Verbandspräsident noch viel Potential.

Benzinpreise online live einsehen

Einer Erklärung des Bundeskabinetts zufolge, können sich Autofahrer in Zukunft rund um die Uhr über die Benzinpreise aller Tankstellen informieren. Dafür soll eine Markttransparenzstelle eingerichtet und Tankstellenbetreiber verpflichtet werden, regelmäßig ihre Preisänderungen an das Bundeskartellamt zu melden. Von dort werden die aktualisierten Preise, fast Zeitgleich, an alle dafür angemeldeten Endgeräte, wie Handys, Online-Portale und Auto-Navigationssysteme weitergeleitet. So können Kunden vor dem tanken einsehen, welche Tankstelle in ihrer Nähe, jeweils die günstigsten Benzin- und Dieselpreise anbietet. „Ich bin zuversichtlich, dass diese Tankstellen-Apps bis zum Sommer stehen“, erklärt der Bundeswirtschaftsminister, Philipp Rösler. Durch diesen zügigen Informationsfluss wird sich auch der Konkurrenzdruck auf die Anbieter erhöhen was sich, wie die Regierung hofft, günstig auf die Preisentwicklung der Kraftstoffe auswirkt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, ändern sich die Kraftstoffpreise durchschnittlich viermal täglich. Rund 15.000 Tankstellen gibt es in Deutschland. Deren Betreiber müssen bisher zwar regelmäßig ihre Preise melden, sie jedoch nicht für Kunden veröffentlichen.