Für die kommende Wintersaison könnten die Heizkosten um bis zu 18 Prozent steigen. Davon gehen die Analysten des Deutschen Mieterbundes, aufgrund der bisherigen Entwicklung aus. Erst 2012 waren die Heizosten bundesweit um durchschnittlich neun Prozent gestiegen. So werden beispielsweise, in diesem Jahr, für eine 70 Quadratmeter große, mit Öl geheizte Wohnung, rund 1127 Euro allein an Heizkosten fällig. 2012 lagen die Durchschnittskosten noch bei 990 Euro, was einer Steigerung von 14 Prozent entspricht. Für Gasheizungen errechnete der Deutsche Mieterbund sogar eine Erhöhung um knapp 18 Prozent. „Die Hauptfaktoren bei den Heizkosten sind der Heizenergieverbrauch eines Gebäudes und der Energiepreis“, erklärte die Geschäftsführerin der gemeinnützigen Gesellschaft „co2online“, Tanja Loitz. „Die Energiepreise kann der Verbraucher nicht beeinflussen. Daher ist eine energetische Modernisierung der richtige Weg, um den Heizenergieverbrauch und damit die Heizkosten langfristig zu senken.“ Ein zusätzlicher Preistreiber ist die lange Kältephase, zum Beginn des Jahres 2013, in der die Temperaturen um 12 Prozent niedriger lagen, als im Vorjahr.
Energiewirtschaft fordert Senkung der Ökostrom-Förderung
Die Energiewirtschaft fordert einen kompletten Umbau, der aktuell stattfindenden Ökostrom-Förderung. So sollte, nach Meinung der Sprecher des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), vor allem die feste Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien gestrichen werden. Diese bereitet den großen Stromkonzernen viel Kopfzerbrechen, da die Einspeisungen von privat oft unregelmäßig und zu Tageszeiten kommen, in denen ohnehin weniger Strom benötigt wird. Das überfordert einen Großteil des nicht darauf ausgelegten Stromnetzes und mindert zudem die Gewinne der Großunternehmen erheblich. Bei einer Änderung des derzeitigen Konzepts müsse, so die Energiewirtschaft, verstärkt auch die Sicherheit der Versorgung durch erneuerbare Energien gefordert werden können. Bisher haben Betreiber von Ökostromanlagen die Sicherheit eines für 20 Jahre garantierten Festpreises, zu dem beispielsweise auch Privatnutzern überschüssiger Strom abgekauft wird. Dies stellt eine der attraktivsten Förderungen von Ökostrom dar und hat sich in den vergangenen Jahren, als Antrieb für den Verkauf von Ökostromanlagen, bewährt. Allerdings vermindert es, wenn auch bisher nur in kleinem Maßstab, die Abhängigkeit der Verbraucher, von den großen Energiekonzernen – eine Entwicklung, die jenen natürlich ein Dorn im Auge sein muss. „Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie jetzt die Expertise der Energiewirtschaft ernst nimmt und auf der Basis unserer Vorschläge die Orientierungslosigkeit in der energiepolitischen Debatte beendet“, erklärt BDEW-Präsident Ewald Woste. Noch steht jedoch die Regierungsbildung aus und es bleibt zu hoffen, dass die entstehende Koalition die Forderungen der BDEW mit genügend Neutralität beurteilt.
Jetzt Gasanbieter wechseln und sparen!
Mit dem Wechsel des Gasanbieters können Verbraucher bis zu 755 Euro im Jahr einsparen. Das ermittelte die Stiftung Warentest. Dafür untersuchte sie bundesweit, in 20 Großstädten die Tarife, in Bezug auf verschiedene Musterhaushalte. Die Grundtarife der Stadtwerke der einzelnen Bundesländer sind verschieden, so dass auch die Höhe der Ersparnis variiert. Am meisten gewinnen Verbraucher in Leipzig, von einem Anbieter- oder Tarifwechsel. Bei rund 20.000 verbrauchten Kilowattstunden jährlich, sparen sie bei einem Wechsel zum Tarif „Montana garant“ 755 Euro im Jahr. Verglichen wurden aber auch die möglichen Einsparungen bei einem geringeren Verbrauch, zum Beispiel für Singles, ab 7500 verbrauchten Kilowattstunden. Dabei berücksichtigten die Tester zudem die oft nicht leicht ersichtlichen Vertragsklauseln, Kündigungsfristen und Anschlusslaufzeiten. Diese können für Kunden relevant werden, wenn eventuelle spätere Preiserhöhungen einen erneuten Anbieterwechsel angezeigt sein lassen. Die Ergebnisse der Untersuchung veröffentlichte die Stiftung in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“. Hier können Verbraucher das für ihre Stadt günstigste Angebot herausfinden.
Monopolkommission missbilligt EEG
Wegen der kontinuierlich steigenden Stromkosten, mahnt die Monopolkommission einen Kurswechsel in der Energiepolitik an. Die Regierungsberater legten jetzt ihr Sondergutachten „Energie 2013: Wettbewerb in Zeiten der Energiewende“ vor. Darin sprachen sie sich gegen das aktuelle Erneuerbare-Energie-Gesetzt (EEG) aus. Als zielführender hat sich, in den letzten Jahren, das sogenannte Quotenmodell, wie es beispielsweise in Schweden praktiziert wird, erwiesen. „Wenn man den Auf- und Ausbau der Erneuerbaren fördern will, dann kann man das zielgerichteter und kostengünstiger tun als derzeit nach dem EEG“, erläuterte Daniel Zimmer, der Vorsitzende des Expertengremiums. Statt der bei uns eingeführten Einspeisevergütung und deren jahrelange Garantie, für Strom aus erneuerbaren Energien, werden in Schweden die Energieversorger verpflichtet, einen festgelegten Teil von Strom mithilfe alternativer Energieträger zu erzeugen. Erstens könnte dadurch das anvisierte Ziel genauer erreicht werden und zweitens spart sich die Regierung dadurch viel Geld und Ressourcen. Außerdem kurbelt das System den Wettbewerb an, wodurch der Strom für die Endkunden wieder günstiger wird. Die Monopolkommission hat mehrere Ausbaumodelle für Erneuerbare Energien geprüft und das Schwedische Modell als einfachstes und „im Grundsatz auf Deutschland übertragbar“ hervorgehoben. Allerdings besitzt die Monopolkommission diesbezüglich nur eine beratende Funktion und ist nicht an der Entscheidung beteiligt.
E-Auto: Siemens gibt Bau von Ladesäulen auf
Das Elektrounternehmen Siemens will zukünftig keine Ladesäulen für Elektrofahrzeuge mehr bauen, wie eine Sprecherin der Firma in einem Interview gegenüber der „Welt“ bekannt gab. Als Begründung gab Siemens den zu zögerlichen Absatz von Elektroautos an. Trotz der ehrgeizigen Pläne der Regierung, werden in Deutschland bisher nur sehr wenige Elektroautos verkauft. Nur einige tausend E-Mobile fahren derzeit auf deutschen Straßen. Allerdings liegt die fehlende Kaufbereitschaft, nach Ansicht von Experten, vorrangig daran, dass es zu wenig Ladestationen gibt, so dass man mit einem Elektroauto nicht flexibel genug ist. Deshalb wird er hauptsächlich als Zweitwagen für den Stadtverkehr genutzt. Wenn Siemens den Bau von Ladesäulen aufgibt, verzögert sich damit der Absatz von Elektrofahrzeugen noch mehr. Siemens will zumindest weiterhin Ladestationen für die Privatnutzung anbieten. Auch forsche das Unternehmen, so die Konzernsprecherin, an neuen Technologien zum kabellosen Aufladen.
