Eon jammert – trotz Milliardengewinnen

Von den Milliardenverlusten, durch den Wiederausstieg aus der Kernkraftnutzung, hat sich der Energiekonzern Eon im vergangenen Jahr erholt. Trotz Weltuntergangstimmung, nach der Abschaltung der ersten Atomreaktoren, fährt Eon schon wieder Milliardengewinne ein – ein Umstand, den man im Hinterkopf behalten sollte, während der jetzt laufenden Diskussion über die „notwendigen“ Subventionen für den Ausbau des Stromnetzes. So konnte der Konzern 2012 2,2 Milliarden Euro Gewinn verbuchen, genauso viel, wie er im Vorjahr als Verlust angegeben hatte. Zufrieden werden dies vor allem die Aktionäre von Eon zur Kenntnis nehmen. Für sie ist die Ausschüttung einer Dividende von 1,10 Euro pro Anteilsschein geplant. Konzernchef Johannes Theyssen äußert sich, sicher auch im Hinblick auf die laufenden Verhandlungen über die notwendigen Investitionen in neue Stromnetze, zurückhaltend zu den erwirtschafteten Gewinnen und erklärt, die Gewinne seien kein Anlass, „die Hände in den Schoß zu legen“. Außerdem beklagt er den gestiegenen Konkurrenzdruck und lamentiert, dass die Gaskraftwerke inzwischen kaum noch rentabel arbeiten würden. In welche Richtung die Klage zielt wird allerdings schnell klar, fügt er doch hinzu, dass der Staat die Energiewirtschaft „unterstützen müsse“, da Eon sich sonst gezwungen sehe, Anlagen stillzulegen – eine versuchte Erpressung, die mittlerweile in der deutschen Wirtschaft üblich ist.

Solarbranche am Scheideweg

Noch hat die deutsche Solarbranche einen guten Stand auf dem Weltmarkt. Doch mit den Dumping-Preisen der chinesischen Hersteller kann sie nicht mithalten. Viele Unternehmen sind mit ihrer Preiskalkulation bereits am Limit angekommen und haben nicht das Kapital für Investitionen in neue Technologien. „Um in mehr Innovationen zu investieren, brauchen wir Kapital. Die Banken zeigen sich gegenüber den Herstellern aber sehr knauserig“, erklärt der Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Günther Häckl, auf der Energiekonferenz, die das Thüringer Wirtschaftsministerium am Montag in Weimar abhielt. Dafür sieht er vorrangig die Regierung verantwortlich, denn die Zurückhaltung der Banken hat ihre Ursache in der anhaltenden Debatte um Kürzungen der Förderung von Solaranlagen. Für die dringend notwendigen Investitionen, fordert auch der Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Ewald Woste, mehr Planungssicherheit. Seiner Ansicht nach, kann der Umstieg auf erneuerbare Energien nur mit einem neuen Marktmodell gelingen. „Allein über den börsenbasierten Preis für den Strom wird das Netz zukünftig nicht mehr finanzierbar sein“, erklärt Woste. Außerdem empfiehlt er, erneuerbare Energien verstärkt für die Wärmeerzeugung zu nutzen. In dem Bereich sieht der Verbandspräsident noch viel Potential.

Benzinpreise online live einsehen

Einer Erklärung des Bundeskabinetts zufolge, können sich Autofahrer in Zukunft rund um die Uhr über die Benzinpreise aller Tankstellen informieren. Dafür soll eine Markttransparenzstelle eingerichtet und Tankstellenbetreiber verpflichtet werden, regelmäßig ihre Preisänderungen an das Bundeskartellamt zu melden. Von dort werden die aktualisierten Preise, fast Zeitgleich, an alle dafür angemeldeten Endgeräte, wie Handys, Online-Portale und Auto-Navigationssysteme weitergeleitet. So können Kunden vor dem tanken einsehen, welche Tankstelle in ihrer Nähe, jeweils die günstigsten Benzin- und Dieselpreise anbietet. „Ich bin zuversichtlich, dass diese Tankstellen-Apps bis zum Sommer stehen“, erklärt der Bundeswirtschaftsminister, Philipp Rösler. Durch diesen zügigen Informationsfluss wird sich auch der Konkurrenzdruck auf die Anbieter erhöhen was sich, wie die Regierung hofft, günstig auf die Preisentwicklung der Kraftstoffe auswirkt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, ändern sich die Kraftstoffpreise durchschnittlich viermal täglich. Rund 15.000 Tankstellen gibt es in Deutschland. Deren Betreiber müssen bisher zwar regelmäßig ihre Preise melden, sie jedoch nicht für Kunden veröffentlichen.

Neue sparsame Glühbirne entwickelt

Kanadische Ingenieure haben eine neue, stromsparende Glühbirne entwickelt. „Nanolight“ besteht aus mehreren Platinen mit integrierten Leuchtdioden. Dabei sind die einzelnen Platinen so angeordnet, dass sie die bekannte Glühbirnenform erhält. „Wir mussten dafür sorgen, dass das Licht in alle Richtungen scheint, um eine klassische Glühbirne zu imitieren“, erläutert der Produktentwickler, Gimmy Chu. Durch die effiziente Anordnung ist die Lichtstärke so groß, wie die einer 100-Watt-Glühbirne. Der Stromverbrauch liegt dabei aber nur bei 12 Watt. Mit umgerechnet 33 Euro ist sie allerdings bisher wesentlich teurer, als das Stromfressende Vorgängermodell. Die erwartete höhere Lebensdauer soll außerdem langfristig die höheren Anschaffungskosten wieder ausgleichen. Unterstützt wurde die Entwicklung des „Nanolights“ übrigens durch ein Crowdfunding-Onlineportal. Darüber können Besucher der Seite in der Entwicklung befindliche Start-up-Projekte mit kleinen Spenden unterstützen.

Kunden zurückhaltend bei Stromanbieterwechsel

Obwohl die meisten Stromkonzerne ihre Strompreise zum neuen Jahr erhöht haben, nutzten bisher nur wenige Privatkunden die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Umfragen ergaben, dass nur jeder Vierte überhaupt über einen Wechsel nachdenkt. Die größte Hürde ist die Angst, auf einen unseriösen Anbieter herein zu fallen und gegebenenfalls ohne Strom dazustehen. Vor knapp zwei Jahren hatte der Stromanbieter Teldafax Insolvenz anmelden müssen. Kunden, die Vorauszahlungen geleistet hatten, verloren dieses Geld, ohne die versprochene Leistung zu erhalten. Rund 500.000 Menschen waren davon betroffen. Dadurch ist die Angst vor ähnlichen Verlusten natürlich gestiegen. Allerdings sind laut Umfrage auch viele Verbraucher einfach zu faul für einen Anbieterwechsel. Dabei kann sich das durchaus lohnen, wie Vergleiche auf Online-Portalen zeigen. Und um Verluste zu vermeiden, verzichtet man einfach darauf, Vorkasse zu leisten.