Der Stromanbieter Teldafax hat nun Insolvenz angemeldet, nachdem man bereits seit Wochen Probleme mit den Zahlungen hatte, blieb nur noch dieser Schritt übrig. Schon damals kündigten viele Netzbetreiber ihre Durchleitungsverträge, auch nach dem Insolvenzantrag gehen die Kündigungen der Netzbetreiber weiter. Für viele Kunden bedeutet dies eine Absetzung auf Grundversorgung, die deutlich teurer ist als ein normaler Tarif. Kunden die sogar per Vorkasse ihren Strom bezahlt haben, droht nun der Verlust des Geldes, betroffen sind etwa 700.000 Kunden.
Nun ist es soweit, seit vorgestern liefert Teldafax keinen Strom mehr an seine Kunden, diese fallen nun alle in den Grundversorgungstarif des hiesigen Stromanbieters. Bei Teldafax hofft man noch das ein Konkurrent das Unternehmen übernimmt, bislang gibt es aber niemanden der Interesse gezeigt hat. Wer per Vorkasse seinen Strom gezahlt hat wird sich von seinem Geld verabschieden dürfen.
Bei Teldafax wurden vor kurzem die Geschäftsräume durchsucht, es gilt der Verdacht der Insolvenzverschleppung. Bereits seit 2008 soll der Konzern nicht mehr in der Lage gewesen sein seine Rechnungen zu bezahlen. Dennoch habe man von Kunden Vorkasse verlangt. Dies wird nun geprüft und dann entsprechend ausgewertet. Sollte dem so sein wäre es schon eine Unverschämtheit den Kunden gegenüber.
Das Insolvenzverfahren gegen Teldafax ist nun eröffnet worden. Noch immer steht der Verdacht der Insolvenzverschleppung im Raum, die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt in dem Fall. Alle Gläubiger haben nun die Möglichkeit ihre Forderungen anzumelden. Ob und wieviel jedoch im Unternehmen selbst zu holen ist, ist bislang nicht bekannt. In Spitzenzeiten hatten Teldafax mehr als 700.000 Kunden.
Nun keimen Vorwürfe gegenüber dem Verbraucherportal Verivox auf. Der Strompreisvergleich auf der Seite ist sehr beliebt, nach Informationen der Financial Times Deutschland soll Verivox schon 2009 von der Zahlungsunfähigkeit bei Teldafax gewusst haben. Mit diesem Wissen soll man noch tausende Menschen an Teldafax vermittelt haben die dort dann einen Tarif abgeschlossen haben. Bereits 2009 soll Verivox keine Provisionszahlungen mehr erhalten haben, dies gab auch ein ehemaliger Manager von Teldafax zu. Bei Verivox wies man die Vorwürfe unterdessen zurück.
Es kommen sogar immer neue Informationen ans Tageslicht, demnach soll Verivox gegen Sonderzahlungen Teldafax bevorzugt behandelt haben. Man hat Teldafax immer oben als günstigsten Anbieter gelistet und sogar Preise der Konkurrenz weitergereicht, noch bevor diese veröffentlicht wurden, nur damit Teldafax etwas günstiger sein konnte. Verivox weist weiter alle Schuld von sich. Sollte sich der Verdacht jedoch bestätigen, dürfte es düster für die Seite aussehen.
Ehemalige TelDaFax Kunden sollten aufpassen, ein Inkasso Unternehmen verschickt Zahlungsaufforderungen im Auftrag des insolventen Unternehmens. Dort wird man aufgefordert Strom und Gasverbrauch nachzuzahlen. Der Großteil der TelDaFax Kunden hat per Vorkasse gezahlt und bekommt vom Unternehmen noch Geld und nicht anders herum. Die Verbraucherzentrale empfiehlt allen Kunden genau zu prüfen ob die Forderungen haltbar sind oder nicht.
Wer zu den geprellten Kunden des Unternehmens Teldafax gehört, sollte noch in diesem Monat einen Antrag auf eine Rückzahlung stellen. Die Chancen etwas zu erhalten sind zwar gering, doch wer keinen Antrag stellt wird auch nichts erhalten. Der Anspruch kann an den Insolvenzverwalter gestellt werden, bis zum 31. Januar 2012 läuft die Frist noch. Der Insolvenzverwalter hat einen Vordruck der ausgefüllt werden muss.
