Die hohen Masten, auf denen sich normalerweise Windräder befinden, sind notwendig, da die Windkraft in größeren Höhen ungebremst und dadurch stärker ist. Doch es geht auch anders. „Windlinsen“ heißen die von dem Japaner Yuju Ohya an der Universität von Kasuga entwickelten neuen Windräder, die ganz ohne Mast auskommen und trotzdem eine höhere Leistung erbringen als herkömmliche Windräder. Bei ihnen sorgt ein Ring in dem sich die Rotorblätter drehen für mehr Stabilität, so dass diese Windlinsen gut auf schwimmenden Plattformen montiert und auch auf stürmischeren Gewässern eingesetzt werden können. Dabei ist der stabilisierende Ring so verformt, dass ein Teil des von den Rotoren produzierten Windstromes verwirbelt, was wiederum einen Unterdruck erzeugt, der neue Luft ansaugt. Dadurch erhöht sich die Geschwindigkeit, mit der sich die Rotorblätter drehen. Auf dem Meer erzeugt eine dieser Windlinsen eine Leistung von sieben Megawatt. So kann mit einem nur aus 30 Windrädern bestehendem Offshore-Windpark die selbe Leistung erbracht werden, wie in einem Kernkraftwerk. Für Japan wäre das, aufgrund seiner vielen, oft nicht anders nutzbaren Küstengebiete, besonders gut geeignet.
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Größter Windpark in Großbritannien eröffnet
Den größten Offshore-Windpark der Welt, hat Vattenfall heute nach eigenen Angaben in Betrieb genommen. Für eine Laufzeit von mindestens 25 Jahren soll der 300 Megawatt liefernde Windpark namens „Thanet“, an der Südostküste Englands Strom produzieren. 100 Turbinen, mit einer Höhe von 115 Metern umfasst der Windpark, der für über 200.000 Haushalte den Strom liefern soll. Zwei Jahre Bauzeit und eine Milliarde Euro wurden dafür investiert. Der Vorstandsvorsitzende von Vattenfall, Oystein Loseth erklärt: „Mit dem Offshore-Windpark ‚Thanet‘ hat Vattenfall einen großen Schritt getan, die Stromproduktion aus Wind von 2009 bis 2011 zu verdoppeln. Windkraft wird für Vattenfall in den kommenden Jahren ein Eckpfeiler sein, um sowohl rentabel als auch nachhaltig zu arbeiten“
Ein fast genauso großes Projekt plant Vattenfall jetzt 70 Kilimeter vor Sylt. Der Bau von 80 Windkraftanlagen soll dort in eineinhalb Jahren beginnen und je nach Machart der einzelnen Windräder, bis zu 400 Megawatt produzieren – mehr noch, als der englische Offshore-Windpark. Und das soll erst der Anfang sein. Der Konzern will sich nach und nach aus der Energieerzeugung mittels Kohle zurückziehen und setzt dafür in den kommenden Jahren vor allem auf Windenergie. In sechs weiteren Ländern plant die Firma neue On- und Offshore-Windparks.
EON plant Windpark-Projekt von über einer Milliarde Euro
EON plant in der Nordsee einen Windpark mit 80 Anlagen zu errichten. Der Verantwortliche für erneuerbare Energien in Mitteleuropa Sven Utermöhlen sagte am Rande einer Konferenz in Berlin, dass das Milliarden schwere Projekt „Amrumbank West“ das nächste große Ziel von EON wäre. Die Anlagen sollen eine Leistung zwischen 300 und 400 Megawatt haben. Doch die exakte Größe des Windparks ist noch unklar, da das Projekt noch in der Planungsphase ist. Mitte 2011 soll dann die endgültige Bauentscheidung fallen, so dass der Park bis spätestens 2014 in Betrieb gehen könne. Utermöhlen verwies auf die Erfahrungen, die EON beim Bau des gemeinsam mit Vattenfall und EWE gebauten Windparks „Alpha Ventus“ gemacht habe. Jeder neue Windpark wäre ein voller Erfolg.
Schwimmende Windkraftanlage vor Schottland geplant
Vor den Küsten Schottlands, soll eine schwimmende Windkraftanlage entstehen. Das gab der schottische Ministerpräsident Alex Salmond, zusammen mit Vertretern des Energieunternehmens Statoil bekannt.“Schottland hat unvergleichliche marine Ressourcen und mit unserem riesigen Potenzial an Off-Shore-Wind können wir wegweisend sein für die Zukunft der sauberen Energien vom Meer“, äußerte der Politiker bei einem BBC-Interview. Die Firma Statoil testet seit 2009 erfolgreich eine solche Anlage in den Gewässern Norwegens. Aufgrund des geringeren Einflusses des Wasserwiderstandes, können schwimmende Windräder an besonders Windreichen Stellen platziert werden. Zwei mögliche Standorte werden jetzt auf ihre Eignung geprüft. Eine lohnende Investition für die in Betracht gezogenen Ortschaften. Nach Angaben des Ministerpräsidenten Salmond, hat die Windenergie in Schottland ein Potential für 20.000 neue Arbeitsplätze und Investitionen in Höhe von circa 35 Milliarden Euro.
Siemens baut Windräder in Nordamerika
Das deutsche Unternehmen Siemens, will seine Geschäfte mit erneuerbaren Energien weiter ausbauen. Vor allem in den USA, plant die Firma hohe Investitionen in diesem Bereich. So gelang es dem Unternehmen Aufträge für Windturbinen zu bekommen, die einen Umsatz von 800 Millionen Euro gewährleisten. Unter anderem baut Siemens gemeinsam mit dem örtlichen Energieunternehmen in Oklahome eine Windkraftanlage, mit insgesamt 98 Windturbinen auf. Auch in Kansas will Siemens sich engagieren. Dort errichtet die Firma eine neue Zweigstelle für die Rotorblatt-Herstellung auf, die circa 300 Arbeitsplätze vor Ort sichern soll. Zusammen mit dem Südkoreanischen Hersteller Samsung, gelang es Siemens seinen bisher größten Vertrag in Kanada zu erhalten. 260 Windturbinen werden aus Deutschland in die Provinz Ontario geliefert. 600 Megawatt Leistung, sollen Diese erzeugen. Das entspricht dem Stromverbrauch von einer viertel Million Privathaushalten. Im Umweltschutz hinkten die USA und Kanada jahrzehntelang hinterher. Die langsam auch bei den Amerikanern dämmernde Erkenntnis, dass es so nicht weiter geht, hat Siemens für sich zu nutzen gewusst. Die Firma geht davon aus, wie die Sprecherin in Erlangen jetzt bekannt gab, dass den bisherigen Großaufträgen weitere folgen werden.