Die hohen Masten, auf denen sich normalerweise Windräder befinden, sind notwendig, da die Windkraft in größeren Höhen ungebremst und dadurch stärker ist. Doch es geht auch anders. „Windlinsen“ heißen die von dem Japaner Yuju Ohya an der Universität von Kasuga entwickelten neuen Windräder, die ganz ohne Mast auskommen und trotzdem eine höhere Leistung erbringen als herkömmliche Windräder. Bei ihnen sorgt ein Ring in dem sich die Rotorblätter drehen für mehr Stabilität, so dass diese Windlinsen gut auf schwimmenden Plattformen montiert und auch auf stürmischeren Gewässern eingesetzt werden können. Dabei ist der stabilisierende Ring so verformt, dass ein Teil des von den Rotoren produzierten Windstromes verwirbelt, was wiederum einen Unterdruck erzeugt, der neue Luft ansaugt. Dadurch erhöht sich die Geschwindigkeit, mit der sich die Rotorblätter drehen. Auf dem Meer erzeugt eine dieser Windlinsen eine Leistung von sieben Megawatt. So kann mit einem nur aus 30 Windrädern bestehendem Offshore-Windpark die selbe Leistung erbracht werden, wie in einem Kernkraftwerk. Für Japan wäre das, aufgrund seiner vielen, oft nicht anders nutzbaren Küstengebiete, besonders gut geeignet.