Ein Rekordwachstum verzeichnet die Energiebranche im Bereich der Offshore-Windkraftanlagen in Europa. 308 neue Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 883 Megawatt wurden 2010 hier installiert. Das sind 51 Prozent mehr, als im Vorjahr. Nur sechs Prozent davon entfallen auf Deutschland, während Großbritannien mehr als die Hälfte der Anlagen errichtete. Wie die EWEA bekannt gab, erbringen alle bisher in Europa stationierten Offshore-Windkraftanlagen eine Gesamtleistung von 2950 Megawatt. Das entspricht in etwa der Leistung von zwei Atomkraftwerken und macht einen Anteil von drei Prozent des gesamten produzierten Stroms in Europa aus. Dieser Anteil soll in den nächsten zwanzig Jahren auf ein Vielfaches ausgebaut werden.
Veolia setzt auf Deutschland
Der französische Energieversorger Veolia, plant seine Geschäfte mit den deutschen Stadtwerken zu erweitern. Innerhalb der nächsten drei Jahre werden in Deutschland circa 1000 Konzessionen ablaufen. Deshalb suchen aktuell viele Städte neue Partner für ihre Stadtwerke, wie Joachim Bitterlich, der Veolia-Repräsentant für Deutschland bei einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erläutert. „Wir werden uns an etlichen Ausschreibungen beteiligen.“ Gegen eine Konzessionsabgabe können Kommunen selbst entscheiden, welche Anbieter ihre Netze betreiben dürfen. Bisher ist die französische Firma an drei deutschen Stadtwerken mehrheitlich beteiligt. 22.000 Arbeitsplätze hat Veolia hier eingerichtet und einen Umsatz von fast 35 Milliarden Euro erwirtschaftet. Jetzt hofft der Konzern, sein Engagement hier vergrößern zu können.
Marktmacht der Energieriesen in der Kritik
Einmal mehr kritisierte das deutsche Bundeskartellamt die Marktmacht der großen Energiekonzerne. Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass besonders Vattenfall und EnBW über eine „marktbeherrschende Stellung verfügen“, so Andreas Mundt, Chef der Wettbewerbsbehörde. Immer wieder gibt es Situationen, in denen diese Unternehmen „für die Deckung der Stromnachfrage in Deutschland unverzichtbar“ seien. Das gibt ihnen mehr Macht als gut für den Verbraucher ist. Eine Sektoruntersuchung des Bundeskartellamtes hat ergeben, dass genug „Anreiz und Möglichkeiten“ für die großen Energiekonzerne bestünde, gezielt Strom zurück zu halten, um die Preise in die Höhe zu treiben. Auch die jüngsten Strompreiserhöhungen sind nur möglich, weil noch immer die meisten Endverbraucher bei einem der großen Energiefirmen Kunden sind. Es liegt jetzt in der Verantwortung der Verbraucher, dieses Monopol zu brechen, in dem sie die Unternehmen durch einen Anbieterwechsel zu moderateren Preisen zwingen. Von allein wird es keine Preissenkungen geben.
Europaweite Vernetzung der Energieunternehmen geplant
Für ein „Internet der Energie“ hat sich Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) ausgesprochen. Er forderte heute auf dem „E-Energy-Kongress„, mit modernen Kommunikationstechnologien alle an der Stromerzeugung- und Verteilung beteiligten Unternehmen zu vernetzen. Dies müsse nicht nur national, sondern europaweit geschehen. Derzeit wird in sechs Modellregionen Deutschlands getestet, wie sich schwankende Stromproduktion und schwankender Stromverbrauch am besten steuern lassen. So können beispielsweise Endverbraucher in Cuxhaven ihren selbst produzierten Strom automatisch ins Netz einspeisen. Größere Stromabnehmer können sehen, wann der Strom am billigsten ist und ihr Kaufverhalten danach richten. Werner Schnappauf, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) betont, dass die Bewältigung dieser logistischen Aufgabe wegweisend für die Zukunft ist: „Durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien können bis zum Jahr 2020 weltweit 15 Prozent aller CO² Emissionen und 600 Milliarden Euro Energiekosten eingespart werden.“ Auch Hildegard Müller, die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, hält die Vernetzung der Beteiligten für eine „Schlüsselrolle“ beim Umbau des Energiesystems auf eine vollständig Versorgung mit erneuerbarer Energie. Sie und Rainer Brüderle betonten aber auch, dass dafür ebenso entscheidend der Aus- und Umbau der Verteilernetze ist. Dieser dürfe nicht vernachlässigt werden. Mit circa 25 Milliarden Euro Kosten für den Ausbau, rechnet der Bundesverband in den nächsten 20 Jahren.
TelDaFax nun ohne Vorkasse
Zum 1. Januar hat das Strom- und Gasunternehmen TelDaFax sein Tarifsystem umgestellt. Dabei wurden alle Vorauskasse-Tarife aus dem Programm genommen. Der Grund für diese Umstellung ist, dass ohnehin die meisten Kunden auf einer monatlichen Abschlagszahlung bestehen und nur selten bereit sind, für ein Jahr im Voraus zu bezahlen. Klaus Bath, Vorstandsvorsitzender der TellDaFax-Holding AG;“Die jetzt eingeführten Tarife kommen diesem Kundenbedürfnis entgegen. Gleichzeitig verzichten wir künftig auf die immer wieder kritisierten Vorkasse-Modelle.“ Die neu eingeführten Tarife unterbieten die Preise des jeweiligen örtlichen Versorgers. Allerdings hängt die Höhe des Rabatts für den Kunden davon ab, wie hoch die „Sonderabschlagszahlung“ ist, die der Kunde bereit ist im Voraus zu bezahlen. Diese liegt zwischen 200 und 600 Euro und werden dem Verbraucher nach Ende des Vertrages zurück erstattet.