Oettinger gegen deutschen Solarstrom

Der EU-Industriekommissar Günther Oettinger (CDU) hat sich jetzt kritisch über die Zukunft der Photovoltaik in Deutschland geäußert, da seiner Meinung nach, Deutschland kein Sonnenland sei. Oettinger: „In Deutschland stößt Photovoltaik an seine Grenzen. Wir sind kein Sonnenland, wo die Bauern auf einmal Orangenplantagen betreiben können. Photovoltaik kann hierzulande nie eine große und kostengünstige Stromquelle sein.“ Er spricht sich dafür aus, dass Deutschland bei der Planung des Stromverbrauches im Bereich Sonnenenergieerzeugung stärker auf die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern setzt. So könnte zum Beispiel der angeschlagenen griechischen Wirtschaft geholfen werden, indem das südlich liegende Land stärker in die Stromerzeugung für Deutschland eingebunden wird. Vor allem eine autarke Stromversorgung der einzelnen Bundesländer lehnt der Industriekommissar strikt ab. Oettinger: „Gerade bei den erneuerbaren Energien liegen beste Standorte für Wind und Sonne nicht unbedingt im deutschen Süden, sondern oftmals in der Nordsee oder in südeuropäischen Ländern, wo die Kosteneffizienz und der Nutzungsgrad deutlich besser sind“. Dagegen verteidigen die Grünen die deutsche Solarindustrie und weisen darauf hin, dass Solaranlagen trotz der geringeren Stromausbeute in Deutschland noch immer zu den günstigsten Stromquellen gehören. Strom aus anderen EU-Staaten müsste dagegen erst über teure Stromleitungen nach Deutschland transportiert werden.

DU fordert Rücknahmepflicht für Energiesparlampen

Eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe hat ergeben, dass die Bereitschaft der Supermärkte, die von ihnen verkauften Energiesparlampen nach Gebrauch zurück zu nehmen, nur sehr minimal ist. Energiesparlampen enthalten geringe Mengen an giftigem Quecksilber und müssen deshalb als Sondermüll behandelt werden. Bisher wurden jedoch nur 37 Prozent aller verbrauchten Leuchtstoffröhren und Energiesparbirnen gesondert gesammelt und entsorgt. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Verbraucher nicht wissen wo sie diese abgeben können. Die Weigerung der Geschäfte die Altlampen nach Gebrauch zurück zu nehmen, erschwert die fachgerechte Entsorgung. Gerade einmal 18 Prozent aller Geschäftsfilialen werden bei Kauf der Lampen über die Möglichkeiten der anschließenden Entsorgung informiert. Noch weniger von ihnen bietet Sammelbehälter für kaputte Energiesparlampen an. „Ausgebrannte Energiesparlampen landen hierzulande immer noch zu oft im Hausmüll. Um das zu ändern, müssen attraktive und deutlich verbesserte Rückgabemöglichkeiten für Verbraucher geschaffen werden“, kritisiert Maria Elander, von der Deutschen Umwelthilfe. Die DU fordert eine Rücknahmepflicht für alle Geschäfte, die Energiesparlampen verkaufen. Elander: „Überall dort, wo Energiesparlampen verkauft werden, müssen diese auch zurückgenommen werden – und zwar kostenlos und unabhängig davon, wo sie gekauft wurden“. Nur eine ordnungsgemäße Entsorgung gewährleistet den umfassenden ökologischen Nutzen der neuen Energiesparlampen, die einen um rund 80 Prozent geringeren Stromverbrauch haben, als herkömmliche Glühbirnen.

Deutsche Bahn kauft Ökostrom

Die Deutsche Bahn AG hat jetzt mit dem Energieriesen RWE einen Vertrag für Ökostrom geschlossen, der ein Gesamtvolumen von 1,3 Milliarden Euro hat. Damit sollen zukünftig rund ein Drittel aller Fernverkehrszüge mit Strom aus Wasserkraft angetrieben werden, wie Rüdiger Grube, der Chef der Bahn AG nach der Unterzeichnung des Vertrages in Frankfurt/Main öffentlich bekannt gab. Zwischen 2014 und 2028 soll RWE 900 Millionen Kilowattstunden Strom aus Wasserkraft an die Deutsche Bahn liefern. Grube: „Mit dieser Menge können wir jeden dritten Fernverkehrszug, und zwar sowohl ICE als auch IC, in Deutschland mit Ökostrom betreiben …[und] … was viel wichtiger ist, wir sichern uns damit auch langfristig Kapazitäten aus erneuerbaren Energien.“ Das entspricht allerdings nur acht Prozent des gesamten Strombedarfs der Deutschen Bahn. Bisher werden etwa 20 Prozent des Gesamtstrombedarfs der Bahn AG durch regenerative Energieerzeugung abgedeckt. Durch die neue Vereinbarung erhöht sich der Anteil des Ökostroms ab 2014 auf 28 Prozent. Dadurch wird der Anteil des bisher genutzten Atomstroms auf 14 Prozent reduziert. Laut Unternehmensangaben will die Bahn bis zum Jahr 2050 alle Züge mit Strom aus erneuerbaren Energien antreiben. Aus insgesamt 14 Wasserkraftwerken wird die Strommenge in das Bahnnetz eingespeist. Das dies auch vertragsgemäß geschieht, wird vom TÜV überwacht, wie RWE-Chef Großmann erklärt; „Der TÜV Süd überwacht das und sorgt dafür, dass die Strommenge eingespeist wird und genau der Deutschen Bahn zugeführt wird, also an niemand anderen verkauft werden kann“.

Stärkere Zusammenarbeit zwischen Gazprom und RWE geplant

Der Energiekonzern RWE hat jetzt bekannt gegeben, die Mehrheit seines Stromnetzes verkaufen zu wollen. Knapp 75 Prozent der RWE-Netztochter Amprion, wird von einem Konsortium übernommen werden. Amprion betrieb bisher das mit rund 11.000 Kilometern längste Höchstspannungsnetz in Deutschland. Darüber hinaus will RWE zukünftig enger mit dem russischen Gasriesen Gazprom zusammen arbeiten. Gemeinsam wollen beide Firmen neue Gas- und Kohlekraftwerke in Deutschland, Großbritannien, Belgien, Niederlande und Luxemburg bauen und betreiben. Schon länger wird über eine Zusammenarbeit der beiden großen Energieunternehmen spekuliert, da RWE für den inzwischen beschlossenen Atomausstieg Geld benötigt, um in neue Kraftwerke investieren zu können. Gazprom dagegen ist schon länger der wichtigste Gaslieferant Deutschlands und hat großes Interesse an einem Ausbau der Handelsbeziehungen zu Deutschland. Der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie kommt dem Gaslieferanten natürlich entgegen, da Gas eine wichtige Alternative für die ausfallenden Atomstromlieferungen ist. Kartellamtspräsident Andreas Mundt sieht die Zusammenarbeit der beiden Großunternehmen allerdings skeptisch und fordert, die Verbindung von RWE und Gazprom „müsste man sich unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten genau ansehen“.

Klage gegen Glühbirnenverbot

Eine, ursprünglich als Satire gedachte Verkaufsstrategie, wird am 26. dieses Monats das Verwaltungsgericht in Aachen beschäftigen. Vor ihm klagt ein Kleinunternehmen, dass die in Europa verbotenen Glühbirnen als „Heizelemente“ über das Internet verkauft. Dies war der Firma verboten worden, wogegen sie jetzt Klage eingereicht hat. Nach Meinung des Kölner Bezirksgericht, dass den Vertrieb der „Heizelemente“ untersagt hat, sind diese „Heatballs“ normale Glühlampen. Das diese 95 Prozent ihrer gesamten Energie als Wärme abgeben, macht sie nicht zu einem Heizgerät. Das jedoch ist schwer vermittelbar. Eine 95-Prozentige Auslastung als Wärmequelle ist durchaus ein akzeptables Ergebnis. Auch wenn die klagende Firma sich auf Kunstfreiheit beruft, gibt es tatsächlich einen gewissen Bedarf für heizende Lichtquellen, wie zum Beispiel bei der Aufzucht von Kleintieren, wie Fischen, Reptilien, oder Vögeln.