RWE warnt erneut vor Stromengpässen im Winter

Peter Terium, der Chef des Energiekonzerns RWE, hat erneut vor Strom-Engpässen gewarnt. Demnach könnte es, aufgrund der geplanten Abschaltung zahlreicher AKW, zu Blackouts in Europa kommen. Bereits in den vergangenen beiden Wintern sei „die Lage angespannt“ gewesen, wie Terium in einem Interview gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ erklärt. Sorgen bereite ihm vor allem das Wirtschaftswachstum, dass den Strombedarf kontinuierlich erhöht. In Verbindung mit dem höheren Energiebedarf im Winter, könnte dies die vorhandene Kapazität übersteigen. Parallel dazu sorgt die steigende Nachfrage nach Ökostrom und die sinkenden Preise für Strom aus regenerativen Rohstoffen dazu, dass Kohle- und Gaskraftwerke häufiger vom Netz genommen werden. Ob die seit Jahren prophezeiten Blackouts tatsächlich zu befürchten sind, ist jedoch umstritten. Allerdings leiden die Gewinne des Stromkonzerns unter den sich ständig ändernden Marktbedingungen. Terium: „30 bis 40 Prozent der Anlagen schreiben Verluste.“ Dadurch fehlt das Geld, um die Schulden des Unternehmens zu tilgen. „Um es klar zu sagen: eine gefährliche Situation.“ Der RWE-Chef kündigt deshalb „unvermeidbare Sparprogramme“ an, zu denen auch Stellenstreichungen gehören. Viele Bereiche sollen zudem in Niedriglohnländer verlegt werden. RWE hat aktuell einen Umsatz von über 50 Milliarden Euro und 70.000 Beschäftigte.

EU strebt einheitliche Haftpflichtversicherung für AKWs an

Der EU-Energiekommissar, Günther Oettinger, hat die Einführung einer einheitlichen Akw-Haftpflichtversicherung angeregt. Damit könnten endlich die „wahren Kosten“ von Atomenergie transparent gemacht und die Verantwortung für Folgekosten auf diejenigen umgelegt werden, die davon am meisten profitieren. Die Versicherungssummen müsste, so Oettinger, in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, bei mindestens einer Milliarde Euro liegen. Zwar würden durch die Versicherungsbeiträge die Preise für die Verbraucher steigen, da die Akw-Betreiber diese auf die Kunden umlegen, dadurch wären aber auch die immensen Kosten für die Folgen verschiedener Störfälle abgesichert, die, wie seit zwei Jahren gut am Beispiel der Havarie im Akw Fukushima zu sehen ist, bisher zu einem großen Teil durch die Regierung und damit vom Steuerzahler getragen werden müssen. Außerdem würde durch die Preissteigerung die bisher bestehende Wettbewerbsverzerrung gemildert, da bei der Preisgestaltung von Atomstrom die Kosten für Störfälle ebenso wenig einkalkuliert sind, wie die zu erwartenden Lagerkosten, für ausgediente Brennstäbe. Auch jetzt gibt es schon staatlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherungen, für die Betreiber von Akw. Allerdings sind die Mindestversicherungssummen, in den einzelnen EU-Ländern, sehr unterschiedlich und selten ausreichend hoch. Vor allem in den Osteuropäischen Staaten ist die festgelegte Mindestversicherungssumme meist viel zu niedrig. Experten schätzen die Kosten für das havarierte Atomkraftwerk in Fukushima auf – bisher – 187 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Gleichzeitig mit dem Subventionsbericht für Kohle, Gas und Erneuerbare Energien, will der EU-Kommissar deshalb im Frühjahr seinen Vorschlag für eine EU-einheitliche Haftpflichtversicherung vorlegen.

Förderprogramm für Solarspeicher

Seit dem ersten Mai 2013 gilt das neue Förderprogramm für Solarstrom-Speicher, dass Besitzern von Solaranlagen bei der Solar-Nutzung zum Eigenverbrauch unterstützen soll. Staatlich finanziell gefördert wird beispielsweise die Anschaffung von Batterien, zur Speicherung von Solarstrom. „Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird zur Unterstützung der Energiewende im Jahr 2013 bei den von ihr selbst durchgeführten Programmen die Ausgaben selbst übernehmen“, erklärte das Umweltministerium. 25 Millionen Euro wurden dafür zur Verfügung gestellt. Das Programm hat allerdings auch einen Haken; gefördert werden nur neu errichtete Photovoltaik-Anlagen, so dass Alteigentümer keine Chance auf finanzielle Hilfe für die Anschaffung einer Batterie bekommen. „Wird eine Photovoltaikanlage neu installiert, erhält deren Besitzer einen Zuschuss von bis 30 Prozent oder maximal 600 Euro pro Kilowattstunde Spitzenleistung (kWp) seiner Anlage , wenn er auch ein Speichersystem dazu kauft“, erklärt Michael Wieser, vom Solarspeicherhersteller Neovoltaik. Die Förderung gilt zudem nur für kleine Anlagen, bis zu einer Leistung von maximal 30 kWp. Der erzielte Strom muss zu mindestens 40 Prozent vom Hauseigentümer selbst verbraucht werden. Noch immer sind die recht hohen Investitionskosten der Haupthinderungsgrund, für die Anschaffung einer Solaranlage, weshalb die Solarbranche hofft, dass die staatliche Unterstützung die Hemmschwelle langfristig etwas senkt.

EEG-Umlage steigt um fast 20 Prozent

Die deutschen Übertragunsnetz-Betreiber teilten jetzt mit, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr, um einen auf sechs Cent steigen wird. Das entspricht einer Erhöhung um fast 20 Prozent. Ein durchschnittlicher Familienhaushalt, mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden, zahlt dann ca. 3,30 Euro monatlich mehr, als bisher. Mit der EEG-Umlage wird die Förderung von Ökostrom finanziert. So erhalten beispielsweise die Betreiber von Ökostrom-Anlagen eine Vergütung, mit 20-jährige Garantie, für den in das Netz eingespeisten Strom. Rund 19,1 Milliarden Euro werden dafür 2014 Euro voraussichtlich benötigt. Dadurch wirkt sich die derzeitige Senkung der Börsenpreise für Strom nachteilig für den Verbraucher aus, da mit der EEG-Umlage die Differenz zwischen dem Börsenpreis und dem garantierten Preis für Ökostrom bezahlt wird. Allerdings widerspricht der Bundesverband der Solarwirtschaft der Kritik, dass dies der Hauptgrund für die Erhöhung sei. 36 Prozent der Erhöhung werden zusätzlich für die Ökostrom-Förderung, aufgrund der gesunkenen Preise benötigt. Mit 33 Prozent der Mehreinnahmen müssen die zahlreichen Ausnahmen für energieintensive Unternehmen bezahlt werden und nur 15 Prozent verbleiben für den Bau neuer Ökostromanlagen.

EnBW will ein „Öko-Konzern“ sein

Der ehemalige Atomstromlieferant EnBW, hat sich für einen Umbau zum „Öko-Konzern“ entschieden. Zukünftig will EnBW Strom vorrangig aus Wind und Wasser erzeugen. Da die großen Gewinne durch den Atomausstieg wegfallen, will das Unternehmen sich auch in der Gasversorgung engagieren. Wie jetzt bekannt wurde, plant EnBW derzeit die komplette Übernahme des Gasversorgers Süddeutschland GVS und dessen Schwestergesellschaft Terranets BW. Bisher war die Gasversorgung eher ein Nebengeschäft für den Konzern. 2,5 Milliarden Euro, vom Gesamtumsatz EnBW’s in Höhe von 19,2 Milliarden Euro, gingen 2012 auf den Gasumsatz zurück. Doch bereits im vergangenen Jahr entschied das Unternehmen sich für einen neuen Vertrag mit dem russischen Gaslieferanten Novatek, der über zehn Jahre lang, 21 Milliarden Kilowattstunden Gas an EnBW liefern wird. Mit dem Vertrag hat EnBW außerdem sicher gestellt, selbst Angebote strukturieren zu können und sich so, für den erhofften Ausbau der Partnerschaften mit den Kommunen zu qualifizieren. Diesbezüglich wäre auch die Übernahme des GVS vorteilhaft, für die Verhandlungen. Die Finanzierung der Übernahme, für die eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe bekannt wurde, ist allerdings noch nicht gesichert. Angedacht wird derzeit, auch „institutionelle Anleger“ an dem Geschäft zu beteiligen.