Bis zum Stichtag, dem 1. Juli, stellten insgesamt 2367 Firmen für das kommende Jahr einen Antrag auf Befreiung von der Ökostromzulage. Das waren 300 Anträge mehr, als im Vorjahr, wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, auf eine kleine Anfrage der Grünen, bekannt gab. Obwohl dies vorläufige Zahlen sind, weil noch die per Post versandten Anträge abgewartet werden müssen, sind das schon jetzt mehr Nachlass-Anträge, als jemals zuvor. Von der Ökostromumlage können sich theoretisch Firmen befreien lassen, die aufgrund der zusätzlichen Zahlung international nicht mehr konkurrenzfähig wären. Im vergangenen Jahr hatte die Regierungskoalition allerdings die Möglichkeiten für eine Befreiung erheblich vergrößert, weshalb sich deren Zahl seitdem knapp verdreifacht hat. Je mehr Unternehmen die Ökostromanlage nicht zahlen müssen, umso höher ist der Anteil, den private Verbraucher übernehmen müssen. Wie inzwischen bekannt wurde, bekommen auch Molkereien, Schlachthöfe oder Sportplätze die Befreiung genehmigt. Mit der Ökostromanlage wird die Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien bezahlt. So erhalten Betreiber von Wind- oder Solarkraftanlagen 20 Jahre lang einen garantierten Abnahmepreis. Die Grünen-Bundesfraktion fordert derweil, diese „ausufernden Privilegien für die Industrie“ zurückzufahren.