EU-Atomreaktor ITER teurer als geplant

30. Mai 2010 | Energie-Ratgeber

Das große Gemeinschaftsprojekt der EU-Staaten, der Fusionsreaktor ITER, verursacht wesentlich mehr Kosten, als ursprünglich von den beteiligten Ländern veranschlagt wurden. 1,4 Mrd. Euro beträgt allein die diesjährige Finanzierungslücke, die es zu schließen gilt. Auch bei dem letzten Treffen der EU-Forschungsminister am vergangenen Mittwoch, konnte keine Einigung über die weitere Vorgehensweise erzielt werden.

ITER ist nicht nur ein Atomreaktor, sondern zugleich auch ein Experiment. Normale Reaktoren erzeugen Energie, in dem sie Atomkerne spalten. Im ITER soll die Energie durch die Schmelzung von Atomkernen gewonnen werden. Nicht nur EU-Länder, auch China, Russland, Japan, Indien und Südkorea beteiligen sich an dem Projekt. Ende dieses Jahres soll die Anlage in Cadarache, in Südfrankreich in Betrieb genommen werden. Doch die mit 2,7 Mrd. Euro veranschlagten Baukosten, mussten auf insgesamt 7,2 Mrd. Euro aufgestockt werden – 4,5 Mrd. Euro mehr, als geplant. Die Wirtschaftskrise hat allerdings die meisten der beteiligten Länder hart getroffen und so ist es schwierig, das fehlende Geld aufzutreiben.