Archiv der Kategorie: Stromanbieter

Kunden zurückhaltend bei Stromanbieterwechsel

Obwohl die meisten Stromkonzerne ihre Strompreise zum neuen Jahr erhöht haben, nutzten bisher nur wenige Privatkunden die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Umfragen ergaben, dass nur jeder Vierte überhaupt über einen Wechsel nachdenkt. Die größte Hürde ist die Angst, auf einen unseriösen Anbieter herein zu fallen und gegebenenfalls ohne Strom dazustehen. Vor knapp zwei Jahren hatte der Stromanbieter Teldafax Insolvenz anmelden müssen. Kunden, die Vorauszahlungen geleistet hatten, verloren dieses Geld, ohne die versprochene Leistung zu erhalten. Rund 500.000 Menschen waren davon betroffen. Dadurch ist die Angst vor ähnlichen Verlusten natürlich gestiegen. Allerdings sind laut Umfrage auch viele Verbraucher einfach zu faul für einen Anbieterwechsel. Dabei kann sich das durchaus lohnen, wie Vergleiche auf Online-Portalen zeigen. Und um Verluste zu vermeiden, verzichtet man einfach darauf, Vorkasse zu leisten.

Deutsche würden gern in Stromnetzausbau investieren

Im Hinblick auf die Altersvorsorge und die steigenden Energiekosten, denken immer mehr Deutsche über Investitionen in die Strombranche nach. Eine vom Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) durchgeführte Umfrage ergab, dass 49 Prozent der Bundesbürger glauben, dass eine Geldanlage in den Netzausbau eine gute Investition für die Altersvorsorge wäre. Diese Möglichkeit könnte bald zur Verfügung stehen. Die Umfrage des DIA wurde von mehreren Banken und Versicherungen in Auftrag gegeben die eruieren wollen, ob die Bereitschaft zu diesbezüglichen Investments ausreichend ist, so das sich die Einrichtung entsprechender Fonds lohnt. Aktuell besteht gerade im Stromnetzausbau ein großer Finanzbedarf. Deshalb hat Bundesumweltminister Peter Altmaier im September vergangenen Jahres empfohlen, die Bürger durch Anlagen an den Kosten und den erwarteten Gewinnen des Stromnetzausbaus zu beteiligen. Bei Anlagen ab 500 Euro, könnten auch weniger gut verdienende Menschen von der Wertschöpfung der Energiewende profitieren. Wie die Umfrage zeigt, sehen die Befragten das ähnlich positiv.

Stromversorger rechnen mit weiteren Preiserhöhungen

Wie der Chef des Stromnetzbetreibers „Tennet“, Martin Fuchs, in einem Interview mit der „Bild“ erklärte, rechnet er fest mit einer weiteren Preissteigerung für Strom. Die Preise werden durch die Investitionen in den Stromnetzausbau in die Höhe getrieben, der notwendig ist, um die Stromversorgung den veränderten Erzeugermodalitäten anzupassen. Vor allem die fehlende Verbindung der Stromnetze in Nord- und Süddeutschland müssten schnell – für eine bessere Auslastung der in der Nordsee installierten Offshore-Windparks – ausgebaut werden. Wie schnell dies geschieht, wird nach Meinung des Tennet-Chefs, „das Tempo der Energiewende bestimmen“. Auch die Ökostrom-Umlage, die inzwischen von 3,5 auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde angehoben wurde, ist ein entscheidender Preistreiber. Durch die unzureichende Stromnetzqualität kommt es einerseits zu zeitweisen Engpässen bei der Stromversorgung, so dass teilweise Strom hinzu gekauft werden muss, was die Preise steigen lässt, während es beispielsweise Nachts zu einem Überangebot kommt, dass dann billig ins Ausland verkauft wird. Was hier fehlt sind nicht nur Verteilernetze, sondern auch ausreichende Möglichkeiten der Energiespeicherung. Das Unternehmen „Tennet“ besitzt circa 10.700 Kilometer an Stromleitungen und versorgt damit über 20 Millionen Menschen mit Strom.

Neue Umlage auf Stromrechnung

Um sich ausreichende Investitionen in Offshore-Windparks und deren Anbindung an das Stromnetz zu sichern, hat die Bundesregierung ein neues Gesetz verabschiedet, das Verbrauchern einen zusätzlichen Posten auf ihrer Stromrechnung beschert. Demnach müssen Stromkonzerne künftig für fehlende Netzanbindung an neu errichtete Windparks haften. Je nach Länge und Umfang der Verzögerung, können bis zu 110 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen anfallen, die wiederum auf die Rechnung der Verbraucher umgelegt werden. Damit erhofft die Bundesregierung einen zügigeren Ausbau des Stromnetzes, um die bis 2013 geplante Energiewende zu erreichen. Strom aus Offshore-Windkraftanlagen soll dann einen „wesentlichen Beitrag zur Deckung des Gesamtenergiebedarfs“ leisten. Inzwischen hat nach dem Bundestag auch der Bundesrat dem Gesetz zugestimmt. Um sich langfristig gegen die steigenden Kosten für Strom und Heizung zu sichern, empfiehlt sich entweder ein Anbieter-Vergleich auf einem Online-Portal, oder für diejenigen, die das Glück haben ein eigenes Haus zu besitzen, eine eigene Photovoltaik-Anlage. Eine Senkung der Energiekosten ist für die kommenden Jahre jedenfalls nicht zu erwarten.

Vattenfall zieht sich aus CCS-Projekt zurück

Der Energiekonzern Vattenfall muss jetzt 45 Millionen Euro an die EU zurück zahlen, die das Unternehmen als erste Beihilfe für das geplante CCS-Projekt erhalten hatte. Dabei handelt es sich um eine neue Technologie, mit der Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken verpresst und unterirdisch gelagert werden soll. Umweltschutzorganisationen hatten jedoch Bedenken gegen das Konzept geäußert da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Teile des giftigen Gases in das Grundwasser gelangen. Deshalb wird aktuell in einem Vermittlungsverfahren im Bundesrat über die Möglichkeit der Erprobung dieser neuen Technologie beraten. Vattenfall entschied sich aufgrund der politischen Schwierigkeiten jedoch sofort zu einem Rückzug aus dem Projekt und kündigte die bisherigen Vorverträge. Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der seinerseits ein Verfechter des CCS-Projektes ist, äußerte sich enttäuscht über diese Entscheidung des Konzerns. Nach Meinung des Politikers sei es „wichtig, dass CCS erprobt wird, mindestens, um diese Technologie auch exportieren zu können. Deshalb ist die Entscheidung von Vattenfall, das Projekt in Brandenburg aufzugeben, bevor das Vermittlungsverfahren im Bundesrat abgeschlossen ist, enttäuschend.“