Stromversorger rechnen mit weiteren Preiserhöhungen

Wie der Chef des Stromnetzbetreibers „Tennet“, Martin Fuchs, in einem Interview mit der „Bild“ erklärte, rechnet er fest mit einer weiteren Preissteigerung für Strom. Die Preise werden durch die Investitionen in den Stromnetzausbau in die Höhe getrieben, der notwendig ist, um die Stromversorgung den veränderten Erzeugermodalitäten anzupassen. Vor allem die fehlende Verbindung der Stromnetze in Nord- und Süddeutschland müssten schnell – für eine bessere Auslastung der in der Nordsee installierten Offshore-Windparks – ausgebaut werden. Wie schnell dies geschieht, wird nach Meinung des Tennet-Chefs, „das Tempo der Energiewende bestimmen“. Auch die Ökostrom-Umlage, die inzwischen von 3,5 auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde angehoben wurde, ist ein entscheidender Preistreiber. Durch die unzureichende Stromnetzqualität kommt es einerseits zu zeitweisen Engpässen bei der Stromversorgung, so dass teilweise Strom hinzu gekauft werden muss, was die Preise steigen lässt, während es beispielsweise Nachts zu einem Überangebot kommt, dass dann billig ins Ausland verkauft wird. Was hier fehlt sind nicht nur Verteilernetze, sondern auch ausreichende Möglichkeiten der Energiespeicherung. Das Unternehmen „Tennet“ besitzt circa 10.700 Kilometer an Stromleitungen und versorgt damit über 20 Millionen Menschen mit Strom.