Fast jeder plant einen Rückzug aus der Kernenergie, deshalb ist das neue Kernkraftwerk im Iran auch politisch nicht gerade ein feierliches Ereignis. Dennoch freut sich Russland auf ihr neues Kraftwerk. Russlands Atomkonzern Rosatom plant, den Reaktor nach diversen Verzögerungen nun mit atomarem Brennstoff zu beladen. „Damit wird Buschehr rechtlich zu einer Atomanalage“, so Rosatom-Sprecher Sergej Nowikow. Atomstrom wird das neue Kraftwerk vorerst noch nicht liefern. Erst im November diesen Jahres wird damit gerechnet, es ans Netz anzuschließen. 2000 Russen bauen derzeit an dem Kraftwerk. Die verbrauchten Brennstoffe werden von Russland entsorgt, so wurde zwischen Teheran und Moskau entschieden. Im März 2011 soll mit dem Bau eines weiteren Kernkraftwerkes begonnen werden. Doch Russland ist weit mehr an dem Land interessiert, als nur an de Kernkraftwerken. Zwar möchte Russland den Bau fördern, doch das größte Land der Erde gehört auch zu den wichtigsten Waffenlieferanten. Der Iran verfügt seit langem über jede Menge Panzer und Waffen aus Sowjetzeiten. 2004 lieferte Russland 36 Kampfhubschrauber an den Iran. 2005 vereinbarten Moskau und Teheran die Modernisierung von 30 Suchoi-Kampfjets, die mit Atomwaffen bestückt werden können. Doch zwischen Russland und dem Iran gab es auch schon Kriesen, die jedoch in weite Ferne gerückt werden müssen, weil Russland seine Interessen am Kaspischen Meer im Blick hat. Seit Jahren bemüht sich das Riesenreich darum, seine Ansprüche auf die Öl- und Gasvorräte des größten Binnengewässers der Welt zu sichern. Laut Experten werden auf dem Meeresgrund rund 20 Milliarden Tonnen fossiler Brennstoffe vermutet.
Archiv der Kategorie: Politik
Kanzler plant „Energie-Reise“ durch Deutschland
Kanzlerin Angela Merkel plant für die zweite Augusthälfte eine sogenannte „Energie-Reise“ durch Deutschland. Dies gab Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans am Mittwoch in Berlin bekannt. Wohin die Reise wirklich geht, soll jedoch erst am kommenden Montag bekannt gegeben werden. Der Grund der Reise liegt im direkten Zusammenhang mit dem geplanten Energiekonzept. Am Dienstag hatte die Regierung einen Bericht über einen angeblichen Kompromiss im Streit über längere Laufzeiten für Atomkraftwerke als Spekulation zurückgewiesen. Wie die Süddeutsche Zeitung „SZ“ berichtete, werden im Moment Laufzeitverlängerungen von 4 bis 28 Jahre von der Regierung durchgerechnet. Nachdem ältere Meiler wegen neuer Sicherheitsanforderungen ab 2011 vom Netz genommen werden müssten, müssten neuere Anlagen dafür deutlich länger laufen. Bereits jetzt können Laufzeiten von älteren auf jüngere Anlagen übertragen werden, was bedeutet, dass die letzte Anlage erst im Jahre 2025 vom Netz genommen wird. Steegmans sagte: „Mit der Reise möchte sich die Bundeskanzlerin einen persönlichen Eindruck verschaffen.“ Im Konkreten heißt dies, sie möchte sich über den Stand und die Entwicklung der Energieerzeugung und verschiedener Energietechnologien informieren. Außerdem wolle sie sich darüber informieren, wie die Möglichkeiten für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz, Exportchancen für Innovationen sowie die Bedeutung der Energiewirtschaft aussehen.
Russische Gaslieferungen werden steigen
Nach Ansicht des EU-Energiekommissars Günther Oettinger, wird die Abhängigkeit der EU-Länder von den Gaslieferungen aus Russland in den nächsten Jahren noch zunehmen. Gegenüber der Moskauer Zeitung „Kommersant“ gab er an, dass sich seiner Meinung nach, die Liefermenge um 25 bis 35 Prozent erhöhen werde. Dabei mit einkalkuliert, hat er auch schon die Gasleitung vom Kaspischen Meer, das so genannte Nabucco-Projekt. Allerdings hat es in gar nicht so ferner Vergangenheit, das letzte Mal vor wenigen Wochen, wiederholt Lieferschwierigkeiten gegeben, ausgelöst durch die Unstimmigkeiten zwischen Russland und der Ukraine, bezüglich der zu zahlenden Rechnungen. Auch dies sprach Oettinger bei seinem Interview an, wohl in der Hoffnung, dass sich dies möglichst nicht wiederhole. Die Europäische Union plant zwar weitere Projekte, zur Deckung des Energiebedarfs in der Zukunft, die Gaslieferungen aus Russland werden aber noch in den nächsten dreißig bis vierzig Jahren einen wichtigen Bestandteil der Energieversorgung Europas ausmachen.
China verbraucht die meiste Energie
China hat im Jahr 2009 den bisherigen Energieverbraucher USA auf Platz 2 verwiesen. Mit einer Energiemenge, die ungefähr 2,252 Milliarden Tonnen Öl entspreche, verbraucht China um rund vier Prozent mehr Energie als die USA. Chinas Einfluss auf globale Energieverbrauchsmuster und die Nachfrage nach Brennstoffen sei damit gestiegen. Doch auch wenn China mittlerweile die Rangliste der Energiefresser anführt, ist der Verbrauch pro Kopf immer noch geringer, al in den Vereinigten Staaten. Auch der Energieeinsatz ist in China effektiver.
Süddeutschland bekommt bald Strom aus der Nordsee
Die Stadtwerke-Kooperation SüdWestStrom schließen in Bremen den Kauf eines neuen Offshore-Windparks in der Nordsee ab. Die SüdWestStrom besteht aus Bayern und Baden-Würtenberg und möchte ab der Fertigstellung in 2011 rund 400.000 Haushalte mit dem umweltfreundlichen Strom beliefern. „Bard Offshore 1“ entsteht etwa 100 Kilometer vor der Insel Borkum und wird aus 80 Windkrafträdern bestehen. Bisher wurden bereits die ersten drei riesigen Windräder fertiggestellt. Sie sind 151 Meter hoch und besitzen einen Durchmesser von 122 Meter.
Doch bis zum Endverbraucher ist noch ein langer Weg. Nicht nur die Strecke, die man von der Nordsee bis zu Süddeutschland zurücklegen muss, sondern man muss den auf See gewonnen Strom in Gleichstrom umwandeln, weil hier beim Durchleiten geringere Stromverluste zustande kommen. Im E.ON-Umspannwerk in Diele bei Weener wird der Gleichstrom wieder in Wechselstrom umgewandelt und kann dann endlich zum Kunden fließen. Für die Kooperation rentiert sich dieser gesamte Aufwand dennoch, denn so kann auch Süddeutschland zum Umweltschutz beitragen.