Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen 80 Prozent aller Haushalte mit einem so genannten „intelligenten Stromzähler“ ausgestattet worden sein. Diese Ziel soll innerhalb der nächsten Tage im Rahmen des Elektrizitätswirtschafts- und organisationsgesetzes des EU-Energievertrages beschlossen werden. Diese digitalen Stromzähler sollen mit Web-Portalen verbunden werden, so dass jederzeit der genaue Stromverbrauch eines Kunden, von Jedem der Zugriff zu den Portalen hat, ermittelt werden kann. Damit lässt sich der genaue Tagesablauf eines jeden Haushalts rekonstruieren. Der proklamierte Sinn dieser Geräte ist es, den Verbraucher durch das Wissen über den Stromverbrauch einzelner Geräte zu sensibilisieren. Allerdings müssten dafür nicht, wie geplant, die Daten minütlich an den Energiekonzern geliefert werden. Datenschützer schlagen Alarm. Die ununterbrochene Übertragung und Speicherung dessen, was der Kunde wann an Strom verbraucht, stellt einen extremen Eingriff in die Privatspähre der Kunden dar. In Holland haben bereits massive Proteste von Konsumentenschutzorganisationen dazu geführt, dass ein geplantes Gesetz, mit dem der Kunde zu einer solchen Umrüstung gezwungen worden wäre, zurück gezogen werden musste. Ihre Forderung ist, dass der Kunde selbst entscheiden können muss, welche Daten in welchen Zeiträumen an die Energiekonzerne übertragen werden dürfen. Michael Ornetzeder, vom Institut für Technikfolgenabschätzung der Akademie der Wissenschaften schätzt, dass durch ein besseres Wissen über den Stromverbrauch der einzelnen Haushaltsgeräte der Kunde maximal 70 bis 100 Euro pro Jahr sparen könnte. Das ist als Anreiz für eine solche Umstellung zu wenig.
Hohe Strompreise: Verbraucher wechseln kaum
Trotz der steigenden Strompreise wechseln Kunden kaum noch ihren Stromanbieter. Dies geht aus einem Bericht der Bundesnetzagentur hervor. Hauptsächlich dafür verantwortlich ist die Trägheit der Verbraucher, die davon ausgehen, dass der Staat in irgendeiner Form die Preise festlegen würde. 86 Prozent aller Endverbraucher beziehen immer noch den Strom von ihrem lokalen Stromanbieter, auch wenn günstigere Alternativen vorhanden sind. Im vergangenen Jahr wechselten 2,4 Millionen Kunden ihren Anbieter. Das ist zwar eine Steigerung um circa 100.000 im Vergleich mit 2008, aber diese ergibt sich aus dem Wechsel infolge von Umzügen der Verbraucher. Die direkte Suche nach preiswerteren Angeboten ist rückläufig. Im vorgelegten Bericht widerspricht die Bundesnetzagentur auch der Behauptung, die Preise würden wegen höherer Abgaben für Ökostrom steigen. Die Strompreiserhöhung ist allein auf Investitionen in den Vertrieb und gestiegene Einkaufspreise zurück zu führen. Für die jetzt angekündigte Preiserhöhung ab 2011 gibt es aber keinen tatsächlichen Grund. Angesichts der Tatsache, dass viele Menschen kilometerweite Umwege in Kauf nehmen, um ein, zwei Euro beim Tanken oder einkaufen zu sparen, sollten sie sich vielleicht langsam aufraffen, und sich den für sie günstigsten Stromanbieter aussuchen.
Solarenergie: Boom im Osten
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat jetzt eine Rangliste der Solarenergienutzung für die einzelnen Bundesländer erstellt. Am stärksten engagieren sich die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern für die Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien durch die Nutzung von Sonnenenergie. Führend sind hierbei Brandenburg und Thüringen. Auch bei der Werbung neuer Solarfirmen liegen die Bundesländer im Osten vorn. Für die Studien, die für die Agentur für erneuerbare Energien erstellt wurde, waren der derzeitige Gebrauch von Solaranlagen, die vertraglich vereinbarten Pläne und der prozentuale Anteil von Firmen der Solarbranche, gemessen an der Gesamtwirtschaft, sowie die Unterstützung von Forschung und Entwicklung in diesem Bereich relevant. An westdeutschen Bundesländern waren es vor allem Baden-Württemberg und Bayern, deren Bürger verstärkt auf Solarenergie setzten.
Verlässt E.ON Gazprom?
Trotz der steigenden Gewinne des russischen Energieversorgers Gazprom, will E.ON laut einer Pressemitteilung der russischen Zeitung „Kommersant„, seinen Anteil an Gazprom in Höhe von 3,5 Prozent, an die Vnasheconombank verkaufen. Fast dreieinhalb Milliarden Euro ist der Anteil an Gazprom wert. Der Verkauf soll von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem russischen Ministerpräsident Wladimir Putin ausgehandelt werden. Nach Meinung von Analysten will sich E.ON aus dem Geschäft mit Russland zurückziehen, um sich verstärkt im asiatischen Markt engagieren zu können. Hier sieht der Konzern künftig höhere Gewinnchancen. Weder E.ON noch Gazprom bestätigten bisher die Nachricht. Schon seit den siebziger Jahren unterhält E.ON feste Verbindung zu Gazprom und hatte erst vor zehn Jahren hohe Anteile an dem russischen Gasriesen erworben, diese Anteile aber bereits wieder um die Hälfte reduziert, um in andere Märkte investieren zu können. Für Aktieninhaber von E.ON ist die weitere Entwicklung der geplanten Investitionen von Interesse. Für den Energieendverbraucher wird sich eine Gewinnmaximierung jedoch nicht im Strompreis niederschlagen – im Gegensatz zu Fehlspekulationen.
Strompreiserhöhung für 2011 durchschnittlich um 7 Prozent
Fast jeder zweite Haushalt in Deutschland muss ab 2011 mehr für Strom bezahlen. Fast 350 Stromkonzerne haben Anfang Dezember ihren Kunden die Erhöhung bekannt gegeben. Um durchschnittlich sieben Prozent steigen ab dem kommenden Jahr die Kosten für die Verbraucher. Je nach Anbieter stiegen einzelne Tarife sogar um bis zu 14 Prozent. So erhöht beispielsweise Vattenfall, als drittgrößter Stromversorger, seine Preise um 9,9 Prozent. Auch EnBW und RWE erhöhen ihre Preise gravierend. 22 Millionen deutsche Haushalte, sind insgesamt von der Strompreiserhöhung betroffen. Als Grund für die Preiserhöhung haben alle Energiefirmen den Ausbau der Solarenergie angegeben, die in die gesteigerten EEG-Umlage einbezogen wurden. Damit werden die Vergütungen für Einspeisungen ins Stromnetz bezahlt, die für Strom aus Photovoltaikanlagen besonders hoch sind. Auch für das übernächste Jahr, wird bereits heute mit Strompreiserhöhungen gerechnet.
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