Um weitere 20 Prozent soll die Ökostrom-Umlage erhöht werden. Demnach steigt der Beitrag von 5,3 auf ca. 6,2 bis 6,5 Cent pro Kilowattstunde. Gleichzeitig soll auch der Aufschlag, der für die Finanzierung der Stromnetz-Sanierung anfällt, um 0,2 bis 0,4 Prozent steigen, wie das Magazin „Spiegel“ berichtete. Die Erhöhung hat ihre Ursache vermutlich in der Befreiung von Unternehmen mit hohem Energieverbrauch, die für das kommende Jahr verstärkt beantragt wurde. Ausgehend von den bisher eingereichten Anträgen, gehen dadurch rund sieben Milliarden Euro verloren, die mit der Erhöhung für Privatkunden wieder ausgeglichen werden müssen. Insgesamt 2367 besonders energieintensive Firmen haben für 2014 einen Antrag auf Befreiung von der Ökostrom-Umlage gestellt. Jetzt hat eine von der Regierung eingesetzte Monopolkommission ein Sondergutachten über die Finanzierung der Energiewende vorgelegt. Nach bisherigen Erkenntnissen soll dieses eine Änderung des bisherigen Modells empfehlen.
Vorgetäuschte Energieeffizienz bei Autos?
Die deutschen Behörden gehen inzwischen verstärkt gegen falsche Werbeversprechen vor. So werben viele Firmen beispielsweise mit Energieeffizienz bestimmter Produkte, die nur durch manipulierte Berechnungen vorgetäuscht wird. Der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gelang es jetzt eine Verfügung gegen den Autohersteller Daimler zu erwirken, der für seine neuen S-Klasse-Fahrzeuge mit einem falschen Spritverbrauch und geschöntem Schadstoffausstoß warb. Daimler hatte in seiner Werbekampagne mehrere Modelle der Oberklasse-Serie in einer besseren Energieeffizienz-Klasse eingestuft, als diesen nachweislich zustand. Das Landesgericht Stuttgart folgte dem Antrag der Deutschen Umwelthilfe und verbot die weitere Werbung mit den missverständlichen Daten. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bezeichnete die Werbung des Aubobauers als „besonders dreisten Fall von Verbrauchertäuschung“ und lobte die Entscheidung des Gerichts, dem einen Riegel vorzuschieben.
AKWs arbeiten kaum noch rentabel
Die Atomkraftwerke des Energieversorgers E.ON arbeiten kaum noch rentabel, wie Vorstandsmitglied Mike Winkel, in einem Interview gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte. Demnach könnten die Akw nur noch wirtschaftlich arbeiten, wenn die Börsenpreise für Strom nicht weiter sinken, so Winkel. Seiner Aussage nach, deckt der aktuelle Strompreis gerade so die laufenden Kosten. Winkel: „Wir prüfen laufend, ob sich der Betrieb unserer Kraftwerke, auch der Kernkraftwerke, noch lohnt“. E.ON verfügt über vier laufende Atomkraftwerke. Aufgrund der steigenden Produktion von Ökostrom, gehen Experten allerdings davon aus, dass die Strompreise weiter sinken werden. Ökostrom wird im Stromnetz vorrangig verwendet und für die Ökostromerzeugung gibt es eine feste Vergütung, so dass diese nicht von den Börsenschwankungen abhängig sind. Auch die Nachfrage nach Ökostrom erhöht sich stetig, so dass der Bedarf an Strom aus traditioneller Erzeugung auch in Zukunft weiter sinken wird, was sich ebenfalls auf dessen Preis auswirkt.
Deutsche befürworten mehrheitlich Energiewende
Trotz der damit verbundenen Strompreiserhöhung, stehen die meisten Deutschen der Energiewende positiv gegenüber. Eine Umfrage ergab eine Quote von 82 Prozent, die den Ausstieg aus der Kernenergie und als Alternative den Ausbau erneuerbarer Energien befürworten. Allerdings kritisieren 48 Prozent der Deutschen die aktuellen politischen Vorstöße als unzureichend. Nur 40 Prozent der Befragten sind mit den bisherigen Maßnahmen zufrieden. Die steigenden Strompreise halten zwar 52 Prozent für einen Nachteil der Energiewende, doch für die Mehrheit der Deutschen überwiegen trotzdem die Vorteile. So erhoffen sich die meisten Menschen, durch die Abschaltung der Atomkraftwerke eine höhere Sicherheit. Der Umstieg auf erneuerbare Energien schont zudem die Umwelt und macht Deutschland unabhängiger von Energielieferanten, auf die wir, wegen fehlender Ressourcen, bisher größtenteils angewiesen sind. SPD und Grüne planen eine Senkung der Ökostrom-Umlage, um den Strompreisanstieg etwas abzufedern. Bisher ist von der amtierenden Regierung geplant, die Ökostrom-Umlage bis 2014 auf mindestens 7 Cent pro Kilowattstunde zu erhöhen.
Jugendliche sparsamer als ihre Eltern
Obwohl die Deutschen sich in den vergangenen Jahren zu wahren Sparmuffeln entwickelt haben, trifft das überraschenderweise nicht auf die Jugendlichen in Deutschland zu. Wie eine Online-Umfrage der Deutschen Bundesbank ergab, sind die als „konsumorientiert“ verschrieenen Jugendlichen viel sparsamer, als Ältere. In der Altersgruppe der 14 bis 25-Jährigen werden 28 Prozent, mehr als ein Viertel des zur Verfügung stehenden Geldes, gespart. Private Haushalte kommen dagegen nur auf eine Sparrate von 10 Prozent, des verfügbaren Nettoeinkommens. 467 Euro haben Jugendliche durchschnittlich, aus Einnahmen von Arbeit, Nebenjobs, Taschengeld, Lehrgeld und Studienzuschüssen zur Verfügung. Bei der Art der Sparanlage orientieren sich Jugendliche aber noch immer an den Vorlieben der älteren Generation. So sparen 65 Prozent von ihnen ihr Geld in klassischen Anlagen, wie Sparbüchern oder Sparcards. 38 Prozent legen ihr Geld bevorzugt in Tagesgeldkonten, 23 Prozent in Bausparverträgen, 13 Prozent in Riester-Renten und 7 Prozent in Versicherungen an. Nur 9 Prozent jugendlicher Sparer trauen sich Aktien und Fondsanlagen zu nutzen. Sicherheitsbedürfnis ist allerdings selten der Grund für die Sparsamkeit. Die meisten Anleger in diesem Alter sparen, um sich größere Konsumwünsche, wie ein Auto und Führerschein, oder eine längere Reise leisten zu können.
