Für ein „Internet der Energie“ hat sich Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) ausgesprochen. Er forderte heute auf dem „E-Energy-Kongress„, mit modernen Kommunikationstechnologien alle an der Stromerzeugung- und Verteilung beteiligten Unternehmen zu vernetzen. Dies müsse nicht nur national, sondern europaweit geschehen. Derzeit wird in sechs Modellregionen Deutschlands getestet, wie sich schwankende Stromproduktion und schwankender Stromverbrauch am besten steuern lassen. So können beispielsweise Endverbraucher in Cuxhaven ihren selbst produzierten Strom automatisch ins Netz einspeisen. Größere Stromabnehmer können sehen, wann der Strom am billigsten ist und ihr Kaufverhalten danach richten. Werner Schnappauf, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) betont, dass die Bewältigung dieser logistischen Aufgabe wegweisend für die Zukunft ist: „Durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien können bis zum Jahr 2020 weltweit 15 Prozent aller CO² Emissionen und 600 Milliarden Euro Energiekosten eingespart werden.“ Auch Hildegard Müller, die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, hält die Vernetzung der Beteiligten für eine „Schlüsselrolle“ beim Umbau des Energiesystems auf eine vollständig Versorgung mit erneuerbarer Energie. Sie und Rainer Brüderle betonten aber auch, dass dafür ebenso entscheidend der Aus- und Umbau der Verteilernetze ist. Dieser dürfe nicht vernachlässigt werden. Mit circa 25 Milliarden Euro Kosten für den Ausbau, rechnet der Bundesverband in den nächsten 20 Jahren.