Was ist ein Arbeitspreis und was ist eine Grundgebühr? Stromtarife einfach erklärt

Hallo, ich bin Alex und betreibe der-strompreis-vergleich.de – mein Infoportal rund um Strompreise, Gaspreise und den Energiemarkt. Viele Menschen schauen sich einen Stromtarif an und fragen sich: Was bedeutet eigentlich Arbeitspreis? Und was genau ist die Grundgebühr?

Die Begriffe tauchen bei jedem Tarifvergleich auf – und wer sie versteht, kann bessere Entscheidungen treffen und bares Geld sparen. In diesem Artikel erkläre ich, was Arbeitspreis und Grundgebühr genau bedeuten, wie sie zusammenhängen und worauf ich bei der Tarifwahl achte.


Was ist der Arbeitspreis?

Der Arbeitspreis ist der Preis, den du für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom zahlst. Er wird in Cent pro kWh angegeben und macht den größten Teil deiner Stromkosten aus – vor allem, wenn du einen hohen Verbrauch hast.

Beispiel:

  • Du verbrauchst 3.500 kWh Strom pro Jahr
  • Der Arbeitspreis beträgt 30 Cent pro kWh
  • Dann zahlst du: 3.500 x 0,30 € = 1.050 Euro im Jahr (nur Arbeitspreis)

Der Arbeitspreis enthält:

  • Einkaufspreis für den Strom
  • Netzentgelte (Transport und Verteilung)
  • Steuern, Umlagen, Abgaben
  • Marge des Anbieters

? Wichtig: Der Arbeitspreis schwankt je nach Anbieter, Tarif, Region und Marktlage. Er ist der zentrale Hebel beim Tarifvergleich.


Was ist die Grundgebühr?

Die Grundgebühr (auch „Grundpreis“) ist ein fester Betrag, den du monatlich oder jährlich zahlst, unabhängig davon, wie viel Strom du verbrauchst.

Beispiel:

  • Grundgebühr: 12,00 € pro Monat
  • Du zahlst also jedes Jahr: 12 x 12 € = 144 Euro jährlich (nur Grundgebühr)

Die Grundgebühr deckt:

  • Verwaltungskosten des Anbieters
  • Netzzugangskosten (anteilig)
  • Messstellenbetrieb und Abrechnung
  • Kundenservice

? Wichtig: Die Grundgebühr unterscheidet sich stark – manche Anbieter verlangen nur 5?€, andere über 20?€ pro Monat.


Wie beeinflussen Arbeitspreis und Grundgebühr die Gesamtkosten?

Die Kombination aus Arbeitspreis und Grundgebühr entscheidet über deine tatsächlichen Stromkosten. Es kommt also nicht nur auf den Centbetrag pro kWh an, sondern auch darauf, wie viel Grundgebühr anfällt.

Vergleich zweier Beispieltarife für 3.500 kWh Jahresverbrauch:

TarifArbeitspreisGrundgebührJahreskosten (gerechnet)
Tarif A28,0 ct/kWh180 €/Jahr3.500 x 0,28 + 180 = 1.160 €
Tarif B29,5 ct/kWh60 €/Jahr3.500 x 0,295 + 60 = 1.092,50 €

Ergebnis:
Obwohl Tarif B den höheren Arbeitspreis hat, ist er insgesamt günstiger, weil die Grundgebühr niedriger ist.

? Fazit: Arbeitspreis und Grundgebühr müssen gemeinsam betrachtet werden – ein niedriger Arbeitspreis bedeutet nicht automatisch einen günstigen Tarif.


Welcher Tarif passt zu welchem Verbrauch?

Der optimale Tarif hängt stark vom Jahresverbrauch ab. Hier ein paar Faustregeln:

Haushalte mit niedrigem Verbrauch (z.?B. Singlehaushalte):

  • Geringe Grundgebühr wichtig, da der Verbrauch niedrig ist
  • Ein etwas höherer Arbeitspreis ist vertretbar

Haushalte mit hohem Verbrauch (z.?B. Familien oder Homeoffice):

  • Günstiger Arbeitspreis entscheidend, weil viele kWh verbraucht werden
  • Die Grundgebühr fällt anteilig weniger ins Gewicht

Mein Tipp: Immer die Gesamtkosten berechnen, nicht nur auf die kWh schauen

Ich mache beim Tarifvergleich immer Folgendes:

  1. Ich kenne meinen Jahresverbrauch (aus der letzten Abrechnung)
  2. Ich rechne die jährlichen Gesamtkosten selbst aus:
    • Jahreskosten = (Verbrauch in kWh × Arbeitspreis) + Grundgebühr
  3. Ich vergleiche mindestens 3 Anbieter auf dieser Basis

So habe ich letztes Jahr einen Tarif gefunden, der über 200 Euro günstiger war als mein alter – obwohl der Arbeitspreis um 1 Cent höher lag.


Fazit: Arbeitspreis und Grundgebühr richtig verstehen heißt besser vergleichen

Viele Verbraucher achten beim Stromvergleich nur auf den Centbetrag pro kWh. Aber erst die Kombination aus Arbeitspreis und Grundgebühr zeigt, wie günstig oder teuer ein Tarif wirklich ist.

Meine Empfehlung:
? Kenne deinen Jahresverbrauch
? Berechne die Gesamtkosten selbst – nicht auf Boni oder Werbeversprechen verlassen
? Wähle Tarife passend zu deinem Verbrauchsverhalten

Ich vergleiche meine Stromtarife jedes Jahr neu – und dabei achte ich nicht nur auf den Arbeitspreis, sondern auch auf die versteckten Kosten in der Grundgebühr. Wer das nicht tut, zahlt oft deutlich mehr, als er müsste.

Hast du deinen aktuellen Tarif schon mal durchgerechnet? Wenn nicht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.

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