Hallo, ich bin Alex und betreibe der-strompreis-vergleich.de – mein Infoportal rund um Strompreise, Gaspreise und den Energiemarkt. Heute geht es um ein Thema, das viele Haushalte betrifft, aber oft übersehen wird: Netzentgelte und ihre Auswirkungen auf den Strompreis.
Viele fragen sich, warum die Strompreise trotz sinkender Börsenpreise nicht stärker fallen. Ein großer Teil der Antwort liegt in den Netzentgelten – einem oft unterschätzten Kostenfaktor, der 2025 weiter steigen wird. Ich erkläre, warum das so ist und was Verbraucher tun können, um ihre Stromrechnung trotzdem zu senken.
Was sind Netzentgelte?
Netzentgelte sind Gebühren, die für die Nutzung der Stromnetze anfallen. Sie machen aktuell etwa 25 % des Strompreises aus und werden von den Netzbetreibern erhoben. Jeder Haushalt zahlt sie automatisch über seine Stromrechnung.
Die Netzentgelte decken folgende Kosten:
- Wartung und Ausbau der Stromnetze
- Transport des Stroms vom Kraftwerk bis zur Steckdose
- Digitalisierung und Netzstabilität
? Wichtig zu wissen: Netzentgelte sind nicht in jedem Bundesland gleich, sondern unterscheiden sich je nach Region.
Warum steigen die Netzentgelte 2025?
Obwohl die Großhandelspreise für Strom gesunken sind, steigen die Netzentgelte weiter an. Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Ausbau der Stromnetze für erneuerbare Energien
- Der Strom aus Wind- und Solarenergie muss von den Erzeugungsorten (oft im Norden) in den Süden transportiert werden.
- Neue Stromtrassen wie SuedLink oder SuedOstLink sind Milliardenprojekte, die finanziert werden müssen.
2. Mehr dezentrale Einspeisung
- Immer mehr Haushalte speisen mit Balkonkraftwerken oder Solaranlagen Strom ins Netz ein.
- Das erfordert mehr Steuerung und Stabilisierung des Stromnetzes, was zusätzliche Kosten verursacht.
3. Hohe Netzauslastung und steigende Betriebskosten
- Die schwankende Einspeisung von erneuerbaren Energien führt zu höheren Netzstabilisierungskosten.
- Reservekraftwerke müssen in Bereitschaft gehalten werden, um Schwankungen auszugleichen.
4. Digitalisierung des Stromnetzes
- Smart Meter und intelligente Steuerungssysteme sind notwendig, um den Stromverbrauch effizienter zu steuern.
- Diese Infrastrukturkosten werden über die Netzentgelte auf alle Verbraucher umgelegt.
? Fazit: Auch wenn der Strom an der Börse günstiger wird, sorgen die steigenden Netzentgelte dafür, dass Verbraucher nicht in vollem Umfang davon profitieren.
Wie stark steigen die Netzentgelte 2025?
Die Netzentgelte werden von der Bundesnetzagentur und den Netzbetreibern festgelegt. Ein Blick auf die Entwicklung zeigt, dass die Kosten seit Jahren steigen:
Jahr | Durchschnittliches Netzentgelt (ct/kWh) |
---|---|
2021 | 6,5 |
2022 | 7,2 |
2023 | 8,1 |
2024 | 9,0 |
2025* | voraussichtlich 9,5 – 10,0 |
*Prognose basierend auf aktuellen Ankündigungen der Netzbetreiber
? Erkenntnis: Netzentgelte steigen kontinuierlich und könnten 2025 erstmals die 10-Cent-Marke pro kWh überschreiten.
Was bedeutet das für Verbraucher?
Für Haushalte bedeutet das konkret:
- Selbst wenn der reine Strompreis sinkt, kann die Endabrechnung trotzdem steigen.
- Regionale Unterschiede werden größer – in manchen Bundesländern sind die Netzentgelte deutlich höher als in anderen.
- Sparmaßnahmen im Haushalt werden immer wichtiger, um die Mehrkosten auszugleichen.
Kann man die Netzentgelte umgehen oder senken?
Leider lassen sich Netzentgelte nicht einfach vermeiden, da sie für alle Haushalte verpflichtend sind. Es gibt aber einige Möglichkeiten, ihre Auswirkungen zu reduzieren.
1. Tarif mit niedrigeren Grundgebühren wählen
Manche Stromanbieter verteilen die Netzentgelte unterschiedlich:
- Tarife mit niedriger Grundgebühr, aber höherem kWh-Preis lohnen sich für Haushalte mit niedrigem Verbrauch.
- Tarife mit höherer Grundgebühr, aber niedrigerem Arbeitspreis sind für Haushalte mit hohem Verbrauch vorteilhaft.
2. Eigenen Stromverbrauch optimieren
- Balkonkraftwerke nutzen, um einen Teil des Stroms selbst zu erzeugen.
- Großverbraucher wie Waschmaschine oder Spülmaschine gezielt steuern, z. B. wenn der Netzstrom günstiger ist (falls man einen variablen Tarif hat).
- Standby-Verluste reduzieren – das spart mehrere hundert kWh pro Jahr.
3. Netzentgelte in der Region vergleichen und Anbieter prüfen
- Manche Stromanbieter haben eigene Netzgebiete und bieten günstigere Netzentgelte.
- Bei einem Umzug lohnt es sich, die Strompreise in der neuen Region vorher zu checken.
4. Langfristig: Photovoltaik und Speicherlösungen nutzen
- Wer eine eigene Solaranlage mit Speicher nutzt, kann den Bezug aus dem Netz reduzieren.
- Besonders interessant wird das mit dynamischen Stromtarifen, bei denen man günstige Zeiten für den Verbrauch nutzen kann.
Mein Fazit: Netzentgelte sind eine versteckte Kostenfalle, aber man kann gegensteuern
Die steigenden Netzentgelte sind ein Problem, das Verbraucher nicht direkt beeinflussen können. Aber es gibt Wege, die Mehrkosten auszugleichen.
Meine Empfehlungen:
? Tarifstruktur prüfen – ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kann helfen.
? Energieeffizienz verbessern – unnötigen Stromverbrauch vermeiden.
? Balkonkraftwerk oder Photovoltaik nutzen, um den Netzbezug zu reduzieren.
? Langfristig über Speicherlösungen nachdenken, um Strom flexibler zu nutzen.
Auch wenn die Netzentgelte weiter steigen, heißt das nicht, dass Verbraucher sich ihnen völlig ausliefern müssen. Wer seine Tarife regelmäßig prüft und den eigenen Verbrauch optimiert, kann trotzdem sparen. Hast du deine Stromkosten für 2025 schon überprüft?