Die Stromnetze in Europa müssen kompatibel werden, so EU Kommissar Günther Oettinger. Dies sei nur durch ein koordiniertes Handeln der Länder möglich. So könnte in 10 bis 15 Jahren bereits ein technisch einheitliches Stromnetz in Europ entstehen. Um dieses Ziel zu erreichen sei die Investition von ca. 140 Milliarden Euro nötig. Kritik an Deutschland wurde auch noch einmal laut, die Stromnetzte hierzulande seien schon jetzt an ihrer Grenze angelangt und müssen dringend ausgebaut werden.
Gerichte bereiten sich bereits auf Klagefluten durch den kommenden Netzausbau vor. Man rechnet damit, dass Anwohner den Ausbau vor der Haustür nicht hinnehmen werden und entsprechend Klage einreichen. Das Bundesverwaltungsgericht überprüft derzeit wie man die Klagen verwaltet und in welche Instanz maximal geklagt werden kann. Gerade Umweltverbände werden mit Sicherheit massiv klagen.
Nun meldet sich auch die internationale Energie Agentur IEA zu Wort, diese kritisiert den unglaublich schlechten Ausbau des europäischen Stromnetzes, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Das System sei dermassen ineffizient, hier bestehe umgehender Handlungsbedarf. Gerade in Bezug auf die erneuerbaren Energien sei dies besonders schlecht, da deren Ausbau massiv eingeschränkt werde. Viele Stromtrassen können noch immer nicht genug Strom weiterleiten und sind deshalb dringenst auszutauschen. Wo die Konzerne jahrelang gespart haben wird wohl bald der Bürger für zahlen müssen.
Die Umwelt und Gesundheitsbehörden in Deutschland schalten sich nun auch in den Netzausbau mit ein. Bei Höchstspannungsnetzen müssen Umweltaspekte beachtet werden, so der Chef der Bundesnetzagentur Matthias Kurth. daher wird sich das Umweltamt mit beteiligen müssen bei der Planung neuer Stromtrassen. Das wird noch ein interessantes Thema in den kommenden Jahren.
Die Windbranche möchte nun selbst den Ausbau der Netze voran treiben. Nachdem sowohl die Regierung wie auch diverse Stromkonzerne beim Netzausbau versagen, möchten die Betreiber von Windanlagen den Netzausbau selbst in die Hand nehmen. Mittels Erdkabel soll der Strom dann transportiert werden, dies ist zwar teurer als der gewöhnliche Bau von Hochspannungsleitungen, aber die Unternehmen sehen keine anderen Möglichkeiten.