Der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft gab bekannt das der Strompreis im kommenden Jahr bei knapp 25 Cent pro kWh liegen werde. Als Preistreiber wird die Politik genannt, besteht der Preis doch zu 46 Prozent aus Steuern und Abgaben. Gegenüber dem Strompreis vor zehn Jahren ist das ein Anstieg um 79 Prozent. Hinzu kommt die Förderung von Ökoenergie, auch hier wird der Verbraucher beteiligt was den Preis natürlich wieder nach oben treibt. Man darf auch davon ausgehen das sobald die Atomkraftwerke die jetzt außer Betrieb sind nicht mehr ans Netz gehen, der Strompreis dafür nochmal steigen wird.
Die Bundesnetzagentur reagiert direkt auf die Aussagen des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft und gab bekannt das die Stromversorgung gesichert ist und bereits jetzt in Europa 19.000 Megawatt mehr vorhanden sind als die maximale Nachfrage. Zudem soll der Netzausbau verbindlich für Deutschland geregelt werden um die erneuerbaren Energien besser einzubinden.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen rechnet nur mit einer geringen Strompreiserhöhung in den kommenden Jahrzehnten. Er spricht von 0,1 bis 0,9 Cent pro KwH. Die FDP fordert bereits mehr Transparenz bei den Konzernen, damit der Verbraucher auch sieht wohin das Geld geht und man nicht bei jeder Erhöhung davon ausgeht das dies ausschließlich der Rendite dient. Ich kann dazu nur sagen das es sehr naiv ist zu glauben das der Strompreis in den nächsten Jahrzehnten nur um maximal 0,9 Cent pro KwH steigen wird. Der Preis wird schon im kommenden Jahr garantiert wieder angehoben.
Herr Röttgen hat wohl versucht die Realität zu verdrängen, schon jetzt sind die Strompreise an der Energiebörse EEX gestiegen. Die Handelsraten an der Börse sind stark gestiegen, wurde vorher im Schnitt etwa vier bis fünf Terrawattstunden pro Tag gehandelt, sind es nun 19 Terrawattstunden. EEX wird es freuen, schließlich verdient die Börse durch größere Handelsmengen auch deutlich mehr Geld, im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 43,2 Millionen Euro vor Steuern.
Nochmal meldet sich die Bundesnetzagentur zu Wort, eine Kostenaufstellung zur Energiewende sei nicht seriös so die Aussage. Solange es keine Rahmenbedingungen gibt, kann auch kein Kostenfaktor zugrunde gelegt werden. Zudem versucht man den Verbraucher zu beruhigen das der Kunde die Energiewende durch den Strompreis über Jahrzehnte hinweg finanziert und nicht auf einmal, also wird der Strompreis nicht so stark ansteigen wie befürchtet. Energieexperten halten die Panikmache der Atomkonzerne schon seit langem für übertrieben, die Strompreise können nicht drastisch steigen wenn man von 200 Milliarden Euro Investition ausgeht, sind das bei einer eins zu eins Umlegung auf den Kunden gut 200 Euro Mehrbelastung in einem Vierköpfigen Haushalt pro Jahr.