Heute nehme ich mir eine der häufigsten Fragen meiner Leserinnen und Leser vor:
„Was genau ist eigentlich eine Kilowattstunde (kWh)?“
Viele sehen diese Einheit auf ihrer Stromrechnung, im Tarifvergleich oder auf dem Energielabel – aber was bedeutet sie genau? Und was kann man sich darunter vorstellen? Ich erkläre’s dir einfach und alltagsnah.
Was ist eine Kilowattstunde (kWh)?
Die Kilowattstunde (kWh) ist die Einheit für elektrische Arbeit – also dafür, wie viel Energie du verbrauchst.
Definition:
Eine Kilowattstunde entspricht der Energiemenge, die ein Gerät mit einer Leistung von 1.000 Watt (1 kW) in einer Stunde verbraucht.
? Beispiel:
- Eine 100-Watt-Glühbirne leuchtet 10 Stunden = 1 kWh
- Ein 2.000-Watt-Wasserkocher läuft 30 Minuten = 1 kWh
- Ein Staubsauger mit 800 Watt läuft 1 Stunde 15 Minuten = ca. 1 kWh
Was kostet 1 kWh Strom?
Der Preis pro kWh ist dein Arbeitspreis – also das, was du für jede verbrauchte Einheit Strom zahlst.
? Aktuell (2025) liegen gute Tarife bei etwa 28–32 Cent pro kWh.
Beispiel:
- Du verbrauchst 3.000 kWh im Jahr ? bei 30 Cent/kWh ? Stromkosten: 900 Euro (ohne Grundgebühr)
Wieviel ist 1 kWh im Alltag?
Oft hilft ein Gefühl dafür, welche Geräte wie viel verbrauchen. Hier einige typische Beispiele aus meinem Haushalt:
Gerät | Nutzung | Verbrauch (kWh) | Kosten (bei 30 ct) |
---|---|---|---|
Wasserkocher (2.000 W) | 5 Minuten | ca. 0,17 kWh | ca. 5 Cent |
Laptop | 8 Stunden | ca. 0,4 kWh | ca. 12 Cent |
Waschmaschine (60°C) | 1 Waschgang | ca. 1,0 kWh | ca. 30 Cent |
Kühlschrank (A++) | 24h Betrieb | ca. 0,3–0,5 kWh | ca. 10–15 Cent |
Elektroheizung (2.000 W) | 1 Stunde | 2,0 kWh | 60 Cent |
Backofen (2.400 W, 45 Min) | 1 Nutzung | ca. 1,1 kWh | ca. 33 Cent |
? Überraschend, oder? Vor allem Heizgeräte und Backofen verbrauchen richtig viel – obwohl man’s kaum merkt.
Warum ist die kWh so wichtig?
Die kWh ist der entscheidende Faktor für deine Stromrechnung. Denn:
- Der Arbeitspreis (in Cent/kWh) wird mit deinem Verbrauch multipliziert
- Viele Geräte geben ihren Verbrauch in Watt oder kWh pro Jahr an
- Energiesparmaßnahmen richten sich immer nach dem Ziel: kWh reduzieren = Euro sparen
Faustregel: Je weniger kWh du verbrauchst, desto günstiger wird’s – unabhängig vom Tarif.
Wie kann ich meinen kWh-Verbrauch ermitteln?
1. Aus der Stromrechnung ablesen
Meist steht dort der Jahresverbrauch in kWh – z.?B. 2.800 kWh im letzten Abrechnungsjahr.
2. Selbst zählen mit einem Energiekostenmessgerät
Einfach zwischen Steckdose und Gerät stecken – schon wird angezeigt, wie viele kWh das Gerät verbraucht. Super hilfreich bei Dauerläufern (Kühlschrank, Router etc.).
3. Online-Rechner nutzen
Viele Anbieter bieten Rechner an, bei denen du Geräte, Nutzungsdauer und Anzahl der Personen eingibst – damit bekommst du eine gute Schätzung.
Wie viel kWh verbrauchen typische Haushalte im Jahr?
Haushaltsgröße | Stromverbrauch (ohne E-Heizung) |
---|---|
1 Person | ca. 1.500–2.000 kWh |
2 Personen | ca. 2.500–3.000 kWh |
3–4 Personen | ca. 3.500–4.500 kWh |
4+ Personen + Homeoffice | 4.500–6.000 kWh |
? Wenn du deutlich darüber liegst, lohnt sich ein Blick auf Stromfresser im Haushalt.
Mein Fazit: Wer die kWh versteht, spart clever
Die Kilowattstunde klingt erstmal technisch, ist aber der Schlüssel zu deiner Stromrechnung. Wer versteht, was 1 kWh ist und wie viel einzelne Geräte verbrauchen, kann gezielt sparen – ohne sich einschränken zu müssen.
Meine Tipps:
? Stromrechnung checken: Wie viele kWh verbrauchst du im Jahr?
? Energiekostenmessgerät verwenden, um Stromfresser aufzuspüren
? Geräte bewusst nutzen – jede gesparte kWh zählt
? Tarife vergleichen: Auch 2 Cent weniger pro kWh machen bei 3.000 kWh schon 60 Euro Unterschied
Ich persönlich denke bei neuen Geräten oder Gewohnheiten immer:
„Was kostet mich das pro Jahr in kWh?“ – und treffe meine Entscheidungen danach. Das hat mir schon oft geholfen, Dauerverbraucher zu erkennen und sinnvoll zu ersetzen.
Wie ist das bei dir? Weißt du, wie viel kWh du verbrauchst – und was dein teuerstes Gerät ist? Wenn nicht, fang ruhig damit an. Es ist einfacher, als man denkt.