Stromvertrag mit Vorauskasse – Geld sparen oder Risiko eingehen? Mein Erfahrungsbericht

Als ich das erste Mal auf einen Stromtarif mit Vorauskasse gestoßen bin, hab ich gedacht: „Wow, 20?% günstiger als der nächstbeste Anbieter – da kann man doch nix falsch machen!“ Denkste. ?
Ich hab’s damals ausprobiert, und was ich erlebt hab, will ich heute mit dir teilen. Damit du weißt, worauf du dich einlässt, wann sich Vorauskasse lohnen kann – und wann du besser die Finger davon lässt.


Was ist ein Stromvertrag mit Vorauskasse?

Klingt erstmal simpel:
Du zahlst deinen gesamten Stromverbrauch im Voraus – oft für 12 oder sogar 24 Monate. Im Gegenzug bekommst du einen deutlich günstigeren kWh-Preis.

? Beispiel:
Statt 32 Cent/kWh nur 25 Cent – aber eben Vorauszahlung von z.?B. 1.000 Euro oder mehr.

Für Anbieter bedeutet das: Planungssicherheit. Für dich bedeutet das: Risiko.


Mein Selbsttest – und warum ich es bereut habe

2022 hab ich einen Vertrag bei einem kleinen Anbieter abgeschlossen, der mit einem sagenhaft günstigen Tarif warb: 24 Cent/kWh bei Vorauskasse. Ich hab’s gemacht – Überweisung über 1.080 Euro direkt nach Vertragsabschluss.
Und was passiert? Drei Monate später: Anbieter insolvent.

Mein Guthaben war weg, mein Strom kam plötzlich vom Grundversorger – zu völlig überhöhten Preisen. Ich war wütend. Und hab gelernt: Vorauskasse kann funktionieren, aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen.


Wann du einen Vorauskasse-Tarif besser NICHT abschließen solltest

? Wenn der Anbieter nicht etabliert oder kaum bekannt ist
? Wenn es keine Absicherung für dein Guthaben gibt
? Wenn der Preis zu gut klingt
? Wenn du keine Rechtsschutzversicherung hast oder unsicher bei Verbraucherrechten bist
? Wenn du kurzfristig flexibel bleiben willst

Ich sag’s ganz klar: Ein günstiger Preis allein ist kein gutes Argument.


Gibt’s auch sichere Vorauskasse-Tarife?

In seltenen Fällen: ja.

? Wenn der Anbieter transparent ist und z.?B. über eine Verbraucherzentralen-Kooperation geprüft wurde
? Wenn das Guthaben treuhänderisch gesichert ist
? Wenn du sehr genau weißt, wie hoch dein Verbrauch ist – und dir die Vorauszahlung finanziell nicht weh tut
? Wenn der Anbieter zusätzlich Preisgarantie gibt und flexibel kündbar bleibt

Ein paar Ökostromanbieter bieten Modelle mit Vorkasse für ein halbes Jahr an – das ist halbwegs überschaubar. Alles, was über 12 Monate hinausgeht, würde ich nicht mehr anfassen.


Mein Fazit: Nur was für Mutige – oder Leute mit dickem Polster ?

Ich persönlich würde keinen Vorauskassevertrag mehr abschließen. Die Risiken stehen in keinem Verhältnis zum möglichen Gewinn – vor allem in so bewegten Zeiten wie aktuell.

Wenn du trotzdem überlegst, frag dich immer:

  • Würde ich dem Anbieter auch 1.000?€ bar auf den Tisch legen?
  • Und wenn er morgen pleite ist: Tut mir das weh?

Wenn du bei beidem zögerst – such dir lieber einen guten Tarif mit Preisgarantie, monatlicher Kündbarkeit und fairen Bedingungen.


Was kommt als Nächstes?

? „Strom-Flatrates 2025 – Abzocke oder echte Alternative?“
oder
? „Tarif mit Preisgarantie – wann lohnt sich’s und wann ist’s überflüssig?“

Oder ganz was anderes?

Sag einfach „nächster Blogartikel“ – und ich bin schon am Start.


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