Recycling von Solartechnik

Für die Herstellung von Solarmodulen benötigt man seltene Metalle, wie beispielsweise Molybdän, Gallium, Tellur und Indium. Wenn Solaranlagen recycelt werden ist es deshalb sinnvoll, die seltenen und teuren Metalle wieder aus dem „Schrott“ heraus zu lösen. Die Firma Loser Chemie GmbH hat dafür ein physikalisch-chemisches Verfahren entwickelt, mit dem auch alle auf Silizium-basierenden Dünnschicht-Systeme recycelt werden können. 95 Prozent der in den Solarzellen verarbeiteten hochwertigen Materialien können damit wiedergewonnen werden. Die inzwischen abgeschlossene Testphase war erfolgreich, so dass im nächsten Jahr mit dem Serienbetrieb des Solarmodul-Recyclings begonnen werden kann. Die in Langenweißbach stehende Pilotanlage soll bis dahin mit Investitionen in Höhe von bis zu 700.000 Euro ausgebaut werden. Den Gewinn erzielt das Unternehmen einerseits über eine Annahmegebühr für Solarschrott und über den Wiederverkaufswert der gewonnenen Metalle. Schon 2008 fielen rund 3.800 Tonnen Abfälle durch alte Solaranlagen an. Bis 2030 soll die Menge der Solar-Abfälle auf rund 130.000 Tonnen gewachsen sein, wie die EU nach Angaben der Solarbranche bekannt gab.

Vattenfall zieht sich aus CCS-Projekt zurück

Der Energiekonzern Vattenfall muss jetzt 45 Millionen Euro an die EU zurück zahlen, die das Unternehmen als erste Beihilfe für das geplante CCS-Projekt erhalten hatte. Dabei handelt es sich um eine neue Technologie, mit der Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken verpresst und unterirdisch gelagert werden soll. Umweltschutzorganisationen hatten jedoch Bedenken gegen das Konzept geäußert da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Teile des giftigen Gases in das Grundwasser gelangen. Deshalb wird aktuell in einem Vermittlungsverfahren im Bundesrat über die Möglichkeit der Erprobung dieser neuen Technologie beraten. Vattenfall entschied sich aufgrund der politischen Schwierigkeiten jedoch sofort zu einem Rückzug aus dem Projekt und kündigte die bisherigen Vorverträge. Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der seinerseits ein Verfechter des CCS-Projektes ist, äußerte sich enttäuscht über diese Entscheidung des Konzerns. Nach Meinung des Politikers sei es „wichtig, dass CCS erprobt wird, mindestens, um diese Technologie auch exportieren zu können. Deshalb ist die Entscheidung von Vattenfall, das Projekt in Brandenburg aufzugeben, bevor das Vermittlungsverfahren im Bundesrat abgeschlossen ist, enttäuschend.“

EU versucht Gas-Abhängigkeit von Russland zu stoppen

Der EU-Energiekommissar, Günther Oettinger, hat sich am vergangenen Donnerstag in Moskau mit dem russischen Energieminister, Sergej Schmatko, getroffen. Hauptthema war die steigende Abhängigkeit der europäischen Staaten von Erdgaslieferungen aus Russland. Allein in den kommenden zehn Jahren soll der Umfang der Erdgasimporte aus Russland um 25 Milliarden Kubikmeter Erdgas wachsen. Wie Günther Oettinger erklärte, wird sich der Erdgas-Verbrauch innerhalb der EU bis 2020 von 530 auf 600 Milliarden Kubikmeter pro Jahr erhöht haben. Um die wachsende Abhängigkeit von Gas-Lieferungen aus Russland etwas zu bremsen, sollte ein „südlicher Korridor“ Europa auch mit Gas aus Mittelasien versorgen, wie der EU-Kommissar bekannt gab. So ist aktuell die Pipeline „Nabucco“ in Planung, die Erdgas vom Kaspischen Meer nach Europa transportieren könnte. Allerdings ist die Umsetzung der Bau-Pläne noch nicht vertraglich gesichert. Der Energieminister Schmatko warb dagegen für das russische Konkurrenzprojekt „South Stream“, dass ähnliche Leistungen erbringen, aber die Abhängigkeit von Russland weiter erhöhen würde. Außerdem widerspräche die Erhöhung der Gaslieferung aus Russland dem Energiepaket der EU, welches die Marktmacht einzelner Lieferländer begrenzt. Zwar soll über eine Ausnahmeregelung für Russland verhandelt werden, doch grundsätzliche Änderungen des Energiepakets lehnt Oettinger ab. Die russische Regierung kritisiert die Begrenzung als „Enteignung“, welche dem Partnerschaftsabkommen zwischen Europa und Russland widerspräche.

Energiesparpläne der EU könnte für Kostensenkungen sorgen

Nach Ansicht des Institut für Energie und Umweltforschung Heidelberg, könnten deutsche Verbraucher um Kosten in Milliardenhöhe entlastet werden, wenn die geplanten Energiesparpläne der EU umgesetzt würden. Dies ergab eine Analyse, die das Institut im Auftrag der Grünen erstellte. Bei einer 1:1-Umsetzung der Energiesparpläne der EU, könnte Deutschland in den kommenden zehn Jahren so viel Energie einsparen, wie zehn Großstädte verbrauchen. Damit würde auch die Höhe der Rohstoffimporte und in Folge dessen die Brennstoffpreise sinken. Derzeit verhandeln die Minister der EU über die neuen Richtlinien im Energiesektor. Entscheidend für den Erfolg ist dabei die Steigerung der Energieeffizienz der Energieanbieter pro Kunde. Die EU sieht eine Effizienzsteigerung von 1,5 Prozent pro Verbraucher als möglich und sinnvoll an. Wirtschaftsminister Philip Rösler betrachtet dies allerdings als „planwirtschaftliche Maßnahme“, die den Energieanbietern nicht zuzumuten wäre. Ohne diese Steigerung der Energieeffizienz können die Klimaschutzziele jedoch nicht erreicht werden, die auf Drängen der deutschen Kanzlerin, Angela Merkel, vor vier Jahren vereinbart wurden.

Energie-Experten fürchten Stromausfälle

Da sich die wichtigsten Ausbauprojekte der Bundesnetzagentur verzögern, stehen die Stromnetze in Deutschland kurz vor dem Kollaps. Schon längst haben sie ihr Limit erreicht, wie der Jahresbericht der Bundesnetzagentur aufzeigt. Erst 214 von 1807 geplanten und dringend benötigten Stromleitungen wurden in diesem Jahr neu gebaut. Vertreter der Energiebranche kritisieren dies seit Monaten und warnen vor der wachsenden Gefahr der Überlastung. Der bisher eingetretene Zeitverzug liegt bereits in einigen Gebieten bei vier Jahren. So steht im sogenannten Monitoringbericht 2011 unter anderem: „Das weiterhin bestehende, hohe Niveau der Versorgungssicherheit mit Elektrizität kann zukünftig nur durch massive Investitionen auf allen Netzebenen gewährleistet werden. [Die Stromnetze sind] durch die Vielzahl der in den letzten Jahren zu erfüllenden Transportaufgaben und die Veränderung der Erzeugungsstruktur am Rand der Belastbarkeit angekommen“. Das bestehende deutsche Stromnetz wurde für die Verteilung von Strom aus Großanlagen wie Atomkraftwerken konzipiert. Inzwischen wird jedoch Strom auch aus vielen kleineren Kraftwerken in das Netz eingespeist und muss von dort in die benötigten Ballungszentren transportiert werden. Durch die Veränderung der Erzeugerstruktur ist jedoch auch eine höhere Flexibilität bei der Anpassung der Verteiler- und Transporteinheiten notwendig. Vor allem zwischen den nördlichen und südlichen Bundesländern fehlen dringend benötigte Stromverbindungen, die den in den neuen Windkraftanlagen produzierten Strom weiter leiten. Rund 4450 Kilometer an neuen Stromleitungen sind nach Meinung von Energie-Experten bis 2020 notwendig, um die Stromversorgung in Deutschland gewährleisten zu können.