Ich dachte immer: Wenn ich einen Stromtarif im Vergleichsportal auswähle, dann sehe ich den Preis schwarz auf weiß. Aber Pustekuchen – nach einigen Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema habe ich gelernt: Viele Kosten verstecken sich im Kleingedruckten. Und genau da liegt der Unterschied, ob man am Ende wirklich spart oder sich ärgert.
Mein Aha-Erlebnis mit überhöhten Grundpreisen
Bei einem meiner früheren Wechsel hatte ich mich von einem scheinbar günstigen kWh-Preis blenden lassen. 28 Cent pro kWh klang damals nach einem guten Deal. Erst später habe ich gemerkt: Der Grundpreis war über 15 € pro Monat. Das hat den Vorteil des niedrigen Arbeitspreises komplett aufgefressen. Unterm Strich war der Tarif teurer als viele andere, die auf den ersten Blick „schlechter“ aussahen.
Seitdem checke ich immer zuerst den Grundpreis – der macht bei kleinen Haushalten oft den entscheidenden Unterschied.
Typische versteckte Kosten, die ich entdeckt habe
Über die Jahre sind mir ein paar Klassiker begegnet, die ich jedem mitgeben möchte:
- Überhöhte Grundpreise – wie schon erwähnt, besonders problematisch für Singles und kleine Haushalte.
- Kündigungsfristen – viele Tarife verlängern sich automatisch um 12 Monate, wenn man nicht pünktlich kündigt.
- Kosten für Abschlagsänderungen – ja, manche Anbieter verlangen Gebühren, wenn man die Höhe der Abschläge anpasst.
- Vorkasse-Modelle – wirkt billig, ist aber ein hohes Risiko, falls der Anbieter insolvent geht.
- Eingeschränkte Boni – der Neukundenbonus gilt oft nur, wenn man wirklich ein komplettes Jahr dabei bleibt.
Mein Trick: Effektivpreis berechnen
Das klingt vielleicht trocken, aber ich mache es immer so: Ich nehme den Gesamtpreis für 12 Monate inklusive Boni und teile ihn durch meinen Jahresverbrauch. So habe ich den echten Preis pro kWh – ohne Schönrechnerei.
Oft ist der vermeintlich zweitbeste oder drittbeste Tarif auf dem Portal langfristig günstiger, weil die versteckten Kosten geringer sind.
Wie ich heute Stromtarife auswähle
Ich gehe inzwischen mit einer klaren Checkliste ran:
- Grundpreis nicht über 10 € pro Monat.
- Preisgarantie für mindestens 12 Monate.
- Keine Vorkasse, keine Kaution.
- Bonus nur als „Extra“, nicht als Hauptargument.
So habe ich inzwischen Ruhe und muss mich nicht mehr über böse Überraschungen ärgern.
Augen auf beim Tarifabschluss
Viele Anbieter arbeiten mit Marketing-Tricks, um möglichst weit oben in den Vergleichslisten zu landen. Das ist nicht illegal, aber eben auch nicht immer fair. Mein Rat: Lies das Kleingedruckte, prüfe die AGBs und rechne den Effektivpreis nach.
Dann findest du wirklich den Tarif, der zu dir passt – und tappst nicht in die Kostenfalle.