Ich bin jemand, der es gern bequem hat. Als ich zum ersten Mal eine Werbung für eine Strom-Flatrate gesehen hab, dachte ich: „Endlich mal keine Nachzahlung! Einfach zahlen, fertig. Wie bei Netflix.“
Also hab ich’s ausprobiert. Ich hab 2024 einen Anbieter gewählt, der mir eine echte Strom-Flatrate angeboten hat – also einen monatlichen Fixpreis unabhängig vom Verbrauch. Heute zeig ich dir, wie das Ganze ablief, was ich erlebt hab – und ob ich’s weiterempfehlen würde.
Was ist überhaupt eine Strom-Flatrate?
Die Idee ist einfach: Du zahlst jeden Monat einen festen Betrag, zum Beispiel 85 Euro – und kannst so viel Strom verbrauchen, wie du willst. So zumindest das Versprechen.
Aber Achtung: In der Praxis gibt’s oft Einschränkungen:
- Es gibt meist eine „faire Nutzung“, also eine kalkulierte Verbrauchsgrenze.
- Wird die überschritten, droht Nachzahlung oder gar Vertragskündigung.
- Manche Anbieter definieren eine „Obergrenze“, die du selbst kaum kennst.
Das ist also keine echte Flatrate wie beim WLAN – sondern eher ein Vertrag mit Deckel, der sich „Flatrate“ nennt.
Mein Selbsttest: Anbieter, Preis, Verbrauch
Ich hab mich für den Anbieter „EinfachStromFixFlat“ entschieden (Name geändert) – das Angebot klang top:
- Monatlicher Pauschalpreis: 89 €
- Keine Abrechnung nach kWh
- Gültig für Haushalte bis 3.500 kWh/Jahr
Mein durchschnittlicher Verbrauch liegt bei ca. 2.600 kWh – also gut im Rahmen. Ich dachte: „Perfekt!“
Ergebnis nach 12 Monaten:
- Ich hab ziemlich genau meinen Durchschnitt verbraucht
- Kein Bonus, keine Nachzahlung – aber auch keine Erstattung
- Kein echter Vorteil gegenüber meinem vorherigen Tarif
Und das Beste? Im Kleingedruckten stand: „Bei deutlicher Überschreitung der Verbrauchsprognose kann der Vertrag einseitig gekündigt oder angepasst werden.“ Klingt nicht gerade nach „Flatrate“, oder?
Was sind die Nachteile von Strom-Flatrates?
Ich hab einiges gelernt – und will dir sagen, worauf du achten musst:
? Intransparente Bedingungen
Die Grenze, ab wann es teuer wird, steht selten klar im Vertrag.
? Kein Sparanreiz
Warum noch effizient heizen oder sparsam kochen, wenn’s eh pauschal ist?
? Teils höherer Grundpreis
Der Pauschalbetrag ist meist so kalkuliert, dass der Anbieter auch bei Vielverbrauch nicht draufzahlt – du zahlst also evtl. drauf, wenn du wenig brauchst.
? Oft für „Normverbraucher“ optimiert
Wenn du allein wohnst oder sehr sparsam bist: Finger weg! Da sind normale Tarife günstiger.
Für wen kann sich eine Strom-Flatrate lohnen?
? Große Haushalte mit hohem, aber stabilen Verbrauch
? Menschen, die Angst vor Nachzahlungen haben
? Wenn der Anbieter transparente Grenzen nennt
? Nur bei seriösen, lang etablierten Anbietern – Finger weg von No-Name-Firmen mit „Wunder-Flats“
Aber auch dann: Vergleichen! Oft ist ein klassischer Tarif mit Preisgarantie und Bonus schlicht günstiger.
Mein Fazit: Flatrate klingt gut – ist aber oft nur ein Marketingtrick ???
Ich hab mit der Flatrate keinen finanziellen Verlust gemacht – aber ehrlich gesagt auch nichts gewonnen. Kein Bonus, keine Flexibilität, keine Transparenz. Für mich ist das nix.
Wenn du gern auf Nummer sicher gehst und keinerlei Risiko willst, kann’s sich vielleicht lohnen. Aber in 9 von 10 Fällen ist ein klassischer Tarif mit Bonus und Preisgarantie die bessere Wahl.