Lohnt sich ein Balkonkraftwerk 2025? Mein Selbsttest mit einem Mini-Solarkraftwerk auf dem Balkon

Ich geb’s zu: Als ich zum ersten Mal von Balkonkraftwerken gehört hab, dachte ich: „Nettes Hobby, aber bringt das wirklich was?“ Dann hab ich auf meiner Stromrechnung gesehen, dass ich jeden Cent brauche, den ich einsparen kann – also hab ich’s getestet. Und mittlerweile läuft das kleine Solarkraftwerk seit über einem Jahr auf meinem Balkon.

In diesem Beitrag zeig ich dir ganz genau:

  • wie die Installation ablief,
  • wie viel Strom ich tatsächlich produziere,
  • was es gekostet hat,
  • und ob sich das Ganze für dich lohnen kann.

Spoiler: Ich hab’s nicht bereut. ?


Was ist ein Balkonkraftwerk überhaupt?

Ein Balkonkraftwerk (auch „Mini-PV-Anlage“ oder „Stecker-Solargerät“) ist eine kleine Photovoltaikanlage, die du ganz ohne Fachfirma installieren kannst – einfach per Stecker in die Steckdose. Typischerweise besteht es aus:

  • 1–2 Solarmodulen (je ca. 300–420 Wp)
  • einem Wechselrichter (z.?B. von Hoymiles oder Envertech)
  • optional: einem Energiemessgerät oder einer App zur Überwachung

Der produzierte Strom wird direkt in dein Hausnetz eingespeist und zuerst verbraucht, bevor du Strom aus dem Netz beziehst.


Meine Ausstattung und Kosten

Ich hab mich für ein Set mit 2 Modulen à 380 Wp entschieden, samt Mikrowechselrichter (Hoymiles HM-800). Gekauft hab ich das Ganze online für knapp 720 Euro.

Dazu kamen:

  • Halterung für das Balkongeländer: 65 Euro
  • Einspeisesteckdose mit Wieland-Anschluss (empfohlen, aber nicht Pflicht): 45 Euro
  • Anmeldung beim Marktstammdatenregister: kostenlos
  • Anmeldung beim Netzbetreiber: etwas Papierkram, aber machbar

Gesamtkosten: ~830 Euro


Die Installation – einfacher als gedacht

Ich bin handwerklich nicht der Oberprofi, aber die Montage ging mit ein bisschen Geduld wirklich gut. Die Module hab ich ans Geländer geschraubt (nach Süden ausgerichtet), Kabel verbunden, Wechselrichter montiert – und dann einfach: Stecker rein.

Innerhalb von Sekunden hat mein Energiemessgerät gezeigt: Strom fließt! ?

Wichtig: Es gibt zwar noch Diskussionen über die Steckerart, aber mit einer normalen Schuko-Steckdose funktioniert’s auch – ich hab’s vorher mit einem Elektriker durchgesprochen.


Und jetzt das Spannendste: Wie viel Strom bringt das Ding?

Meine Anlage läuft seit Mai 2024, also hab ich fast ein Jahr Erfahrung. Hier ein kleiner Einblick in meine echten Werte:

? Produktion (Dresden, Südbalkon, leicht verschattet):

  • Mai–August: Ø 2,6 kWh pro Tag
  • September–Oktober: Ø 1,2 kWh pro Tag
  • Wintermonate: teils nur 0,2–0,5 kWh
  • Gesamtjahr: rund 550 kWh erzeugt

Das ist fast ein Viertel meines Jahresverbrauchs, weil ich recht sparsam lebe.


Wie viel spart man mit einem Balkonkraftwerk?

Bei einem Strompreis von aktuell 32 Cent/kWh hab ich mit den 550?kWh rund 176 Euro gespart – im ersten Jahr!

Wenn die Preise stabil bleiben, hab ich die Anschaffung in etwa 4,5 Jahren wieder drin. Wenn sie steigen: noch schneller. Und da ich ein Mietermodell hab (also keine Dachfläche), ist das wirklich das Maximum, was ich rausholen kann.


Mein Fazit: Kleine Anlage, große Wirkung ??

Ich liebe mein Balkonkraftwerk. Nicht nur wegen der Ersparnis – sondern weil ich jeden Tag sehe, wie ich ein Stück unabhängiger vom Netz bin. Es fühlt sich einfach gut an, wenn du beim Frühstück weißt: Der Strom für die Kaffeemaschine kommt gerade direkt von der Sonne.
Wenn du einen Balkon mit ein bisschen Sonne hast – probier’s aus. Die Technik ist ausgereift, der Aufwand überschaubar, und das gute Gefühl gibt’s gratis dazu.


Im nächsten Artikel? Vielleicht mal ein Preisvergleich der besten Balkonkraftwerk-Komplettsets 2025 – oder eine Anleitung zur Anmeldung beim Marktstammdatenregister (ja, das klingt nervig – ist aber wichtig). Oder hast du was anderes im Kopf?

Schreib’s mir in die Kommentare oder direkt per Mail .

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