Früher habe ich beim Thema Strom eigentlich nie drüber nachgedacht, woher er wirklich kommt. Hauptsache, es war günstig und die Rechnung hat gepasst. Aber je länger ich mich mit Energiethemen beschäftige, desto spannender finde ich die Idee von regionalem Ökostrom. Strom, der direkt aus der Nähe stammt – also aus Windrädern, Solaranlagen oder Wasserkraftwerken, die keine 100 Kilometer entfernt stehen.
2025 habe ich mich das erste Mal bewusst für so einen Tarif entschieden. Und ganz ehrlich: Es fühlt sich einfach besser an, wenn ich weiß, dass mein Geld nicht in irgendein anonymer Konzern fließt, sondern in Projekte vor Ort.
Was bedeutet regionaler Ökostrom überhaupt?
Viele denken: „Öko ist Öko, egal woher.“ Aber das stimmt nicht ganz. Bei regionalem Ökostrom geht es nicht nur darum, dass die Energie erneuerbar ist, sondern dass sie wirklich in meiner Region erzeugt wird.
Das heißt zum Beispiel:
- Strom aus einer Solaranlage im Landkreis,
- Windenergie von einem Park, den man mit dem Auto in 20 Minuten erreicht,
- oder auch Wasserkraft aus einem Fluss in der Nähe.
Damit wird die lokale Energiewende unterstützt – und nicht nur irgendwo in Europa Zertifikate gekauft.
Meine Motivation: Geld bleibt in der Region
Der entscheidende Punkt für mich war: Wenn ich regionalen Strom beziehe, bleibt ein Teil der Einnahmen bei den Betreibern hier vor Ort. Das sind oft Stadtwerke, Genossenschaften oder Bürgerenergieprojekte. Damit fördere ich nicht nur die Energiewende, sondern auch die regionale Wirtschaft.
Ein Beispiel: Bei uns in Dresden gibt es mittlerweile mehrere Tarife, die explizit als „regional“ ausgewiesen sind. Ich habe gesehen, dass da tatsächlich Bürgergenossenschaften beteiligt sind. Das hat für mich einen ganz anderen Charakter, als wenn ich einfach bei einem bundesweiten Discounter unterschreibe.
Mein Wechsel auf regionalen Ökostrom – so lief es ab
Der Wechselprozess war ähnlich wie bei jedem anderen Anbieter auch. Ich habe auf den Vergleichsportalen nach „Regionalstrom“ gefiltert (wichtig: nicht jeder Anbieter ist dort gelistet, also auch mal direkt bei den Stadtwerken schauen!).
Am Ende habe ich mich für einen Tarif entschieden, der etwas teurer war als ein klassischer Ökostrom-Discounter. Aber der Aufschlag war überschaubar – bei meinem Verbrauch von rund 3.200 kWh pro Jahr reden wir über vielleicht 4 bis 5 Euro im Monat. Und ganz ehrlich: Das war es mir wert.
Die Vorteile, die ich bisher merke
- Mehr Transparenz: Ich weiß, aus welchen Anlagen mein Strom kommt.
- Gutes Gefühl: Ich sehe die Windräder, die meinen Strom erzeugen, quasi auf dem Weg zur Arbeit.
- Wirtschaft vor Ort stärken: Das Geld bleibt in der Region, anstatt komplett in Konzernzentralen abzuwandern.
- Preisgarantie trotzdem möglich: Auch regionale Anbieter bieten inzwischen sichere Verträge an.
Nachteile? Ja, die gibt’s auch
Ganz klar: Der Preis ist nicht immer der niedrigste. Wer nur auf den günstigsten Cent pro kWh schaut, wird bei regionalem Ökostrom nicht immer das beste Schnäppchen finden. Außerdem ist die Auswahl noch nicht überall so groß – in manchen Regionen gibt’s nur ein oder zwei Anbieter.
Aber: Ich sehe es als Investition. Und wenn ich ehrlich bin, das gute Gefühl, Teil einer echten Energiewende vor Ort zu sein, ist für mich unbezahlbar.
Regionalstrom ist mehr als ein Trend
Für mich war der Wechsel ein Schritt weg von reiner Preisschlacht hin zu einem bewussteren Umgang mit Energie. Ich finde, 2025 ist genau die richtige Zeit dafür – weil immer mehr lokale Projekte entstehen und die Angebote endlich auch für normale Haushalte interessant werden.
Wenn du also überlegst, deinen Anbieter zu wechseln: Check unbedingt, ob es in deiner Region schon spezielle Regionalstrom-Tarife gibt. Es lohnt sich – nicht nur fürs Gewissen, sondern auch für die Zukunft deiner Heimat.