E-Auto laden zuhause: Warum die normale Steckdose brandgefährlich ist (und wie du beim „Tanken“ richtig sparst)
Alles klar, neues Jahr, neues Glück! Wir sind im Zeitstrahl jetzt quasi im Januar 2026. Viele haben sich Ich hoffe, ihr seid gut reingerutscht? Bei mir stand ja eigentlich der Vorsatz „Mehr Sport“ auf der Liste, aber sind wir ehrlich… stattdessen beschäftige ich mich lieber mit Technik. Und da sind wir beim Thema: Habt ihr auch das Gefühl, dass mittlerweile jeder Zweite in der Nachbarschaft so ein surrendes E-Auto fährt?
Vielleicht spielt ihr ja auch mit dem Gedanken. Oder – herzlichen Glückwunsch – der neue Tesla oder VW steht schon in der Einfahrt.
Und dann kommt der Schock. Du fährst an die öffentliche Ladesäule, hältst deine Karte dran und siehst später die Abrechnung: 79 Cent pro Kilowattstunde. Aua. Da kann man ja fast wieder Benziner fahren.
Die Lösung liegt natürlich auf der Hand: Zuhause laden. Aber genau da machen viele Anfänger Fehler, die nicht nur Geld kosten, sondern im schlimmsten Fall sogar das Haus abfackeln können (kein Witz!).
Deswegen schauen wir uns heute mal das Thema Wallbox & Autostrom an.
Fehler Nr. 1: Das „Notladekabel“ als Dauerlösung
Beim E-Auto liegt meistens so ein Kabel für die normale Haushaltssteckdose (Schuko) bei. Viele denken: „Super, steck ich einfach in der Garage in die Wand, kostet ja nix extra.“
Leute, lasst das!
Diese Kabel heißen nicht umsonst „Notladekabel“ oder „Ladeziegel“. Eine normale Steckdose ist nicht dafür gemacht, über 10 Stunden lang volle Power zu geben. Die Kontakte werden heiß, die Dose schmilzt, und im schlimmsten Fall gibt’s nen Kabelbrand in der Wand.
Außerdem dauert das Laden ewig. Bei einem großen Akku braucht ihr locker 20 Stunden, bis der voll ist. Das macht keinen Spaß.
Die Lösung: Ihr braucht eine Wallbox.
Das ist quasi die „Starkstrom-Tankstelle“ für die eigene Wand. Die lädt mit 11 kW (oder sogar 22 kW), ist sicher und kommuniziert mit dem Auto. Und das Beste: Einfache Modelle kosten mittlerweile oft nur noch 300 bis 500 Euro. Die Installation durch den Elektriker kommt natürlich noch drauf, aber das ist eine Investition, die sich lohnt. Sicherheit geht vor!
Der Tarif-Dschungel: Hausstrom vs. Autostrom
Jetzt wirds spannend für den Geldbeutel. Wo kommt der Saft her?
Variante A: Einfach an den Hausstrom hängen
Das ist die einfachste Methode. Die Wallbox wird an euren normalen Zähler geklemmt. Ihr zahlt dann für das Auto denselben Preis wie für den Kühlschrank. Sagen wir mal 34 Cent/kWh.
Das ist schon viel billiger als an der öffentlichen Säule.
Rechenbeispiel: Ein E-Auto verbraucht ca. 20 kWh auf 100km.
20 * 0,34 € = 6,80 Euro auf 100km.
Vergleich Benziner (7 Liter à 1,70 €) = 11,90 Euro.
Ihr spart also schon ordentlich.
Variante B: Der spezielle Autostrom-Tarif
Hier wirds interessant für Vielfahrer. Es gibt Anbieter, die spezielle Tarife für E-Autos haben. Die sind oft 20% günstiger, also vielleicht 26 Cent/kWh.
Der Haken? Ihr braucht oft (ähnlich wie bei der Wärmepumpe, über die wir neulich sprachen) einen separaten Zähler oder eine steuerbare Verbrauchseinrichtung (§14a EnWG – ja, Deutschland liebt seine Paragraphen).
Das bedeutet: Der Netzbetreiber darf theoretisch die Leistung drosseln, wenn das Netz überlastet ist. In der Praxis merkt man davon beim Auto kaum was, weil man ja meistens eh nachts lädt.
Wann lohnt sich der Aufwand?
Ein separater Zähler kostet extra Grundgebühr (ca. 100-120 € im Jahr).
Damit sich der günstigere kWh-Preis lohnt, müsst ihr schon ordentlich Kilometer schrubben. Als Faustregel gilt: Wer mehr als 10.000 bis 15.000 km im Jahr rein elektrisch fährt und zuhause lädt, für den lohnt sich der zweite Zähler und der Autostrom-Tarif. Für den Gelegenheitsfahrer, der nur zum Supermarkt pendelt, reicht der normale Hausstrom völlig aus.
Der Traum von der kostenlosen Tankfüllung (Solar)
Das Nonplusultra – und da schließt sich der Kreis zu meinem Artikel über Balkonkraftwerke – ist natürlich das Überschussladen. Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, kann die Wallbox so steuern, dass das Auto nur dann lädt, wenn die Sonne scheint. Ich hab nen Kumpel, der fährt im Sommer quasi umsonst. 0 Euro. Niente.
Das erfordert aber eine intelligente Wallbox und ein bisschen technisches Verständnis bei der Einrichtung. Aber wenn es einmal läuft, ist das Grinsen beim Einsteigen garantiert.
Erst rechnen, dann stecken
Bevor ihr euch ein E-Auto holt, checkt eure Ladesituation.
Mietwohnung im 4. Stock ohne Garage? Ganz schwierig.
Eigenheim oder Garage mit Strom? Jackpot.
Aber tut mir einen Gefallen: Kauft euch eine vernünftige Wallbox und vergleicht danach sofort die Stromtarife. Denn wenn ihr plötzlich 3.000 kWh mehr im Jahr verbraucht, macht jeder Cent Unterschied im Preis am Ende des Jahres eine riesige Summe aus.
Werft am besten mal unseren Rechner an und schaut, ob es bei euch in der Region spezielle „E-Mobilitäts-Tarife“ gibt. Manchmal verstecken die sich ein bisschen!
Allzeit gute Fahrt (und leise Fahrt),