Ich habe nachgemessen: Die 7 fiesesten Stromfresser, die auch bei dir zu Hause das Geld verbrennen (und du merkst es nicht!)
Hand aufs Herz: Wenn die Stromrechnung kommt, und die ist wieder höher als gedacht – wen verdächtigt ihr zuerst?
Ich wette, es ist das Licht, das die Kinder immer brennen lassen. Oder der Fernseher, der den ganzen Abend läuft. Oder vielleicht das Handy-Ladegerät, das in der Dose steckt.
Ich muss euch leider enttäuschen. Das sind Peanuts. Das ist Kleinvieh.
Ich bin ja so ein Typ, ich will es genau wissen. Also habe ich mir für 15 Euro so ein kleines Strommessgerät im Baumarkt geholt (sieht aus wie eine klobige Steckdose mit Display) und bin mal eine Woche lang wie Sherlock Holmes durch mein Haus geschlichen. Ich habe alles gemessen, was einen Stecker hat.
Das Ergebnis war… schockierend. Wirklich. Ich habe Geräte gefunden, die mir heimlich hunderte Euro aus der Tasche gezogen haben, ohne dass ich es wusste. Hier sind meine Top 7 der „Silent Killers“ auf der Stromrechnung.
Vorab: Kauf dir so ein Messgerät!
Ehrlich, ohne Quatsch. Wenn ihr meinen Blog lest, wollt ihr sparen. Investiert die 10 oder 15 Euro in ein Energiekostenmessgerät. Ihr steckt das zwischen Steckdose und Gerät, und es zeigt euch gnadenlos die Wahrheit an. Alles andere ist Kaffeesatzleserei.Ich hab meins einfach bei Amazon bestellt, aber im Baumarkt gibt’s die auch. Achtet darauf, dass es auch kleine Wattzahlen messen kann (ab 0,1 Watt), sonst findet ihr die Standby-Fresser nicht.
Platz 7: Der WLAN-Router & das Modem
Fangen wir klein an, aber die Masse macht’s.
Mein Router läuft 24/7. Muss er ja auch. Aber habt ihr mal geguckt, was der zieht? Mein altes Modell hat sich konstant 12-15 Watt gegönnt. Dazu noch der Repeater im Flur.
Rechnung: 20 Watt (insgesamt) x 24 Stunden x 365 Tage = ca. 175 kWh.
Das sind bei aktuellen Preisen mal eben 60 Euro im Jahr, nur für Internet.
Mein Tipp: Zeitschaltuhr? Eher schwierig, weil dann auch das Telefon tot ist. Aber prüft mal, ob ihr wirklich 3 Repeater braucht oder ob ein neuerer, effizienterer Router sich nicht nach 2 Jahren amortisiert.
Platz 6: Der Gaming-PC / Home-Office Platz
Da musste ich mir an die eigene Nase fassen. Ich zocke gerne mal ne Runde oder arbeite im Home Office. Mein PC + zwei Monitore + Drucker im Standby. Im „Idle“ (also wenn ich nur Texte lese) zieht die Kiste schon 100 Watt. Wenn ich zocke, geht das hoch auf 400-500 Watt.
Wer täglich 8 Stunden am Rechner sitzt (Arbeit + Freizeit), kommt locker auf 150-200 Euro im Jahr.
Mein Tipp: Steckerleiste mit Schalter! Klingt banal, aber Monitor und Drucker ziehen auch nachts Strom, wenn sie „aus“ sind. Schalter umlegen = 0 Verbrauch.
Platz 5: Der Wäschetrockner (Der Klassiker)
Okay, den hattet ihr auf dem Schirm. Aber wisst ihr, wie viel es wirklich ist?
Ein alter Kondenstrockner ballert pro Ladung gerne mal 3 bis 4 kWh durch. Wenn ihr den 3x die Woche nutzt… autsch. Das sind schnell 200 Euro im Jahr.
Ich habe mittlerweile einen Wärmepumpentrockner. Der braucht nur noch ca. 1-1,5 kWh. Oder – und jetzt haltet euch fest – ich nutze im Sommer den Wäscheständer. Kostet: 0 Euro.
Ist zwar nervig, die Socken aufzuhängen, aber für 200 Euro Stundenlohn mach ich das gerne.
Platz 4: Die „Dauer-Warmhalter“ (Kaffeevollautomat & Co.)
Ich liebe Kaffee. Aber mein Vollautomat hat eine Funktion, die heißt „Tassenwärmer“ und hält auch das Wasser intern immer auf Temperatur, damit es schneller geht.
Das Messgerät zeigte: Das Ding zieht den ganzen Tag über immer wieder Strom nach.
Mein Tipp: Eco-Modus an! Oder die Maschine wirklich ausschalten, wenn man zur Arbeit geht. Der Kaffee schmeckt genauso gut, wenn die Maschine 30 Sekunden länger zum Aufheizen braucht.
Platz 3: Der zweite Kühlschrank im Keller (Der Endgegner)
Das ist der Klassiker in deutschen Haushalten. Man kauft eine neue, super sparsame Kühl-Gefrier-Kombi für die Küche. A+++ (oder nach neuem Label A oder B). Super!
Und was macht man mit dem alten Gerät? „Ach, den stellen wir in den Keller. Für Getränke bei der nächsten Party.“
Und da steht er dann. Ein 15 Jahre alter Kühlschrank mit poröser Dichtung. Und kühlt 3 Flaschen Cola und ein Glas Senf.
Ich habe bei meinem Nachbarn gemessen: Sein Keller-Kühlschrank hat 600 kWh im Jahr gefressen. Das sind über 200 Euro! Für kalte Cola!
Mein Tipp: Zieht den Stecker! Schaltet ihn nur an, wenn wirklich eine Party ist (2 Tage vorher). Ansonsten: Weg damit zum Wertstoffhof.
Platz 2: Elektrische Fußbodenheizung im Bad
Wir haben so ein kleines Bad, da dachte ich: „Ach, die elektrische Matte unter den Fliesen ist doch nett für warme Füße.“
Dummerweise hat der Thermostat geklemmt und das Ding lief durch.
Elektrisch heizen ist das Teuerste, was du machen kannst. Strom ist 3-4 mal teurer als Gas oder Öl pro kWh Wärme.
Überprüft eure Thermostate! Und nutzt solche Komfort-Heizungen wirklich nur minutenweise.
Platz 1: Die alte Heizungspumpe (Der unbekannte Riese)
Und hier ist er. Der Sieger. Der Grund, warum ich fast vom Stuhl gefallen bin.
Ich wohne in einem älteren Haus. Im Heizungskeller werkelt eine Umwälzpumpe, die das warme Wasser zu den Heizkörpern schickt. Die war halt „schon immer da“. Ein grünes, massives Gusseisen-Teil.
Ich habe das Messgerät dazwischen geklemmt.
Verbrauch: 80 Watt. Konstant. 24 Stunden am Tag (im Winter).
Moderne Hocheffizienzpumpen brauchen je nach Last nur 5 bis 10 Watt.
Die alte Pumpe hat mich locker 130 Euro im Jahr an Strom gekostet. Eine neue Pumpe kostet mit Einbau vielleicht 300-400 Euro (es gibt sogar Förderung!).
Das ist der Tausch, der sich am schnellsten rechnet. Schaut mal in euren Heizungskeller. Wenn da eine Pumpe ist, die ungeregelt auf Stufe 3 läuft -> Alarmstufe Rot!
Wissen ist Macht (und Geld)
Leute, verlasst euch nicht auf Schätzungen. Jedes Haus ist anders.
Vielleicht ist es bei euch das Aquarium (auch sehr teuer!), das Wasserbett oder der alte Plasma-Fernseher.
Holt euch ein Messgerät, nehmt euch ein Wochenende Zeit und geht auf Jagd. Es macht fast schon Spaß, die Übeltäter zu finden und den Stecker zu ziehen.
Welches Gerät hat euch am meisten überrascht? Schreibt es mir in die Kommentare! Ich wette, bei mindestens einem von euch läuft im Keller noch eine Gefriertruhe aus den 80ern… 😉