Balkonkraftwerk im Winter – lohnt sich das überhaupt?

Als ich mein Balkonkraftwerk installiert habe, war ich anfangs voller Euphorie: Sonne, Sommer, steigende Anzeige in der App. Doch dann kam der Winter – kurze Tage, grauer Himmel, Schnee. Ich habe mich gefragt: „War’s das jetzt mit dem Stromsparen?“
Die gute Nachricht: Auch im Winter lohnt sich ein Balkonkraftwerk – nur eben auf eine andere Art.


Mein eigener Wintertest

Im Januar letzten Jahres habe ich genau Buch geführt. An sonnigen Tagen habe ich trotzdem noch bis zu 2–3 kWh pro Tag erzeugt. An komplett trüben Tagen war es teilweise weniger als 0,5 kWh – aber hey, auch das summiert sich.
Über den ganzen Winter (Dezember bis Februar) kam ich so immerhin auf rund 80–100 kWh. Bei meinem Strompreis bedeutet das etwa 35–40 € Ersparnis – nicht gigantisch, aber immerhin.


Schnee und Frost – echte Gegner?

Viele fragen mich: „Was passiert eigentlich, wenn Schnee auf den Modulen liegt?“ – ganz einfach: Dann produziert die Anlage nichts. Ich habe mir angewöhnt, nach starkem Schneefall die Paneele vorsichtig zu reinigen (bei Balkonen geht das ja meist mit einem Besen oder Wischer).

Kälte selbst ist dagegen gar kein Problem – im Gegenteil: Solarmodule arbeiten bei niedrigen Temperaturen sogar effizienter. Es ist nur das fehlende Licht, das die Erträge reduziert.


Warum sich der Winter trotzdem lohnt

Das Wichtigste: Auch im Winter laufen die Grundlastgeräte – Kühlschrank, Router, Standby-Geräte. Genau diese kann ein Balkonkraftwerk selbst an kurzen Tagen teilweise abdecken.
Außerdem sorgt jeder erzeugte Sonnenstrahl dafür, dass sich die Amortisation etwas schneller bewegt.
Und mal ehrlich: Wenn du die Anlage im Sommer schon hast, warum solltest du sie im Winter wieder „abschalten“?


Ja, im Winter produziert ein Balkonkraftwerk deutlich weniger Strom. Aber „nichts“ ist es definitiv nicht. Selbst kleine Mengen summieren sich übers Jahr und helfen, die Stromkosten zu senken.
Für mich ist es eher ein Langstreckenlauf: Sommer top, Winter okay, und insgesamt bleibt die Jahresbilanz richtig stark.


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