Heute nehme ich mir ein Thema vor, das für viele Hausbesitzer*innen spätestens seit den Diskussionen ums Heizungsgesetz hochaktuell ist:
Die Wärmepumpe.
Sie gilt als klimafreundliche Alternative zur Gas- oder Ölheizung – aber sie braucht Strom. Und genau da fängt das Thema an, für mich interessant zu werden. Denn immer wieder fragen mich Leute:
„Was bedeutet eine Wärmepumpe für meinen Stromverbrauch – und was kostet mich das eigentlich im Jahr?“
Ich erkläre dir in diesem Artikel, wie viel Strom eine Wärmepumpe wirklich verbraucht, welche Tarife sinnvoll sind und worauf du beim Umstieg achten solltest – auch als Mieter, nicht nur als Eigentümer.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe – ganz kurz erklärt
Eine Wärmepumpe nutzt Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Wasser, um dein Zuhause zu heizen.
? Dafür braucht sie Strom – aber weniger, als du vielleicht denkst. Denn aus 1 kWh Strom kann sie bis zu 4 kWh Wärme erzeugen.
Der entscheidende Wert dabei ist die JAZ (Jahresarbeitszahl):
JAZ | Bedeutung |
---|---|
2,5 | 1 kWh Strom ? 2,5 kWh Wärme |
4,0 | 1 kWh Strom ? 4,0 kWh Wärme |
> 4,5 | sehr effizient (nur unter idealen Bedingungen) |
? Je höher die JAZ, desto besser – und desto weniger Strom brauchst du für dieselbe Heizleistung.
Wie viel Strom braucht eine Wärmepumpe pro Jahr?
Das hängt stark von deinem Haus ab:
- Gebäudegröße & Dämmung
- Heizverhalten
- Art der Wärmepumpe (Luft, Sole, Wasser)
- Region / Außentemperatur
Typische Verbrauchswerte (Heizstrom pro Jahr):
Gebäudetyp | Stromverbrauch | Heizkosten (bei 30 ct/kWh) |
---|---|---|
Neubau, 120 m², gut gedämmt | 2.000–3.000 kWh | 600–900 € |
Bestand, 150 m², mittel | 4.000–5.000 kWh | 1.200–1.500 € |
Älteres Haus, 180 m² | 6.000–8.000 kWh | 1.800–2.400 € |
? Achtung: Das ist nur der Heizstrom – dein Haushaltsstrom kommt noch obendrauf.
Kann ich für die Wärmepumpe einen separaten Stromtarif nutzen?
Ja – und das solltest du auch prüfen. Viele Netzbetreiber bieten sogenannte Wärmepumpenstromtarife an, auch Heizstromtarif genannt.
Diese Tarife:
- sind oft günstiger als normaler Haushaltsstrom (z.?B. 20–25 ct/kWh statt 30 ct)
- gelten nur für Heizstrom, also den separaten Zähler
- haben oft eine unterbrechbare Versorgung (z.?B. 2 Stunden Abschaltung pro Tag möglich)
? Dafür brauchst du meist einen separaten Zähler und die Zustimmung deines Netzbetreibers.
Beispiel:
- 5.000 kWh Heizstrom
- Normaltarif: 30 ct ? 1.500 €
- Wärmepumpentarif: 24 ct ? 1.200 €
? Ersparnis: 300 € pro Jahr
Wärmepumpe & PV-Anlage: Die ideale Kombination
Wenn du eine Photovoltaikanlage hast, kannst du die Wärmepumpe mit eigenem Solarstrom betreiben – das reduziert den Bezug aus dem Netz.
? Du nutzt den Eigenverbrauch sinnvoll und reduzierst gleichzeitig die Heizkosten.
Tipp: Smarte Steuerungssysteme sorgen dafür, dass die Wärmepumpe bevorzugt dann läuft, wenn die Sonne scheint.
Was du beim Stromvertrag beachten solltest
? Verbrauch realistisch schätzen – Haushaltsstrom + Heizstrom
? Stromzähler prüfen: 1 oder 2 Zähler? Doppeltarif möglich?
? Tarif mit Preisgarantie wählen – besonders bei steigendem Verbrauch
? Online verwalten & monatlich Zählerstände notieren
? Gerade bei Wärmepumpen mit hohem Stromverbrauch lohnt sich jedes Zehntel Cent Unterschied beim kWh-Preis.
Wärmepumpe heißt nicht automatisch hohe Stromkosten – wenn du’s richtig angehst
Die Wärmepumpe ist effizient, klimafreundlich und langfristig die Zukunft des Heizens – aber sie verändert deinen Strombedarf deutlich. Wer das ignoriert, zahlt drauf. Wer sich vorbereitet, kann dagegen sogar sparen.
Meine Empfehlungen:
? Heizstrom separat erfassen und passenden Tarif wählen
? PV-Anlage zur Eigenversorgung nutzen
? Jahresverbrauch regelmäßig kontrollieren
? Energieberater hinzuziehen, wenn du unsicher bist – besonders bei Sanierungen
? Anbieter vergleichen – denn bei 5.000 kWh machen selbst kleine Preisunterschiede hundert Euro im Jahr aus
Ich kenne viele, die mit der Wärmepumpe richtig zufrieden sind – aber auch ein paar, die beim Strompreis aus allen Wolken gefallen sind. Mit ein bisschen Planung passiert dir das nicht.
Wie sieht’s bei dir aus? Hast du schon eine Wärmepumpe – oder denkst du über den Umstieg nach? Schreib mir gern, ich helfe dir beim Durchrechnen!