Smart Home & Stromverbrauch – was wirklich messbar spart (und was nur Spielerei ist)

18. Dezember 2025 | Energie-Ratgeber

Smart Home klingt nach Zukunft, nach Komfort, nach Effizienz. Aber ich wollte irgendwann nicht mehr nur glauben, dass meine smarten Geräte Strom sparen – ich wollte es wissen. Also habe ich mir über mehrere Monate meinen Verbrauch genau angeschaut, Daten gesammelt, verglichen und ausgewertet. Das Ergebnis war überraschend nüchtern – und genau deshalb spannend.


Ausgangslage: Mein Haushalt vor der Smart-Home-Umstellung

Bevor ich irgendetwas automatisiert habe, lag mein Jahresstromverbrauch bei rund 3.400 kWh. Kein Extremwert, aber auch nicht besonders sparsam.
Die größten Verbraucher waren schnell identifiziert: Kühlgeräte, Unterhaltungselektronik, Waschmaschine, Homeoffice-Technik. Alles ziemlich typisch.
Wichtig: Ich habe keinen Anbieter gewechselt, keinen neuen Tarif abgeschlossen. Die Veränderung kam ausschließlich durch Technik und Nutzungsverhalten.


Was ich konkret smart gemacht habe

Ich habe bewusst nicht alles automatisiert, sondern nur dort angesetzt, wo Strom planbar verbraucht wird.
Dazu gehörten Zeitschaltungen für Waschmaschine und Geschirrspüler, smarte Steckdosen für Standby-Verbraucher und eine Verbrauchsüberwachung in Echtzeit.
Entscheidend war nicht die Technik selbst, sondern die Kombination aus Messung und Automatik. Erst als ich live gesehen habe, wann wie viel Strom fließt, wurde Optimierung überhaupt sinnvoll.


Die Zahlen nach 6 Monaten

Nach einem halben Jahr sah die Bilanz so aus:
Der Jahresverbrauch hochgerechnet lag bei rund 2.850 kWh.
Das entspricht einer Einsparung von etwa 16 Prozent – ohne Komfortverlust.

Besonders deutlich war der Effekt bei Geräten, die vorher dauerhaft im Standby liefen. Allein dort habe ich rund 220 kWh pro Jahr eingespart. Waschmaschine und Spülmaschine brachten weitere 150 bis 180 kWh, einfach durch das Verschieben auf günstige Tageszeiten.


Was sich nicht gelohnt hat

Nicht jede smarte Spielerei spart Strom.
Intelligente Lichtsysteme mit Farbwechsel, Sprachassistenten, Displays – sie verbrauchen selbst Energie. In meinem Fall lag dieser Mehrverbrauch bei etwa 40–60 kWh pro Jahr.

Unterm Strich kein Drama, aber wichtig zu wissen: Smart heißt nicht automatisch sparsam.


Wirtschaftliche Betrachtung

Die Hardwarekosten lagen bei mir bei rund 300 Euro.
Die jährliche Einsparung beträgt – je nach Strompreis – etwa 150 bis 180 Euro.
Das bedeutet: Die Technik amortisiert sich nach etwa zwei Jahren. Danach spart sie tatsächlich Geld.
Das ist aus meiner Sicht ein überraschend gutes Verhältnis, vor allem im Vergleich zu vielen anderen Energiesparmaßnahmen.


Mein Fazit nach nüchterner Betrachtung

Smart-Home-Technik spart Strom – wenn sie gezielt eingesetzt wird.
Sie ersetzt kein bewusstes Verhalten, aber sie unterstützt es enorm. Der größte Effekt entsteht dort, wo Automatik menschliche Bequemlichkeit ausgleicht.
Für mich ist klar: Smart Home ist kein Luxus mehr, sondern ein Werkzeug. Kein Allheilmittel, aber ein sehr wirksames.