Als ich angefangen habe, mich mit Wärmepumpen zu beschäftigen, dachte ich:
„Die Technik ist effizient – das reicht doch.“
Falsch gedacht.
Erst mit dem richtigen Stromtarif holst du das volle Sparpotenzial aus deiner Wärmepumpe raus. Ich hab mich durch Tarifdschungel, Netzbetreiber-Anträge und Dualtarif-Zähler gekämpft – damit du’s nicht musst.
Heute zeige ich dir, welche Tarife es für Wärmepumpen gibt, worauf du achten musst – und wie ich selbst meinen Wärmepumpentarif gefunden hab.
Warum Wärmepumpen einen eigenen Tarif brauchen
Wärmepumpen ziehen im Jahr oft 3.000 bis 6.000 kWh Strom, je nach Gebäudetyp. Das ist mehr als der gesamte Haushaltsstrom vieler Familien.
? Wenn du diesen Verbrauch zum normalen Haushaltsstrompreis (z.?B. 33–36 ct/kWh) bezahlst, kann’s teuer werden.
? Viele Netzbetreiber bieten deshalb spezielle Wärmepumpen-Tarife – mit vergünstigten Konditionen, aber oft auch kleinen Einschränkungen.
Die zwei Tarifmodelle für Wärmepumpen
? 1. Kombitarif (Haushalt + Wärmepumpe = ein Vertrag)
- Du beziehst alle Verbraucher über denselben Zähler
- Ein Tarif, ein Preis – oft etwas günstiger als Standardstrom
- Weniger Technik, weniger Bürokratie
? Ideal für dich, wenn du…
- keine Lust auf separate Zähler hast
- in einem kleineren Einfamilienhaus wohnst
- deinen Stromverbrauch nicht splitten willst
? 2. Getrennter Heizstromtarif („HT/NT“, Doppeltarif, steuerbar)
- Extra-Zähler nur für die Wärmepumpe (wird vom Netzbetreiber gesteuert)
- Preis oft deutlich günstiger (z.?B. 18–25 ct/kWh)
- In bestimmten Zeitfenstern kann der Netzbetreiber die Pumpe abschalten
? Ideal für dich, wenn du…
- einen Pufferspeicher oder gute Dämmung hast
- möglichst günstig heizen willst
- bereit bist, zwei Zählerstände zu verwalten
Mein Fall: Getrennter Heizstromtarif mit Steuerung
Ich hab 2024 in meinem Haus (Baujahr 2001, ~140 m²) eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert. Dazu einen separaten Heizstromzähler mit Schaltuhr.
Mein Tarif:
- Grundpreis: 10,20?€/Monat
- Arbeitspreis: 22,1 ct/kWh (konstant)
- Abregelungszeit: 2× täglich je 1 Stunde (Netzbetreiber-Vorgabe)
Stromkosten für Heizen 2024:
? 4.100 kWh = 906,10 €
Vergleich mit Haushaltsstromtarif (31 ct): über 1.270 € – also fast 370 € Ersparnis im Jahr!
Worauf du bei Wärmepumpen-Tarifen achten musst
? Zählertyp prüfen
Nicht jeder Zähler kann getrennte Tarife verwalten – oft brauchst du einen Zweitarifzähler oder separaten Zählerplatz.
? Netzbetreiber fragen
Viele Wärmepumpen-Tarife sind regional geregelt – nur über deinen Netzbetreiber erhältlich.
? Dämpfung oder Speicher einbauen
Wenn dein Tarif zeitweise „abgeregelt“ wird, brauchst du eine Pumpe, die Energie puffern kann.
? Preisgarantie mitnehmen
Wärmepumpentarife sind aktuell günstig – aber Preisschwankungen kommen. 12–24 Monate Garantie lohnen sich.
? Verbrauch dokumentieren
Tibber & Co. lohnen sich nur, wenn du Steuerbarkeit und Flexibilität hast – sonst lieber Festpreis.
Gute Anbieter für Heizstrom (2025)
Ein paar Beispiele, die aktuell oft gute Konditionen bieten:
- ENTEGA
- E.ON WärmeStrom
- RheinEnergie Heizstrom
- Stadtwerke Leipzig / München / Dresden (regional)
- Polarstern mit Kombitarif (Ökostrom)
Am besten: Direkt Netzbetreiber kontaktieren und nach „steuerbarem Verbrauch“ bzw. „unterbrechbarem Wärmestrom“ fragen.
Wärmepumpe + guter Tarif = unschlagbares Duo ?
Die Technik bringt nur dann wirklich finanzielle Vorteile, wenn du nicht den Standardpreis für deinen Heizstrom zahlst. Ob du den Weg über einen separaten Tarif gehst oder dich für einen guten Kombitarif entscheidest – wichtig ist: Du kümmerst dich aktiv darum.
Ich hab’s getan – und spare jedes Jahr mehrere Hundert Euro. Und das ohne Komfortverlust.